© Channel 4
Die vor einigen Monaten noch angestrebte Privatisierung von Channel 4, die bereits vom Tisch zu sein schien, ist wieder aktuell. Ausschlaggebend dürfte dabei der auch politisch höchst umstrittene Kauf der Rechte am "Great British Bake Off" sein. Dass ausgerechnet Channel 4 als Sender mit öffentlichem Auftrag der BBC für teuer Geld – geschätzt werden 75 Millionen Pfund – abwirbt, sorgte für viele Verstimmungen. Im Kultur- und Medienministerium möchte man laut "Guardian" nun noch einmal den Sender und seine Zukunft genauer prüfen. Wichtiger Punkt dabei ist eben, dass eine noch vom früheren Staatssekretär Whittingdale angestrebte Privatisierung wieder auf dem Tisch ist. Eine weitere Option, die auch in der Vergangenheit bereits offen diskutiert wurde, ist die Verlegung des Sendersitzes in die Midlands, wobei dort Birmingham als neuer Sitz favorisiert wird. Bei Channel 4 ist man davon erwartungsgemäß wenig begeistert: Eine Verlegung des Sitzes würde nach Sendersicht die Zusammenarbeit mit den unabhängigen Produktionspartnern im Großraum London erschweren. Außerdem investiere Channel 4 jährlich bereits rund 150 Millionen Pfund in Produktionen, die außerhalb von London hergestellt werden. Eine Privatisierung lehnt Channel 4 strikt ab und verweist dabei darauf, finanziell durch den Besitz des Londoner Gebäudekomplexes auf sicheren Füßen zu stehen.
© Brit Awards
Bereits im Vorfeld der vergangenen Brit Awards erklärten Ant & Dec, im kommenden Jahr nicht erneut durch die Veranstaltung führen zu wollen. So wird es nun auch tatsächlich laufen, der Nachfolger der beiden ist aber eine echte Überraschung: Michael Bublé wird der neue Moderator der "Brit Awards", die am 22. Februar kommenden Jahres veranstaltet werden. Der Kanadier wird nach Kylie Minogue und RuPaul der dritte Moderator sein, der nicht aus Großbritannien stammt. Doch nicht nur der Moderator ist neu, auch bei den Nominierungen gehen die Brit Awards und der ausstrahlende Sender ITV fortan anders vor. Wer auf eine Trophäe hoffen kann, wird im Januar in einer eigenen Show bekannt gegeben. Diese soll zur besten Sendezeit am Samstagabend im Fernsehen laufen. Bestätigt ist bislang lediglich, dass Robbie Williams geehrt werden soll und im kommenden jahr den Brits Icon Award mit nachhause nehmen darf.
© ITV
Im Sommerprogramm sollte "You're Back in the Room" eigentlich auch in Deutschland adaptiert werden, weil RTL aber auf Promis keinesfalls verzichten wollte, kam es nicht dazu und die Kölner haben sich mit einer anderen Produktionsfirma schlicht eine eigene Hypnoseshow gebastelt. Auch in Großbritannien wird es "You're Back in the Room" nun nicht mehr weiter geben. ITV hat die Einstellung des Formats nach zwei Staffeln beschlossen. Die Sendung von Tuesday's Child hatte zuletzt mit schwächelnden Quoten zu kämpfen. Für Moderator Phillipp Schofield möchte ITV nun an neuen Abendshows arbeiten. Fix ist unterdessen, dass die Kuppelshow "Love Island" zurückkehren wird. Nachdem bereits im Sommer eine neue Staffel für das kommende Jahr beschlossen wurde, soll es nun bereits an Weihnachten ein Wiedersehen geben. Laut "The Sun" arbeitet man beim Sender an einem entsprechenden Christmas Special, das die Kandidaten aus der vergangenen Staffel noch einmal zusammenbringen soll.
© BBC
Oft werden Produktionen als einmaliges Special beworben. Häufiger versteckt sich dahinter aber auch einfach nur ein Testlauf. Von gleich zwei solcher Produktionen wurden nach dem Erfolg im Sommer nun nämlich ganze Staffeln bestellt. Überzeugt war BBC One so offensichtlich von "Porridge", das zunächst einmalig mit unter anderem Kevin Bishop wiederbelebt wurde. Im Januar kommen alle Beteiligten nun erneut zusammen und drehen eine komplette, sechs Folgen umfassende Staffel. Ähnlich sieht es bei "Motherland" aus. Nachdem die Komödie bei Zuschauern wie Kritikern ankam, werden Graham Linehan und Sharon Horgan nun eine komplette Staffel für BBC Two schreiben. Geplant sind auch hier sechs halbstündige Folgen. Auch BBC Three hat sich unterdessen für die Verlängerung eines Formats entschieden und wird "A Brief History of Tim" von und mit Tim Renkow im kommenden Jahr mit vier Folgen fortsetzen. Weiter geht es auch mit "Robot Wars": Das kultige Format, das im Frühjahr von BBC Two wiederbelebt wurde und in Kürze auch hierzulande bei kabel eins gesendet wird, soll im neuen Jahr mit sechs Folgen auf die Bildschirme zurückkehren.
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Ende Januar werden in London wieder die National Television Awards, kurz NTA, vergeben. Über die Sieger entscheiden bei dieser Preisverleihung wie immer die Zuschauer – und genau diese Voting-Phase wurde nun eröffnet. Hoffen darf diesmal auch eine deutsche Produktion: "Deutschland 83" ist als beliebtestes Period Drama nominiert, wird es dort aber zugegebener Maßen ziemlich schwer haben. Jonas Nay und Co. bekommen es in dieser Kategorie nämlich mit Publikumslieblingen wie "Call the Midwife", "Poldark" und dem sehr erfolgreichen ITV-Neustart "Victoria" zu tun. In der Kategorie Challenge Show wird das Rennen vermutlich zwischen "The Great British Bake Off" und "I'm A Celebrity... Get me Out Of Here!" entschieden, während in der Rubrik Talent Show "Strictly Come Dancing", "The X Factor" und "Britain's Got Talent" gegeneinander antreten. Als beliebtestes Drama sind unter anderem "The Night Manager", "Death in Paradise" und "The Walking Dead" nominiert. Alle Nominierten können Sie auf den Seiten der National Television Awards einsehen und dort zugleich auch ihre eigene Stimme abgeben.