Brexit© DWDL/Pohlig
Die Entscheidung rückt immer näher: Am 11. Dezember stimmt das britische Parlament über das Brexit-Abkommen ab. Und noch immer treibt die Medien die Frage um: Wo wird die TV-Debatte im Vorfeld zu sehen sein? ITV bot, wie berichtet, ein direktes Aufeinandertreffen zwischen Premierministerin Theresa May und Labour-Oppositionsführer Jeremy Corbyn am kommenden Sonntag an. Die Diskussion würde damit vor dem Finale von "I’m a Celebrity - Get Me Out of Here" laufen. Es ist die favorisierte Variante von Corbyn. Die BBC bot zuletzt auch den Sendeplatz am Sonntagabend an, wollte aber auch andere Stimmen zu Wort kommen lassen, etwa Experten und Vertreter kleinerer Parteien. Weil Labour das aber nicht wollte, hat die BBC nun von dem Format Abstand genommen und sich komplett vom geplanten TV-Duell zurückgezogen. "Wir sind enttäuscht, dass wir keine Einigung erzielen konnten", erklärte ein BBC-Sprecher. Man habe immer offen gesagt, dass es neben dem direkten Duell auch weitere Stimmen in einer solchen Sendung geben müsse. Zuletzt bot man offenbar ein direktes Duell zwischen May und Corbyn an, gefolgt von einer Diskussionsrunde mit anderen Teilnehmern und abschließend einer weiteren Diskussion zwischen Premierministerin und Oppositionsführer. "Wir glauben, dass unser Format fair und angemessen für die Teilnehmer und vor allem für unser Publikum im ganzen Land gewesen wäre. Es ist eine Schande, dass wir ihnen dieses Programm nicht bieten können." Wie es nun weitergeht, ist unklar. ITV hielt seine Einladung ein May und Corbyn zuletzt aufrecht und erklärte, es liege an den Politikern, ob sie diese Einladung annehmen würden oder nicht.


RuPauls Drag Race© VH1
Die US-Realityshow "RuPaul’s Drag Race" kommt mit einer eigenen Version auf die Insel. BBC Three und die Produktionsfirma World of Wonder haben eine britische Adaption des Formats für 2019 angekündigt, zunächst werden acht einstündige Ausgaben entstehen. RuPaul begibt sich dann auf die Suche nach der besten Dragqueen des Königreichs. Die Teilnehmer müssen sich wöchentlichen Drag-Herausforderungen stellen, in jeder Folge verlassen Kandidaten die Show. RuPaul sagt zur UK-Show: "Es ist ein Traum, unsere königliche Familie mit unseren Partnern bei BBC Three nach Großbritannien zu bringen. Ich freue mich schon darauf, die Ausstrahlung, Einzigartigkeit, Nervenstärke und das Talent der Königinnen der Königin zu feiern." Mit einem Augenzwinkern ergänzt RuPaul: Natürlich könne auch gerne Meghan Markle an der Show teilnehmen. In den USA ist "RuPaul’s Drag Race" bereits seit 2009 auf Sendung, zunächst beim Sender Logo, seit 2017 bei VH1. Die Show hat bislang schon neun Emmy Awards gewonnen, fünf davon in diesem Jahr - darunter auch den Emmy als beste Reality-Show.

BBC, Channel 4, Channel 5, Sky & ITV© BBC/ITV/Channel 4/Channel 5/BSkyB
Deutschen TV-Machern dürfte diese Zwickmühle bekannt vorkommen: Vor zehn Jahren hatten sich BBC, Channel 4 und ITV zusammengetan und wollten gemeinsam eine Digital-Plattform starten. Das Projekt mit dem Namen "Kangaroo" wurde allerdings vom Kartellamt verboten. Nun gibt es einen neuen Vorstoß für eine Art britisches Netflix. Ob das Projekt eine Chance hat ist schwer zu sagen. Stephen van Rooyen, Chef von Sky UK und Sky Irland, hat nun jedenfalls schon einmal davor gewarnt, sich vom Kartellamt erneut eine blutige Nase zu holen. Die Sender hätten auch heute noch mehr als 70 Prozent Marktanteil, da würden sich ganz automatisch Wettbewerbsfragen ergeben, so van Rooyen. Carolyn McCall, Chief Executive von ITV, entgegnete, die Kooperation sei der letzte Versuch, Netflix einen glaubwürdigen, nationalen Streaming-Rivalen entgegenzustellen. Die Sender bekommen zudem Unterstützung von prominenter Stelle: Sharon White, Chefin der Medien-Aufsichtsbehörde Ofcom, ermutigte alle Sender, sich zusammenzuschließen und ein britisches Netflix aufzuziehen. Eine gemeinsame Plattform könne die Zugkraft von Formaten von "Broadchurch", "Blue Planet" und "The Great British Bake Off" sinnvoll kombinieren. White rief zudem BBC dazu auf, eine führende Rolle bei dem Mega-Projekt zu übernehmen. In Deutschland will ProSiebenSat.1-Chef Max Conze einen "deutschen Champion" bauen, gleichzeitig steht bei der Mediengruppe RTL der Relaunch von TV Now bevor. Eine Zusammenarbeit der beiden großen Sendergruppen ist noch nicht absehbar.

Comedy Central© Comedy Central
Comedy Central holt 2019 den Quizshow-Klassiker "Blockbusters" zurück ins britische Fernsehen und hat eine entsprechende Neuauflage angekündigt. Ursprünglich lief die Show in den USA zwischen 1980 und 1982 und dann noch einmal 1987 bei NBC. In Großbritannien hatte ITV das Format zwischen 1983 und 1993 im Programm, nun nimmt sich Comedy Central der Sache an. Der Viacom-Sender hat von der Fremantle-Produktionstochter Thames gleich zwei Staffeln geordert, auch zwei Promi-Specials sind geplant. "Mock The Week"-Moderator Dara O’Briain soll die Neuauflage präsentieren. Die Episoden werden voraussichtlich zwischen 20 und 30 Minuten lang sein. Die Kandidaten der Show müssen versuchen, durch das richtige Beantworten von Fragen ein sechseckiges Spielfeld zu überqueren.

The X Factor© ITV
Am Wochenende ist bei ITV die Castingshow "X Factor" zu Ende gegangen. Die schwächelnden Quoten der vergangenen Wochen haben sich auch beim Finale bemerkbar gemacht. 5,5 Millionen Menschen sahen sich den Sieg von Dalton Harris an. Das waren zwar 300.000 mehr als vor einem Jahr, dennoch ist es die zweitniedrigste Final-Reichweite der ITV-Castingshow seit Bestehen. 2016 sahen noch rund eine Million Menschen mehr zu. Zu Spitzenzeiten kam das "X Factor"-Finale auf mehr als 17 Millionen Zuschauer - das war 2010, damals unter anderem mit One Direction. Die nun zu Ende gegangene Staffel war die schwächste in der Geschichte, dabei hatte man mit Robbie Williams und seiner Frau Ayda und Loui Tomlinson eigentlich recht prominente Jury-Mitglieder verpflichtet, auch Simon Cowell war wieder mit dabei. Nächstes Jahr geht es weiter - in welcher Besetzung und mit welchen Änderungen steht aber noch nicht fest. Derzeit liegt der Fokus ohnehin auf dem Jahresstart - und dafür hat ITV nun auch die Rückkehr von "Who wants to be a Millionaire?" in Aussicht gestellt. Die neue Staffel mit Moderator Jeremy Clarkson startet am 1. Januar um 21 Uhr. ITV stellte das Quiz 2014 eigentlich ein, holte es im Frühjahr dieses Jahres aber mit Clarkson als neuen Moderator zurück.

BBC iPlayer© BBC
Der BBC iPlayer hat im Oktober einen neuen Rekord eingefahren. 334 Millionen Videoaufrufe gab es in dem Monat, das waren 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Schnitt kam es täglich zu mehr als zehn Millionen Aufrufen, mehr Traffic hatte die BBC auf seinem iPlayer noch nie. Der bisherige Rekord wurde im Januar gemessen, damals kam der iPlayer auf 328 Millionen Aufrufe. Für den Erfolg verantwortlich sind vor allem die drei Eigenproduktionen "Doctor Who", "Killing Eve" und "The Cry". So kamen sechs der acht "Killing Eve"-Episoden in die Top 10 im Oktober. Die Serie gehört nun, gemeinsam mit dem Mega-Erfolg "Bodyguard", zu den am häufigsten abgerufenen Formaten im iPlayer. Hinzu kamen starke Abrufzahlen durch die Unterhaltungsformate "Strictly Come Dancing" und "The Apprentice".

Eurovision: You Decide© BBC
Nach dem 24. Platz in diesem Jahr will Großbritannien 2019 beim Eurovision Song Contest endlich wieder was reißen, dafür hat man einige Änderungen beim nationalen Vorentscheid "You Decide" angekündigt. Erneut treten sechs Musiker bzw. Bands auf, diese singen aber nicht wie in der Vergangenheit alle einen unterschiedlichen Song. Jeweils zwei Künstler singen einen Song auf unterschiedliche Art und Weise. Die insgesamt drei Songs wurden mit Hilfe einer internationalen Jury ausgewählt - ähnlich macht es auch der NDR seit dem vergangenen Jahr. Zu sehen gibt’s den Vorentscheid im Februar 2019 bei BBC Two, moderiert wird die Show dann, wie schon in diesem Jahr, von Mel Giedroyc and Måns Zelmerlöw. Erstmals kommt die Show dann übrigens aus Salford.