The Great British Bake Off © Love Productions
Wegen des Coronavirus wurde die neue Staffel von "The Great British Bake Off" in kürzerer Zeit als sonst gedreht, innerhalb von sechs Wochen entstanden die Ausgaben der Channel-4-Backshow. Die Quoten lagen zum Auftakt trotz der Einschränkungen in einem extrem guten Bereich: 6,9 Millionen Zuschauer verzeichnete die erste Folge im Durchschnitt, in der Spitze waren sogar fast acht Millionen Zuschauer mit dabei. In einem TV-Markt, der kleiner ist als der deutsche, sind das fantastische Werte. Und durch zeitversetzte Nutzung dürften in den kommenden Tagen und Wochen noch einige Zuschauer hinzukommen. Insgesamt konnte Channel 4 die Reichweite des Staffelstarts im Vergleich zu 2019 um mehr als eine Million steigern. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Großbritanniens Film and TV Charity hat einen neuen, zwei Millionen Pfund schweren Corona "Recovery Fund" aufgelegt, um damit Mitarbeiter aus den Bereichen Film, TV und Kino in der Krise zu unterstützen. Unterstützt werden Personen mit maximal 750 Pfund für sechs Monate, bezugsberechtigt sind solche, die in den letzten 18 Monaten mindestens 40 Tage lang in der bezahlten Film-, TV- oder Kinobranche gearbeitet haben. Außerdem müssen nachweisbare Schwierigkeiten durch Corona vorliegen, zudem gibt es eine Einkommensobergrenze von rund 30.000 Pfund im Geschäftsjahr 2019/20. Eine Million Pfund aus dem Geldtopf stammen von Amazon Prime Video, aber auch Bafta, BBC Studios, Sky Studios, Sony Pictures und ViacomCBS haben sich daran beteiligt. Bereits im April wurde für Freiberufler ein Fonds aufgelegt, der drei Millionen Pfunds umfasste und bei dem sich innerhalb von drei Wochen 3.000 Menschen meldeten. 

Union Jack © Ree Saunders/flickr (CC BY-SA 2.0)
Und auch die britische Regierung arbeitet derzeit an Hilfen für die Medienbranche, nun gibt es Details zum rund 500 Millionen Pfund schweren Ausfallfonds. Angekündigt wurde der schon im Juli, wann der Fonds aber genau startet, ist noch unbekannt. Klar ist nun aber jedenfalls, dass sich alle Unternehmen melden können, die bei einer Produktion mindestens die Hälfte des Budgets in Großbritannien ausgegeben haben. Weitere Voraussetzungen gibt es hier. Deadline für eine Anmeldung wird voraussichtlich der 31. Dezember sein, durch Corona entstandene Verluste werden dann aber noch bis ins Jahr 2021 abgedeckt. Die Produzentenallianz Pact zeigte sich zufrieden mit den Ankündigungen und erklärte, der Fonds werde vielen Unternehmen helfen. Nicht bezugsberechtigt sind Produktionen, die vor zahlendem Live-Publikum gedreht werden sowie Nachrichtensendungen oder Programme, die Sport-, Theater-, Musik- oder künstlerische Darbietungen in den Mittelpunkt stellen. 

BBC Newsnight © BBC
Im Zuge der Black Lives Matter Proteste ist auch in UK viel über Diversity gesprochen worden. Die BBC erklärt selbst zudem immer wieder, dass man Minderheiten besser fördern will. Nun steht das Unternehmen aber erneut in der Kritik, weil man eine Woche lang in der "BBC Newsnight" keine Person aus der sogenannten BAME-Gruppe (Black, Asian, and minority ethnic) interviewte. So wurden Mitte Juli innerhalb von einer Woche 17 Menschen interviewt und alle davon waren weiß. Das hat eine Untersuchung der Organisation Women in Journalism ergeben. Die Frauen sahen sich aber auch andere Sendungen und Zeitungen an. Ihr Fazit: Es gibt einen "schockierenden Mangel" an Diversität in der Berichterstattung. Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung: Nur einer von vier Zeitungsartikeln auf den jeweiligen Titelseiten ist in dem Zeitraum von Frauen geschrieben worden. Und nur 16 Prozent der auf den Titelseiten zitierten Personen waren Frauen. 

Tim Davie © BBC BBC-Chef Tim Davie
Der neue BBC-Chef Tim Davie hat gesagt, es sei nicht das Ziel seines Unternehmens Netflix "zu schlagen". Es sei wichtig für die BBC, ein essentieller Teil möglichst vieler Menschen in Großbritannien zu sein. Aber Davie ist sich auch der großen Konkurrenz bewusst. "Wir werden nicht alle teuren Talente der Welt haben, aber wir sind einzigartig positioniert, um viele davon zu fördern." Man müsse aber differenzierter sein und dürfe das Publikum nicht mehr als selbstverständlich erachten. So äußerte er sich auch bereits vor wenigen Wochen (DWDL.de berichtete). 

Die Brücke - Transit in den Tod © ZDF/Ola Kjelbye
ZDF Enterprises hat die skandinavische Krimiserie "Die Brücke - Transit in den Tod" an die BBC lizenziert. Die vier Staffeln sind künftig im iPlayer sowie bei BBC Four zu sehen. Für die Serie ist es damit ein Comeback: "Die Brücke" lief bereits zwischen 2012 und 2015 bei BBC Four - und das so gut, dass die vierte Staffel 2018 zu BBC Two wechselte. Nun also die erneute Lizenzierung, die beweist, wie gut die Serie auf der Insel angekommen ist. Robert Franke, Bereichsleiter ZDFE.drama, sagt zum Deal: "Ab und zu kommt ein Drama, das so brillant geschrieben und geschauspielert ist, dass es sprachliche Grenzen überwindet und das Publikum nach mehr lechzen lässt. Die Brücke gehört zu dieser Kategorie und hat uns eine der faszinierendsten Ermittlerinnen beschert, die jemals im Fernsehen zu sehen waren. Ein zeitloser Klassiker, den das britische Publikum nun noch einmal genießen kann."

Jenny Eclair © Ray Burminston Jenny Eclair
Channel 4 hat zwei neue Daytime-Formate angekündigt. In "The Great House Giveaway" (moderiert von Simon O’Brien) ersteigern sich zwei Personen, die sich nicht kennen, zusammen bei einer Auktion ein Haus und möbeln es dann sechs Monate lang auf. Sie können es danach verkaufen. Schaffen sie das nicht, wird es wieder versteigert. Den Gewinn können sie dann behalten und das Geld für den ersten Kauf bekommen sie natürlich auch gestellt.  Darüber hinaus hat Channel 4 jetzt auch "Drawers Off" angekündigt, das wird von Comedian Jenny Eclair moderiert. In dem Format kämpfen fünf Amateurkünstler in einer Woche um einen Geldpreis, sie müssen abwechselnd für Portraits posieren bzw. diese dann auch anfertigen. Dabei müssen sie verschiedene Techniken anwenden. Am Ende der jeweiligen Folge wird der oder die Portraitierte die Kunstwerte bewerten. 

Channel 4 © Channel 4
Darüber hinaus hat Channel 4 nun auch die neue Dramaserie "Before We Die" angekündigt. In der sechsteiligen Serie werden unter anderem Lesley Sharp, Vincent Regan und Patrick Gibson zu sehen sein. "Before We Die" basiert auf der gleichnamigen schwedischen Serie und spielt in Bristol. Sharp verkörpert die Detektivin Hannah Laing an, die in einen Konflikt gerät, als sie entdeckt, dass ihr Sohn eine entscheidende Rolle als Undercover-Informant bei einer brutalen Mordermittlung spielt. Gibson spielt die Rolle ihres Sohnes Christian und Regan spielt Billy Murdoch, einen Ermittler, der zu Hannahs Einheit abgeschoben wird. Der kroatische Schauspieler Toni Gojanović mimt den Anführer einer kriminellen Bande.