© Sky
In der vergangenen Woche bestätigte 21st Century Fox, einen erneuten Anlauf zur Komplettübernahme des Bezahlsenders Sky zu unternehmen, nachdem dieser in der Vergangenheit im Zuge des Phonehacking-Skandals bereits einmal scheiterte. Unumstritten ist das Vorhaben nicht, nicht Wenige fürchten einen zu großen Einfluss der Murdoch-Presse auf die Meinungsvielfalt. Doch die Stimmen aus der Politik zum neuerlichen Übernahmeangebot sind rar gesät, wie die Kollegen des "Guardians" am Wochenende mit einiger Verwunderung feststellten. Zu Wochenbeginn hat sich der frühere Labour-Führer Ed Miliband dann aber immerhin zu Wort gemeldet – und lautstark kritisiert, dass Murdoch schlicht nichts gelernt habe und an die Regierung appelliert, den Deal zu untersagen. Seit dem letzten Versuch vor fünf Jahren habe sich in der medialen und politischen Landschaft schlicht nichts verändert, so Miliband. Wenn es 2012 verkehrt gewesen wäre, einem Deal zuzustimmen, dann sei es das auch heute noch.
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Dass der Deal nicht völlig geräuschlos über die Bühne gehen wird, dürfte man angesichts der in der Vergangenheit bereits deutlichen Opposition auch schon bei Fox und Sky mit in die Erwägung einbezogen haben – insbesondere, nachdem auch die Geschäfte in Deutschland und Italien mittlerweile komplett in der britischen Sky plc aufgegangen sind. Dabei gibt es Sorgen anderer Wettbewerber, dass es mit einem Gesellschafter für gleich mehrere lokale Märkte schwieriger sein wird, im Rechtepoker mithalten zu können – was streng genommen aber seit dem Zusammenschluss der Sky-Firmen ohnehin bereits der Fall ist. 21st Century Fox sieht sich derzeit dennoch auf der sicheren Seite, schließlich stimmte die Europäische Kommission nicht nur dem Sky-Zusammenschluss zu, sondern hatte bereits im Jahre 2010 einer Übernahme durch den Vorgänger News Corporation bereits grünes Licht gegeben. Erst der Phonehacking-Skandal brachte den Deal damals zum Scheitern. Wahrscheinlich ist dennoch, dass innerhalb Großbritanniens die Medienbehörde Ofcom um eine Untersuchung im Sinne des öffentlichen Interesses gebeten wird. Kritisch wird unter anderem gesehen, dass Sky News dann zum gleichen Haus wie die Tageszeitungen und auch Fox News gehören würde. 2010 etwa musste Murdoch bereits einer Abspaltung von Sky News im Sinne der Meinungsvielfalt zustimmen – heute glaubt man bei Fox aber, dass sich die Landschaft so sehr verändert habe, dass dies nicht mehr nötig sei.
© ITV
Das Wochenende verwandelt sich beim Privatsender ITV ab Januar zu Talpa-Festspielen. Bereits ab dem 7. Januar schließt ITV die selbsterklärte Castinglücke zwischen "The X Factor" im Herbst und "Britain's Got Talent" im Frühling und startet samstags um 20:00 Uhr die erste Staffel des von BBC One geerbten "The Voice UK". Doch damit nicht genug, denn sonntags wird gleich die zweite Show aus dem Hause der Produktionsfirma Talpa an den Start gebracht. Am 8. Januar startet bei ITV die erste Staffel der Promi-Tanzshow "Dance Dance Dance". Die Show, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat, wird bei ITV immer sonntags um 18:30 Uhr gesendet. Der junge Ableger ITV2 startet im neuen Jahr unterdessen eine neue Nachmittagsshow. Immer sonntags heißt es ab dem 8. Januar ab 13:00 Uhr zwei Stunden lang "2Awesome". Das Format geht aus der Kooperation mit AwesomenessTV hervor, die ITV kürzlich geschlossen hat. Durch die Sendung führen Roman Kemp und Vick Hope; beide empfangen unter anderem prominente Gäste. In die Schiene sind außerdem Shows wie "Guidance" und "LA Story" eingebettet.
© BBC One
Schottische Comedy, die überzeugt: Nachdem es in diesem Jahr bereits zwei Staffeln der neuen Sitcom "Two Doors Down" gab und diese gut beim Publikum ankamen, hat die BBC nun nicht lange gefackelt und gleich eine dritte Staffel der schottischen Produktion angekündigt. Für das kommende Jahr sind nun zunächst sechs neue, halbstündige Folgen eingeplant, die wie gehabt am späteren Abend bei BBC Two gesendet werden sollen. Die bald leider ehemalige "Bake-Off"-Moderatorin Sue Perkins bleibt der BBC unterdessen bekanntlich treu und begibt sich für den Sender auf eine Reportagereise nach Indien. Für BBC One stellt sie dabei den Ganges in das Zentrum des Interesses und will in drei einstündigen Filmen das Leben der Menschen am Fluss und die Herausforderungen der aufstrebenden Wirtschafts- und Industrienation Indien zeigen. Das Ganze läuft unter dem Titel "The Ganges with Sue Perkins" und soll im kommenden Jahr auf BBC One gesendet werden.