UK-Update vom 15. November
"Newsnight"-Zukunft ungewiss, Dschungel-Start top
© BBC
Nach dem Skandal um einen falschen Missbrauchsbericht steht die "Newsnight" nun auf der Kippe - auch weitere personelle Konsequenzen gab es. Außerdem: Keine Änderungen bei "The Voice" und der erfolgreiche Start des Dschungelcamps.
© BBC Am Wochenende trat George Entwistle nach nur 54 Tagen von seinem Posten als BBC-Generaldirektor zurück. Ausschlaggebend war der Skandal um einen falschen Bericht in der Sendung "Newsnight". Doch wie geht es nun weiter? Geht es um die Sendung, die immerhin das Nachrichtenflaggschiff der BBC ist, dann wird durchaus auch eine Einstellung zumindest in Erwägung gezogen. Eine finale Entscheidung, die am Ende vielleicht auch zu überstürtzt gefällt werden könnte, gibt es dabei aber noch nicht. Weitere personelle Konsequenzen gab es aber bereits. Nach Entwistle hat auch Helen Boaden, Nachrichtenchefin der BBC, ihren Posten im Zuge des "Newsnight"-Skandals niedergelegt, auch ihr Stellvertreter Steve Mitchell tat es ihr gleich. Zunächst ist nun Fran Unsworth an die Spitze gerückt, vertreten wird sie durch Ceri Thomas, der "Today" für Rdio 4 herstellt. Anstelle von George Entwistle wird die BBC derzeit von Tim Davie als vorläufigen Generaldirektor geführt, bis es zu einer Entscheidung über eine permanente Nachfolge kommt. Davie führte bislang den kommerziellen Arm BBC Worldwide. Als potentielle Nachfolger kommen nun erst einmal die im Sommer abgelehnten Kandidaten wieder ins Spiel.
© BBC Two Schade eigentlich, dass Charlie Brooker in dieser Situation nicht mehr mit "Newswipe" auf Sendung ist. Wobei: Demnächst ist er das wieder, wenn auch in veränderter Form. Für BBC Two präsentiert Brooker ab dem kommenden Jahr in zunächst sechs Ausgaben eine Neuauflage seiner "Wipe"-Reihe, dann unter dem Namen "Weekly Wipe" mit Themen aus den Bereichen News, Film, Bücher, Social Media und Computerspiele. Im Studio wird außerdem ein prominenter Gast Platz nehmen. Bereits zum Jahresende gibt es vorab außerdem einen einstündigen Jahresrückblick mit Brooker. Ob er dabei auch auf "The Voice UK" zurückblicken wird? Dort wird das neue Jahr übrigens wie das alte ablaufen: BBC One konnte, wie bereits zu erwarten war, alle Coaches auch für die zweite Staffel gewinnen. Daneben hat die BBC außerdem bestätigt, dass "Superstars" tatsächlich wiederbelebt wird - allerdings nur einmalig zu Weihnachten und das auch als Olympia-Special.
© Channel 4 Channel 4 hat einen Ausblick auf das Programm des kommenden Jahres gegeben. Unter anderem wird es unter dem Titel "The Mating Season" einen Schwerpunkt geben, der sich modernen Beziehungen widmen wird. In diesem Rahmen wird die interaktive Doku-Serie "Date Night", in der Zuschauer die Teilnehmer am Ende daten können, ausgestrahlt. Außerdem wird das Drama "Dates" dann starten. Den Inhalt der Dokumentation "The Sex Clinic" möchte ich an dieser Stelle Ihrer Vorstellung überlassen. "Bedtime Live" soll zeigen, wie Eltern ihre Kinder zu Bett bringen. Abseits dieses Schwerpunktes hat Channel 4 angekündigt, seiner Comedy-Pilotreihe den neuen Namen "4Funnies" zu geben.
© E4 Auch für den kleineren Unterhaltungskanal E4 hat Channel 4 im Zuge des Ausblickes Nachschub angekündigt. Dabei handelt es sich um das Comedy-Drama, manchmal wird es auch als Sitcom bezeichnet, "Drifters". Darin werden drei junge Frauen nach ihrem Universitätsabschluss begleitet. Bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz von BBC Three wurde derweil ein neues Factual Drama angekündigt. In "One Day Like This" geht es um einen dramatischen Autounfall, der eine ganze Kleinstadt betrifft. Beim dritten an junge Leute gerichteten Unterhaltungskanal, ITV2, stehen die Zeichen derweil weiter auf - wie es der Brite nennt - "constructed reality". Von "The Only Way Is Essex" wird es an Weihnachten zwischen zwei Spezialfolgen nämlich erstmals eine zusätzliche Live-Ausgabe geben.
© ITV Aus und vorbei sind zwei Serien seit dieser Woche. ITV1 hat sich nach zwei Staffeln von seinem Medizindrama "Monroe" getrennt, während BBC One von "Hunted" nach nur einer Staffel schon wieder genug hat. Änderungen gibt es auch bei zwei etablierten Serien. So gehört Nicholas Lyndhurst aus "Only Fools and Horses" ab der zehnten Staffel zur festen besetzung von "News Tricks". Bei den Dreharbeiten zur siebten Staffel der ITV1-Serie "Law & Order: UK" werden diesen Monat außerdem erstmals auch Georgia Taylor und Paterson Joseph vor der Kamera stehen. Joseph kommt unter anderem von der "Peep Show", Taylor trat bislang vor allem als Schauspielerin der "Coronation Street" in Erscheinung.
© FOX Und auch bei einem Sender gibt es im neuen Jahr eine Veränderung. FX nämlich wird seinen Namen ablegen - stattdessen nutzt der Kanal der News Corporation ab den neuen Jahr den Namen des amerikanischen Networks Fox. Fox International Channels schlagen damit auch in Großbritannien einen Weg ein, der unter anderem in Deutschland mit dem FOX Channel bereits begangen wurde. Und auch der Konkurrenz tut man es gleich, denn es ist nicht die erste amerikanische Marke auf britischem Gebiet. Der Name CBS etwa wird für kleinere Spartensender bereits genutzt. Und auch Disney versuchte sich vor einigen Jahren, allerdings erfolglos, an der Einführung der Marke ABC.
UK-Quoten-Update
© ITV Bei uns dauert es noch ein paar Wochen, doch in Großbritannien startete das Dschungel-Camp am Sonntag wieder. Und das wie zu erwarten war wieder sehr erfolgreich. 10,26 Millionen sahen im Schnitt die erste Sendung und sorgten für einen Marktanteil von 40,6 Prozent. Erfahrungsgemäß sinkt dieser Wert aber in den kommenden Tagen, was auch dieses Jahr wieder eintraf. Am Dienstag waren etwa "nur" noch 8,07 Millionen (32,2 Prozent) dabei. Erstmals war "I'm A Celebrity ... Get Me Out Of Here!" übrigens stärker als "The X Factor". Das Casting kam am Sonntag nur auf 8,88 Millionen und 33,3 Prozent. Am Samstag waren es noch einmal weniger, nämlich nur 8,31 Millionen. Die Nase vorn hat noch immer BBC One mit "Strictly Come Dancing", das jeweils über zehn Millionen Zuschauer unterhielt.
© TNT Sicherlich deutlich mehr hat sich Channel 5 von der "Dallas"-Neuauflage erhofft. Mit fast drei Millionen Zuschauern startete die Serie im Sommer noch fulminant - doch am Ende blieb davon nicht mehr viel übrig. Zum Finale berappelte sich die Serie aber immerhin noch einmal etwas, doch sind 1,02 Millionen Zuschauer bei einem so starken Start eben doch nicht viel. 4,4 Prozent wurden erreicht. Erfolgreich war Channel 4 am Freitag mit der Free-TV-Premiere von "The Inbetweeners Movie". Der Film zur Serie verleitete 2,78 Millionen Zuschauer zum Einschalten. Der Marktanteil lag mit 13,8 Prozent sehr deutlich über dem Senderschnitt.
"Newsnight"-Zukunft ungewiss, Dschungel-Start top
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