UK-Update vom 22. November
ITV wird bunt, wieder Skandal um Missbrauch
© ITV
ITV hat seinen neuen Senderauftritt vorgestellt und setzt auf Mehrfarbigkeit. Unterdessen wurde auch der Privatsender vom Missbrauchsskandal eingeholt. Außerdem: Strafe für "Playboy"-Girls und die BBC kooperiert mit HBO.
© ITV ITV hat seinen neuen Auftritt vorgestellt - und bis auf die Kleinschrift bleibt kaum etwas beim Alten. Das bisherige, recht zeitlose Logo, das aus dem weißen Schriftzug in einem Rechteck besteht, wird ab Januar nicht mehr fortgeführt. Stattdessen setzt ITV künftig auf einen Schriftzug, der an eine Handschrift erinnern soll und noch dazu mehrfarbig daher kommt. Die Senderfarbe gelb für das Hauptprogramm wird damit ebenso aufgegeben wie auch der Name ITV1. Künftig nennt sich der Sender ITV, wie es im Volksmund ohnehin meist geschieht. In Trailern wechseln die Farben im Logo entsprechend der beworbenen Sendungen, bei "Dancing on Ice" ist es etwa blau, türkis, grau und lila. ITV News bekommt ein Design mit blau als Hauptfarbe, während der Sport künftig grün ist. Bilder dazu gibt es allerdings noch nicht - auch nicht zu den übrigen Sendern. Lediglich die Farben stehen fest: ITV2 ist künftig rot statt grün, ITV3 erstrahlt in Mitternachtsblau. ITV4 als Kanal für Männer und Sport wird grau, während der Kinderkanal CITV ein gelb-oranges Logo bekommt.
© ITV ITV hat aber auch mit starken Negativschlagzeilen zu kämpfen. Im Rahmen von "This Morning" überreichte Moderator Phillip Schofield dem britischen Premierminister Cameron eine Liste über mutmaßliche Pädophile innerhalb der Conservatives - zwar wurde kein name genannt, die Kamera hat aber die Liste kurz abgebildet. Darauf war auch Alistair McAlpine zu lesen, der im Rahmen der BBC-"Newsnight" bereits fälschlicherweise mit Missbrauchsfällen in Verbindung gebracht wurde, was zum Rücktritt des BBC-Generaldirektors führte. Sender wie Schofield enschuldigten sich bereits für den Vorfall, McAlpine geht aber nun gegen ITV vor und erhofft sich eine halbe Million Pfund. Von der BBC erhielt er als Entschädigung für den "Newsnight"-Bericht bereits 185.000 Pfund. Beide Vorfälle werden mittlerweile übrigens vom Ofcom untersucht.
© E! Entertainment Allgemein hat das Ofcom derzeit mehr zu tun. Der Unterhaltungskanal E! Entertainment etwa muss 40.000 Pfund Strafe wegen seiner "Girls of the Playboy Mansion" zahlen. Mehrere Folgen liefen Ende des vergangenen Jahres im Tagesprogramm, eine sogar vormittags - zu früh für eine Sendung solcher Art, meint das Ofcom. Auch Channel 5 hat gegen RIchtlinien verstoßen, und zwar mit "Big Brother" und das auch gleich doppelt. Dabei geht es einerseits um die rassistischen Kommentare im Rahmen der Sendung, die im vergangenen Sommer gefallen sind (UK-Update vom 12. Juli). Andererseits beanstandete Ofcom, dass die Voting-Möglichkeit über Facebook unangekündigt beendet wurde und erkauftes Guthaben somit nicht mehr aufgebraucht werden konnte.
© BBC One Die BBC beteiligt sich an der HBO-Comedy "Family Tree", die der amerikanische Sender bereits im Sommer angekündigt hat. Die achtteilige Serie entsteht nun in Zusammenarbeit zwischen HBO und BBC Two. Gedreht wird bis Anfang 2013 noch in Großbritannien und Los Angeles. Im Mittelpunkt der Serie steht ein arbeitsloser 30-Jähriger (Chris O'Dowd), der eine mysteriöse Kiste von seiner Tante erhält und daraufhin seinen Familinestammbaum zurückverfolgt. BBC One versucht sich derweil im Showbereich an der Adaption des holländischen Formats "I Love My Country", das hierzulande als "Ich liebe Deutschland" in Sat.1 lief. Der Pilot vom Sommer überzeugte offenbar sehr, denn es wurden gleich acht Ausgaben bestellt. Die beiden Teams werden von Frank Skinner und Micky Flanagan angeführt, David Walliams übernimmt die Moderation. Die Hausband wird von Jamelia angeführt. Los geht's Anfang kommenden Jahres am Samstagabend.
© E4 Kommen wir noch zu den kleineren Sendern. E4 versucht sich wieder einmal an einer neuen Dating-Show, die auch Elemente einer Fantasy-Action-Show beinhalten soll. "My Little Princess" ist der Name des Formats, in dem pro Ausgabe acht Männer in einer Fantasy-Welt um die Gunst der Auserwählten spielen sollen. Im Weg steht nur der "King": Der Vater, der seine kleine Prinzessin hergeben soll. Bei ITV2 geht indes ein neues Comedy-Format auf Sendung, das im antiken Rom spielen soll. Tom Rosenthal ("Friday Night Dinner") und Joel Fry ("Trollied") spielen in "Plebs" in sechs Folgen Besitzer eines Sklaven, der faul ist und ein großes Haltungsproblem hat. Dieser wird von Ryan Sampson gespielt. Kommen wir noch kurz zu BBC Four. Der Sender hat nun offiziell bestätigt, das in Deutschland bei glitz* gesendete "Parks and Recreation" erworben zu haben. Bereits im Sommer hatte die BBC entsprechende Informationen veröffentlicht, diese aber schnell wieder zurückgezogen.
UK-Quoten-Update
© ITV Der Verfall von "The X Factor" wird in diesen Tagen noch einmal deutlicher: Zum Start lag "I'm A Celebrity" erstmals in der Geschichte vor dem Casting und dies sollte am Wochenende auch so bleiben. Sonntag verfolgten 10,19 Millionen bzw. 38,3 Prozent das Geschehen in Australien, während "The X Factor" auf nur 9,44 Millionen kam (33,3 Prozent). Auch "Strictly Come Dancing" lag am Sonntag übrigens hinter dem Dschungel, verpasste auch knapp die 10-Millionen-Marke. 9,92 Millionen sorgten am Sonntag für einen Marktanteil von 36,2 Prozent. Am Samstag war die Show gewohnt stark und vergnügte 10,33 Millionen Zuschauer - mehr als zwei Millionen mehr als beim ITV1-Casting.
© CBS Am Donnerstag konnte der kleine Unterhaltungskanal E4 einmal spüren, wie es sich als größerer Sender anfühlen muss: Der Staffelauftakt von "The Big Bang Theory" bescherte dem Sender einen neuen Jahresbestwert. 1,89 Millionen sahen die Sitcom, der Marktanteil lag bei sehr starken 7,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Schnitt kommt E4 sonst auf knapp über 1 Prozent. Am Freitag lief der Spendenmarathon "Children In Need" bei der BBC erfolgreich. Und das nicht nur, weil knapp 27 Millionen Pfund für den guten Zweck gesammelt wurden. Auch die Zuschauerzahl war mit 8,06 Millionen Zuschauern sehr erfreulich.
ITV wird bunt, wieder Skandal um Missbrauch
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