© DWDL Bislang mussten Menschen in Großbritannien, die älter sind als 75, keine Gebühren ("licence fee") zahlen, damit ist ab dem kommenden Jahr Schluss. Seit 2000 hat die Regierung die Gebühren für Senioren übernommen. Die konservative Tory-Regierung hat allerdings 2015 angekündigt, dies ab 2020 nicht mehr zu tun. Ohne Gebührenzahlungen der Senioren würden der BBC aber nach eigenen Angaben 745 Millionen Pfund pro Jahr fehlen. Die Fortführung der Gebührenbefreiung aller Senioren könne man sich nicht leisten. Am Montag legte die BBC nun ihren Plan für das Dilemma vor: Ab Juni 2020 sind Über-75-Jährige, die einen staatlichen Rentenzuschuss bekommen, weiterhin von der Zahlung befreit. Alle anderen müssen jedoch künftig die License Fee in Höhe von 155 Pfund im Jahr zahlen. Die BBC spricht von einer "fairen Lösung" für arme Rentner und alle anderen, die die Gebühren zahlen müssen. Durch das neue System würden Kosten in Höhe von jährlich rund 250 Millionen Pfund entstehen, heißt es von der BBC. Daher müsse man weiter sparen. Ohne diesen Kompromiss hätten man aber gleich BBC Two, BBC Four, BBC News Channel, BBC Scotland Channel und Radio 5live streichen müssen. BBC-Generaldirektor Tony Hall sagt: "Es war keine leichte Entscheidung. Obwohl wir wissen, dass sich die Renteneinkommen seit 2000 verbessert haben, wissen wir auch, dass die TV-Lizenz für einige eine Menge Geld ist. Ich glaube, wir haben nach Abwägung der verschiedenen Argumente die fairste Beurteilung erreich. Es wäre nicht richtig, alle freien Lizenzen einfach abzuschaffen, und es wäre auch nicht richtig, sie auf Dauer beizubehalten, da dies sehr tiefgreifende Auswirkungen auf viele BBC-Dienste hätte."
© Ofcom Die Medien-Aufsichtsbehörde Ofcom verliert mit Sharon White ihre Chefin. White verlässt die Ofcom, um Chairman der Einzelhandelsgruppe John Lewis Partnership zu werden. Das Unternehmen ist das größte in Großbritannien, an dem die Mitarbeiter die Mehrheit halten. White wird die Ofcom nach derzeitigem Stand rund um den Jahreswechsel verlassen. "Es war ein großes Privileg, Ofcom in einer Zeit zu führen, in der zuverlässige, erschwingliche Kommunikation unerlässlich geworden ist. Ich werde eine Organisation zurücklassen, die sich der Aufgabe verschrieben hat, die Kommunikation für alle zu verbessern." Ofcom-Chairman Lord Burns bezeichnete White als "herausragende CEO der Ofcom". Der Ofcom-Vorstand beginnt nun mit dem Verfahren, um eine Nachfolgerin für White zu suchen.
© Viacom Und noch ein Abgang: James Currell, UK-Chef von Viacom, wird das Unternehmen nach 18 Jahren verlassen. Das hat der Konzern nun bestätigt. Currell war einer der führenden Köpfe, als es vor einigen Jahren darum ging, Channel 5 zu übernehmen. Er arbeitete für Viacom in verschiedenen Führungspositionen, darunter unter anderem als CFO. In dieser Position war er verantwortlich für die beiden internationalen Media Centres in London und Amsterdam. David Lynn, CEO von Viacom International Media Networks, wird die UK-Geschäfts vorübergehend leiten, bis ein Nachfolger gefunden ist. Currell sagt zu seinem Abschied: "Ich hatte 18 fantastische Jahre bei Viacom und bin stolz darauf, meine Rolle bei der Umgestaltung der Geschäfte übernommen zu haben. Ich bin zuversichtlich, dass mein Nachfolger ein Geschäft übernehmen wird, das sehr gut aufgestellt ist, um in allen wichtigen Märkten, in denen wir tätig sind, weiter zu wachsen."
© Channel 4 Im Oktober 2018 hat Channel 4 entschieden, einen zweiten Hauptsitz in Leeds zu eröffnen, dieser Teilumzug wird laut "Guardian" wohl mindestens 50 Millionen Pfund kosten. Zurückzuführen ist das auf Abfindungszahlungen an Mitarbeiter, die den Wechsel nicht mitmachen wollen. Und das sind offenbar sehr viele, laut dem Medienbericht würden wohl rund 90 Prozent der Mitarbeiter das Unternehmen lieber verlassen, als umzuziehen. Channel 4 hat die Zahlen mittlerweile bestätigt. Rund 300 der insgesamt 800 Jobs sollen künftig in Leeds angesiedelt sein. Darüber hinaus wurde nun auch noch bekannt, dass wohl niemand der oberen Chefetage nach Leeds gehen wird. Channel 4 sei zu klein, um das Führungsteam aufzusplitten, sagt Senderchefin Alex Mahon.
Das Frauenfußball-Match zwischen England und Schottland bei der aktuell laufenden WM hat einen neuen Reichweitenrekord aufgestellt. 4,6 Millionen Menschen sahen sich die Partie bei BBC One an, in der Spitze waren sechs Millionen Zuschauer mit dabei. Mehr erreichte ein Frauenfußball-Spiel noch nie im britischen Fernsehen. Zum Vergleich: Die Berichterstattung zu den Cricket-Matches des englischen Teams erreichte zuletzt nur rund durchschnittlich 550.000 Zuschauer - dabei ist Cricket eigentlich ein englischer Nationalsport, gerade im Sommer. Zudem wird die Cricket-WM derzeit in Großbritannien ausgetragen. Während die Fußballerinnen derzeit von der BBC (und damit vom Free-TV) profitieren, sind die Cricket-Übertragungen nur im Pay-TV zu sehen - dadurch ist die Anzahl der Zuschauer begrenzt.
© BBC America Die zweite Staffel der hochgelobten Serie "Killing Eve" ist nun auch in Großbritannien gestartet und hat auf Anhieb richtig gute Zuschauerzahlen eingefahren. 3,5 Millionen Menschen sahen sich den Staffelauftakt an, in der Spitze kam die Folge auf 3,7 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei 21 Prozent und damit deutlich über dem Senderschnitt von BBC One. Gleichzeitig erklärte die BBC, dass "Killing Eve" auch im iPlayer extrem beliebt sei. So sei die erste Folge bereits mehr als 860.000 Mal aufgerufen worden, insgesamt kam die zweite Staffel, die im iPlayer bereits komplett zur Verfügung steht, auf 2,6 Millionen Abrufe in den ersten 36 Stunden. Das ist ein Anstieg von 79 Prozent im Vergleich zu Staffel eins. Die erste Staffel von "Killing Eve" wurde mittlerweile mehr als 53 Millionen Mal im iPlayer abgerufen und ist damit so stark wie keine andere Serie.
© News UK Das Boulevard-Blatt "The Sun" steht vor großen Einschneidungen, der Verlag NGN hat nun ein umfassendes Sparpaket vorgelegt. So sei den Mitarbeitern, zu denen auch 500 bis 600 Redakteure gehören, freiwillige Abfindungszahlungen angeboten worden. Sollten nicht genügend Mitarbeiter das Angebot annehmen, könne es auch zu Entlassungen kommen, warnt der Verlag. Wie viele Stellen genau abgebaut werden sollen, ist unklar. Darüber hat NGN, eine Tochter von Rupert Murdochs News UK, keine Angaben gemacht. Der "Guardian" berichtet, allein in der Onlineredaktion sollen rund ein Viertel der Stellen gestrichen werden. Man sei dabei, alle Geschäftsbereiche zu überprüfen, heißt es in einem Statement des Verlags. "Im Zuge dieses Prozesses müssen wir komplexe Strukturen reduzieren und alle Kosten überprüfen". Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete NGN einen Verlust in Höhe von 91,2 Millionen Pfund.