Channel 4 – Alex Mahon© Channel 4
Die Suche nach einem Nachfolger für David Abraham bei Channel 4 ist beendet: Der Sender wird erstmals in seiner 35-jährigen Geschichte eine Chefin bekommen. Alex Mahon, die bis 2015 die Shine Group führte und derzeit an der Spitze der Special-Effect-Firma Foundry steht, wird künftig die Geschäfte des Senders führen, wenn David Abraham seinen Posten im Laufe des Jahres räumt. Sie wird die erste Frau an der Spitze eines Senders größer als Channel 5, der kleinste unter den großen Sender, sein. Eine der ersten Amtshandlungen wird dabei vermutlich die Verhandlung mit der künftigen Regierung des Landes sein: Nachdem eine Privatisierung des Senders vom Tisch ist, steht nun aber immer stärker ein Umzug des Senders raus aus London auf der Agenda. Bei Channel 4 wurde unterdessen bereits der nächste Posten frei: Nur kurz vor der Bekanntgabe von Mahons Verpflichtung hat Jay Hunt ihren Abschied vom Sender bekannt gegeben. Hunt, die als Chief Creative Officer unter anderem den "Bake-Off"-Deal einfädelte, galt als Favorit für die Abraham-Nachfolge. Sie wird Channel 4 nach sieben Jahren bis Ende September verlassen.

Fernseher mit Bildstörung© Photocase/fleißiges Faultier
Comeback-Wochen im britischen Fernsehen: Nigella Lawson wird erstmals seit zwei Jahren wieder in der BBC zu sehen sein. Die international bekannte Köchin wird für BBC Two in Kürze sechs Folgen von "Nigella: At My Table" präsentieren und darin Gerichte zubereiten, die zu den Lieblingsspeisen ihrer Familie gehören. Zurück ins Fernsehen möchte außerdem auch Jo Frost, die Ihnen als "Supernanny" vielleicht noch etwas geläufiger ist. Für den britischen Ableger von Crime & Investigation wird Frost durch die neue Reihe "Jo Frost on Killer Kids" führen. Darin widmet sie sich Fällen von Kindern, die ein Mitglied ihrer Familie oder einen Klassenkameraden umgebracht haben. Das vierteilige Format soll beim Bezahlsender Crime & Investigation, der zu A+E Networks gehört, im Herbst zu sehen sein. Frost hatte sich 2010, nachdem sie die Sendung auch in die USA geführt hat, vom Format "Supernanny" verabschiedet, um sich auf ihre eigene Familie konzentrieren zu können.

The Graham Norton Show© Comedy Central
Graham Norton möchte kürzertreten. Im Umfeld des Listowel Writers' Week Festivals in Irland blickte der Unterhalter, der wöchentlich auf BBC One mit seiner eigenen Talkshow zu sehen ist, auf die vergangenen zwanzig Jahre seiner Karriere zurück. Dreißig bis vierzig Ausgaben der "Graham Norton Show" sind ihm mittlerweile offenbar zu viel. "Ich würde gerne weniger Ausgaben machen, aber ich weiß nicht wirklich wie ich dies anstellen soll", so Norton. Ob es mittlerweile vielleicht auch an besonderen Gästen mangelt? Norton gab zumindest an, dass die Liste an Wunsch-Gästen immer kürzer wird – weil sie letztlich doch irgendwann zu ihm kommen. Lange habe er als Traum-Gast zum Beispiel Madonna angegeben, bis sie letztlich bei ihm im Studio saß. Auch George Clooney durfte er mittlerweile begrüßen. Ein Wunsch wurde Graham Norton aber noch nicht erfüllt: Er würde sich freuen, einen der jungen Royals, die sich derzeit ein wenig nach außen öffnen, in seiner Sendung interviewen zu dürfen, so Norton.

The Grand Tour© Amazon
Nach dem Rauswurf bei "Top Gear" wechselte Jeremy Clarkson gemeinsam mit seinen Kollegen Richard Hammond und James May bekanntlich zu Amazon, um dort mit "The Grand Tour" ein ziemlich ähnlich gestricktes Format an den Start zu bringen. Ausgerechnet in der BBC hat May nun einen Ausblick auf die zweite Staffel gegeben. In der "One Show" erzählte May, dass die zweite Staffel des Formats im Oktober bei Amazon Prime Video starten werde. Auch in der zweiten Staffel werde wieder viel gereist, viel Personal eingesetzt und es gebe auch wieder viel Technik, schließlich werde in UltraH D gedreht. Mehr könne er aber nicht sagen, "weil ihr der Feind seid und es ein Geheimnis" sei, sorgte May im Programm seines früheren Arbeitgebers, der "Top Gear" mit neuem Personal fortsetzte, für einiges Schmunzeln. Die US-Serie "How To Get Away With Murder" muss auf der Insel unterdessen ebenfalls den Sender wechseln. Nachdem der Universal Channel nach den ersten beiden Staffeln die Lust an der Serie vergangenen ist, nimmt sich Sky Living der Serie an und möchte in Kürze die dritte Staffel senden.

BBC One Ident© BBC One
Claudia Winkleman, die den Quotenhit "Strictly Come Dancing" moderiert, bekommt ein neues Format bei der BBC. Unter dem Arbeitstitel "The Makeover Show" hat die öffentlich-rechtliche Anstalt ein neues Format entwickelt, in dem den teilnehmenden Personen ein völlig neuer Look verpasst werden soll. Dafür werden Stylisten, Friseure und Maskenbildner in einem Haus in London Hand an den Teilnehmern anlegen und gemeinsam mit Winkleman die Teilnehmer aufhübschen. Gleichzeitig soll dargestellt werden, welchen Einfluss unter anderem Schminke und Kleidung auf das Selbstbewusstsein haben können. Geplant sind zunächst drei einstündige Folgen, deren Ausstrahlungsdaten aber noch nicht feststehen. Stephen Mulhern bekommt unterdessen bei ITV mehr zu tun. Sein Showformat "Big Star's Little Star" wird nicht nur um eine weitere Staffel verlängert, sondern bekommt mit "Big Star's Bigger Star" auch ein Spin-Off. In diesem müssen anstelle der Promi-Kids dann prominente Eltern antreten. Außerdem könnte Mulhern noch eine weitere Sendung bekommen: Derzeit werde angestrebt, aus dem Segment "In for a Penny, In for a Grand" aus "Ant & Dec's Saturday Night Takeaway" eine eigenständige Sendung zu machen, erzählte Mulhern der "Sun".

One Love Manchester© Live Nation Worldwide
Das kurzfristig ins Leben gerufene Benefizkonzert "One Love Manchester" war das bislang erfolgreichste Format des Jahres. 10,9 Millionen Zuschauer sahen die mehr als drei Stunden lange Übertragung bei BBC One, das damit einen sensationellen Marktanteil von 49,3 Prozent erreichte. In der Spitze sahen 14,5 Millionen Zuschauer zu, während 22,6 Millionen Zuschauer mindestens drei Minuten des Konzerts gesehen haben. Mit 1,078 Millionen Abrufen stellte "One Love Manchester" außerdem einen neuen Live-Streaming-Rekord im BBC iPlayer auf: Abseits des Sports hatte noch kein Live-Format so viele Abrufe. Für das Benefizkonzert hatte der Privatsender ITV übrigens extra das Finale von "Britain's Got Talent" verschoben. Eigentlich sollte das Finale der Castingshow am Sonntagabend laufen – um "One Love Manchester" aber volle Aufmerksamkeit zu gewähren, wurde die Live-Show kurzerhand auf Samstag vorgezogen.