© BBC Diese Woche wird für Großbritannien eine extrem wichtige: Am Donnerstag wählt die Bevölkerung ein neues Parlament. Währenddessen liegen Premierminister Boris Johnson und die BBC weiter im Streit. So hat auch ein vielbeachtetes Video nicht geholfen, Johnson in die Sendung von Andrew Neil zu bekommen. Als einziger Parteichef hatte sich der Premier geweigert, sich den Fragen des Journalisten zu stellen. Neil gilt in Großbritannien als harter Interviewer. Nun hat Johnson kurz vor der Wahl auch die Finanzierung der BBC infrage gestellt. So erklärte er bei einer Wahlkampfveranstaltung, man müsse sich fragen, ob die Art der Finanzierung langfristig sinnvoll sei. Er habe keine Pläne, die Rundfunkgebühren abzuschaffen. Aber: "Wie lange kann man ein System rechtfertigen, bei dem jeder, der einen Fernseher hat, eine bestimmte Reihe von Fernseh- und Radiosendern bezahlen muss – das ist die Frage." Andere Medienunternehmen würden sich schließlich auch finanzieren können, so Johnson. Streit zwischen den Tories und der BBC gibt es zudem seit Monaten wegen der Rundfunkgebühren für Menschen die älter sind als 75 Jahre. Die Gebührenbefreiung durch die Regierung fällt Mitte 2020 weg und soll dann nach Wunsch der Politik durch die BBC getragen werden.
© photocase / complize Wenn am Donnerstagabend über die ersten Hochrechnungen und Trends der Wahl berichtet wird, tun das BBC, ITV und Sky übrigens auf der gleichen Grundlage. Die drei Sender haben sich für die Exit Polls zusammengeschlossen und werden daher die gleichen Zahlen veröffentlichen. Mit den ersten Ergebnissen ist gegen 22 Uhr britischer Zeit zu rechnen. BBC, ITV und Sky arbeiten nun schon zum vierten Mal in diesem Bereich zusammen, bereits 2010, 2015 und auch 2017 bündelte man die Kräfte. Experten von allen Sendern sollen dabei helfen, möglichst früh ein genaues Ergebnis zu bekommen.
© FOX Simon Cowell und ITV werden wohl auch in den kommenden fünf Jahren zusammenarbeiten, das berichten mehrere britische und amerikanische Medien. Der Vertrag zwischen Produzent und Sender soll demnach verlängert werden. "Britain’s Got Talent" wird wohl auch in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil des ITV-Programms sein, so soll der Deal fünf weitere Staffeln umfassen. Die Zukunft von "X Factor" nach 2020 ist aber unklar, so will ITV hier offenbar erst einmal nur eine neue Staffel bestellen. Die Promi-Version der Castingshow erreichte zuletzt im Schnitt nur 3,2 Millionen Zuschauer und 18,1 Prozent Marktanteil. Das ist zwar nach wie vor gut, früher lief es aber oft noch deutlich besser. ITV hat sich zur Vertragsverlängerung mit Cowell noch nicht geäußert.
© ITV Das Finale von "I’m a Celebrity - Get me out of here!" hat bei ITV 9,1 Millionen Zuschauer unterhalten. Das ist für sich genommen eine extrem hohe Reichweite, im Vergleich zu 2018 hat ITV aber rund 2,5 Millionen Zuschauer verloren. In der Spitze sahen sich das Finale in diesem Jahr zehn Millionen Menschen an. Rechnet man die zeitversetzte Nutzung hinzu, liegt auch die Durchschnittsreichweite des Finals bei mehr als zehn Millionen. Das Dschungelcamp war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg für den Sender, verzeichnete aber auch auf Staffelsicht gegenüber dem Vorjahr sinkende Quoten.
© Channel 4 Channel 4 hat eine Penis-Doku angekündigt und will damit einen "provokativen Blick auf die Männlichkeit des 21. Jahrhunderts in all ihren Formen" werfen. Männer sollen in dem Film offen über ihr bestes Stück sprechen. Der Künstler Ajamu porträtiert derweil die Männer, die neben ihrem Sexualleben auch über Unfruchtbarkeit, sexuellen Missbrauch und Homophobie sprechen. Verantwortet wird die Doku von Burning Bright Productions. Ajamu will damit nach eigenen Angaben dazu beitragen, das Tabu, dass das Thema "Penis" nach wie vor umgebe, zu brechen. Außerdem will er nach eigenen Angaben die strengen Definitionen der Männlichkeit hinterfragen.
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