• BSkyB© BSkyB
    Sky wird, und das überrascht erst einmal wenig, auch 2013 bis 2016 die Rechte an dem größten Paket der Premier League halten, hat sich dies bei der Ausschreibung der TV-Rechte aber ordentlich etwas kosten lassen. Für 116 Spiele - mehr darf ein einzelner Anbieter in Großbritannien nicht erwerben - zahlt der Pay-TV-Riese pro Spielzeit 760 Millionen Pfund, umgerechnet knapp 940 Millionen Euro. Für Sky bedeutet dies, dass man pro Saison fast 250 Millionen mehr hinlegen muss als bislang. Insgesamt nimmt die Liga mit der Vergabe der TV-Rechte für die drei Spielzeiten eine Rekordsumme von 3 Milliarden Pfund, also etwa 3,7 Milliarden Euro, ein.
  • Fußball© Mr. Nico / photocase
    Denn auch die Rechte an den übrigen 38 Spielen wurden natürlich vergeben - und das an einen Neuling, der allerdings nicht wie vorher spekuliert Al Jazeera heißt. Der Telekommunikationsriese BT hat sich für 246 Millionen Pfund pro Saison die Pakete A und G gesichert und zeigt somit künftig 26 Spiele am Samstag und 10 unter der Woche und zwei am Sonntag. Dafür soll ein neuer Fernsehsender mit dem Schwerpunkt Fußball aufgebaut werden, dessen Verbreitung bei Virgin Media und Sky jetzt aber erst einmal geklärt werden muss. Mit den Rechten hat BT auch 18 First-Picks (etwa die Hälfte) erworben. Die Entscheidung zugunsten BT hinterlässt aber auch einen großen Verlierer: Bislang zeigt ESPN die übrigen Spiele. Der eigens dafür aufgebaute nationale Ableger wird in den Medien nun bereits in Frage gestellt.
  • Formel 1 - Sky©
    Und noch ein Sport-Thema: Seit diesem Jahr hat Sky in Großbritannien auch die Rechte an der Formel 1, anders als hierzulande läuft die Hälfte der Rennen dort auch exklusiv. Bernie Ecclestone ist damit sichtlich zufrieden und liebäugelt damit, die Rechte künftig komplett an Sky zu vergeben. Man würde die Rennserie nicht in jedem Land hinter die Bezahlschranke setzen, in UK mache dies bei zehn Millionen Abonnenten aber keinen Unterschied. Im Schnitt erreichen die Rennen bei Sky eine Million Zuschauer, während die Quoten bei der BBC aufgrund der neuen Rechte-Situation natürlich sinken. Sky, das für die Formel 1 einen eigenen Sender startete, mache jedenfalls einen super Job, so Ecclestone.

Abseits des Sports

  • ITV1 Ident© ITV
    Simon Cowell meint es ernst und startet, wie bereits einmal angekündigt, eine neue Koch-Castingshow. In "Food, Glorious Food!" kommt es dabei nicht auf Extravaganz an, stattdessen sollen Amateure alltägliche Gerichte aus der heimischen Küche zubereiten. Der Gewinner bekommt ein Preisgeld von 20.000 Pfund. Sein Gericht wird außerdem landesweit bei Marks & Spencer verkauft. Wann es los geht, steht aber noch nicht fest. Als Sender steht aber bereits ITV1 fest.
  • Red or Black?© ITV
    Eine andere Show von Simon Cowell, "Red or Black?", wird im Herbst gemeinsam mit "The X Factor" auf die Bildschirme zurückkehren. Wie bereits bekannt dann wöchentlich und nicht mehr täglich. Auch die weiteren Änderungen sickern langsam durch. So wird die Show fortan aufgezeichnet und nicht mehr live gesendet, um die Geschichte der Teilnehmer vorab zu prüfen. Damit will man vermeiden, dass noch einmal ein verurteilter Straftäter gewinnt. Auch das große Roulette-Rad am Ende der Sendung wird abgeschafft, nachdem es der Glücksspiel-Kommission ein Dorn im Auge war. Stattdessen sollen die Kandidaten künftig vorhersagen, wie lange ein Ball in einem Mini-Velodrom fallen wird.
  • BBC Three Ident© BBC Three
    BBC Three arbeitet an einer neuen Sitcom, die auf den Namen "Cuckoo" hört und später in diesem Jahr ausgestrahlt werden soll. In der Sitcom übernehmen Andy Samberg ("Saturday Night Live") und Greg Davies von den "Inbetweeners" die Hauptrollen. Inhaltlich geht es darum, dass eine Familie ihre Tochter, die ein Jahr im Ausland verbracht hat, vom Flughafen abholt. Als Souvenir hat sie sich aber nicht etwa ein kleines Andenken, sondern gleich einen Ehemann, gespielt von Samberg, mitgebracht. Der ist allerdings der Albtraum aller Eltern. Sechs Folgen sind geplant.
  • ITV1 Ident© ITV
    Jonathan Ross könnte bei ITV1 bald noch mehr zu tun haben. Während er bereits bei der BBC bis 2010 Filme besprach, soll er dies künftig auch beim Privatsender tun. Eine Pilotfolge zu "Jonathan Ross's LoveFilm Night" soll zumindest aufgezeichnet werden. Angelehnt ist die Sendung mit prominenten Gästen und Lachern an "Top Gear". Unterhalten will sich auch Kayvan Novak im Channel 4, wobei er dafür in die Figur des Terry Tibbs schlüpft. Einen Piloten will der Sender im August zeigen, bei Erfolg ist eine Fortsetzung geplant.

Kuriosität der Woche

  • ITV© ITV
    Die KJM hat in Deutschland kürzlich nach 14 Jahren eine Jugendgefährdung bemerkt, einen ähnlichen Fall gibt es jetzt auch in UK. ITV muss bei der Film-Version von Agatha Christies "Death on the Nile" aus dem Jahr 1978 zur Schere greifen. Ein dort gezeigter Selbstmord werde zu sehr im Detail gezeigt, weshalb die Szene nicht mehr vor 21:00 Uhr gezeigt werden dürfe, so das Ofcom nach einer Beschwerde. Allerdings: Alleine seit 2004 wurde der Film ungeschnitten bereits zwanzig mal vor eben jener Zeitgrenze ausgestrahlt. Auch in Großbritannien ist das Tempo eben manchmal etwas gemächlicher ...

UK-Quoten-Update

  • UEFA Euro 2012 - Poland-Ungarn© UEFA
    Die Fußball-EM dominiert selbstverständlich das TV-Geschehen. Am stärksten war wenig überraschend bislang das erste England-Spiel vom Montag. Im Schnitt sahen 8,90 Millionen die Übertragung auf ITV1, das sich über einen Marktanteil von 47,1 Prozent freuen kann. Gleich dahinter folgen die Partie Deutschland vs. Portugal vom Samstag mit 7,69 Millionen und 35,1 Prozent, diesmal für BBC One, und Irland gegen Kroatien vom Sonntag mit 6,60 Millionen Zuschauern und 26,6 Prozent (ITV1). Der Auftakt zur EM lief am Freitag mit 4,26 Millionen (Spiel 1, BBC One) bzw. 4,54 Millionen (Spiel 2, ITV1) noch eher mau.
  • The Graham Norton Show© Comedy Central
    Ein neues Hoch konnte am Freitag die "Graham Norton Show" verzeichnen, die in Kürze auch in Deutschland laufen wird. 4,19 Millionen sahen die Ausgabe, in der unter anderem Katy Perry zu Gast war. Dies bedeutete einen Marktanteil von 25,6 Prozent. Ebenfalls mit einem Allzeithoch endeten die "Desperate Housewives" am Sonntag. Genau eine Million sahen die Ausstrahlung auf E4, zeitversetzt kamen eine Stunde später weitere 260.000 Zuschauer hinzu. Die Marktanteile lagen jeweils sehr ordentlich bei 5,4 Prozent bzw. 2,5 Prozent. Die aktuelle Staffel von "Lewis" endete am Mittwoch bereits mit 5,01 Millionen Zuschauern. Erfolgreich war ITV1 auch mit der Doku "William at 30" am Donnerstag. 5,73 Millionen Zuschauer (25,5 Prozent) interessierten sich für das Leben des Royals.