© Channel 4
Alex Mahon
Wegen der Coronakrise hatte Channel 4 im Frühjahr noch 150 Millionen Pfund seines insgesamt 660 Millionen schweren Budgets gekürzt (DWDL.de berichtete). Senderchefin Alex Mahon hat nun auf der Royal Television Society Digital Convention angekündigt, dass der Etat des Senders im kommenden massiv steigen werde. Dass es wieder die vormals 660 Millionen Pfund werden, wollte Mahon nicht bestätigen. Das hänge auch von der Entwicklung des Werbemarktes ab, so die Geschäftsführerin von Channel 4. Mahon räumte auch ein, dass es in den ersten Wochen der Pandemie "ziemlich schlecht" für den Sender aussahen, so nahm man einen Notkredit auf, beurlaubte 100 Mitarbeiter und andere Angestellte verzichteten auf Teile ihres Gehalts. Inzwischen hätte sich der Werbemarkt erholt.
© DWDL
Dass die britische Regierung die BBC am liebsten im Alleingang umbauen will, ist längst bekannt. Jetzt sorgten zwei vermeintliche Personalien in der Branche für Unmut. So wird in Großbritannien spekuliert, dass die Regierung Paul Dacre (Ex-"Daily Mail") zum Chef der Medienaufsichtsbehörde Ofcom und Charles Moore (Ex-"Daily Telegraph") zum Chairman der BBC machen könnte. Beide Männer waren in den vergangenen Jahren große Skeptiker und Kritiker der BBC. Das Kalkül der Regierung wäre wohl, dass sie mit Moore und Dacre "Verbündete" in zwei der wichtigsten Medien-Organisationen des Landes hätten. Premierminister Boris Johnson und andere Tory-Politiker kritisierte die BBC in den vergangenen Monaten immer wieder wegen angeblicher Verstöße gegen das Gebot der Unparteilichkeit, Johnson stellte sogar die Finanzierung der BBC infrage. Laut der "Sunday Times" wurden die Jobs den beiden Männern direkt von Johnson angeboten.
© BBC
David Clementi
Eine offizielle Bestätigung für die beiden Personalien gibt es derweil noch nicht, Medienminister Oliver Dowden wollte die verschiedenen Presseberichte nicht bestätigen, sagte aber, sowohl Moore als auch Dacre hätten ihre "Stärken". Er erklärte, dass man das Verfahren zur Ernennung der Vorsitzenden von BBC und Ofcom bald starten werde, jeder könne sich dann bewerben. Der Chairman des BBC wird auf Vorschlag der Regierung von der Queen ernannt. Von der BBC kommt jedenfalls Ablehnung: Eine Ernennung von Charles Moore würde die Unabhängigkeit des Senders gefährden, heißt es von verschiedenen Personen des Senders. Doch auch aus der Politik gibt es Kritik: Julian Knight, Tory-Politiker und Vorsitzender des Ausschusses für Digitales, Kultur, Medien und Sport, sagte, es liege fernab jeder Vorstellungskraft, dass ein Mann BBC-Chairman werde, der wegen der Nicht-Zahlung der Rundfunkgebühren verurteilt wurde. Genau das ist Moore, weil er sich vor einigen Jahren weigerte, die Lizenzgebühren an die BBC zu zahlen. Dafür musste er vor zehn Jahren 262 Pfund Strafe zahlen. Der aktuelle BBC-Vorsitzende, Sir David Clementi, tritt im Februar 2021 ab (DWDL.de berichtete).
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Andrew Neil
Der bekannte Journalist Andrew Neil verlässt die BBC nach der US-Präsidentschaftswahl, um einen eigenen Nachrichtensender zu starten. Damit will er seinen ehemaligen Arbeitgeber sowie Sky herausfordern. Er wolle sich damit vor allem an die Menschen richten, die sich im Land derzeit nicht gehört fühlen, so Neil. GB News, so der Name des Senders, soll im kommenden Jahr starten. Neil hat bei der BBC viele Sendungen moderiert und verantwortet, während seiner Zeit beim Sender interviewte er etliche Male hochrangige Politiker und wurde so zu einem journalistischen Aushängeschild. Vor der Parlamentswahl 2019 sprach er mit allen Parteichefs - außer Boris Johnson. Der traute sich nicht zu dem als hartnäckig geltenden Neil. Als Investor bei GB News mit dabei ist übrigens auch Discovery.
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Schon im März hatten wir berichtet, dass ITV an einer Adaption von "Professor T." arbeitet, nun haben die Dreharbeiten für die sechsteilige erste Staffel begonnen. Gedreht wird nicht nur in Cambridge, sondern auch in Belgien. "Professor T." stammt ja ursprünglich aus Belgien. Zum Hauptcast gehören Ben Miller, Frances de la Tour, Emma Naomi und Barney White, Produktionsfirma ist das noch recht neue Eagle Eye Drama. Der im Mittelpunkt der Serie stehende, exzentrische und geniale Professor Jasper Tempest wird verkörpert von Miller. Ähnlich wie im belgischen Original und der deutschen Adaption hat auch der Professor in der ITV-Serie Zwangsstörungen und eine bewegte Vergangenheit, hilft der Polizei aber dennoch bei ihren Ermittlungen.
© BBC
Motsi Mabuse
Bei der BBC laufen gerade die Vorbereitungen auf die neue "Strictly Come Dancing"-Staffel auf Hochtouren. Die wird wegen Corona etwas kürzer ausfallen als in der Vergangenheit und auch sonst wird in diesem Jahr einiges anders sein. Die traditionelle Ausgabe aus dem Tower Ballroom in der kleinen Küstenstadt Blackpool wurde gestrichen und Juror Bruno Tonioli wird zumindest in den ersten Ausgaben nur virtuell mit dabei sein, weil er gleichzeitig auch bei der US-Version der Show Juror ist und während der Zeit nicht pendeln kann. Grundsätzlich bleibt die Jury aber gleich: Neben Tonioli sind auch Craig Revel Horwood, Shirley Ballas und Motsi Mabuse wieder mit dabei. Für Mabuse ist es die zweite Runde in der BBC-Show, nachdem sie 2019 erstmals über die Tänzer urteilte. Es gibt regelmäßige Corona-Tests und die TänzerInnen sind dazu aufgerufen worden, während der Dauer der Staffel so wenige Kontakte wie möglich zu haben. Auch eine Band wird es wieder im Studio geben, weil deren Mitglieder aber Abstand zueinander halten müssen und deshalb nicht alle ins Studio passen, werden Teile vorab aufgezeichnet. Unklar ist weiterhin, wie viel Publikum im Studio sitzen wird. Die Macher bereiten derzeit verschiedene Szenarien vor - von einem vollen Studio bis hin zu leeren Rängen.
© Fremantle
ITV hat eine Adaption der spanischen Gameshow "Game Of Talents" angekündigt. In dem von Fremantle entwickelten Format greifen die Macher das "Masked Singer"-Momentum auf: Ein Kandidat tut sich mit einem Promi zusammen, um die Talente von maskierten Darstellern herauszufinden. In Spanien läuft bereits die dritte Staffel der Show, die britische Version umfasst zunächst sieben einstündige Ausgaben und soll im kommenden Jahr starten. Zu gewinnen gibt es einen Geldpreis.
Was noch zu sagen wäre…
Wir bauen ein hervorragendes Team auf, das die volle Kontrolle über die Nutzung des reichhaltigen Formatkatalogs der BBC Studios haben wird.
Philipp Schmid, Managing Director von BBC Studios Germany, über die neue Eigenständigkeit von BBC Studios in Deutschland (DWDL.de berichtete)