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Wie es mit der Finanzierung der BBC nach 2027 weitergeht, ist nach wie vor offen. Ende des genannten Jahres läuft die aktuelle Royal Charter aus und die damals regierenden Konservativen hatten schon 2022 angekündigt, den Licence Fee dann abzuschaffen. Mittlerweile regiert aber die Labour-Partei, nun hat sich Medien- und Kulturministerin Lisa Nandy zum Thema geäußert. Sie hat eine neue Steuer zur Finanzierung der BBC ausgeschlossen, kritisierte aber gleichzeitig den aktuellen Licence Fee. Nandy stört sich unter anderem daran, dass Menschen bislang teilweise strafrechtlich verfolgt wurden, wenn sie die Gebühr nicht bezahlt haben. "Und es handelt sich um eine Pauschalgebühr, was bedeutet, dass ärmere Menschen proportional mehr zahlen als alle anderen. Ich denke, das hilft weder der BBC noch der Regierung, und es hilft auch nicht den Menschen in diesem Land." Nandy hat ohne weitere Erläuterungen einen "radikalen und kreativen Ansatz" zur BBC-Finanzierung angekündigt. "Wir wollen sicherstellen, dass wir die BBC vor politischer Einmischung schützen, wie wir sie unter der letzten Regierung erlebt haben", so die Politikerin.
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Eine Untersuchung der Organisation TV Industry Human Rights Forum hat Missstände in der britischen Fernsehbranche aufgedeckt. Darin ist unter anderem die Rede von "illegalen" und "kaum legalen" Arbeitspraktiken. Konkret sollen verschiedene Menschen wie Redakteure, Designer oder auch Special-Effekt-Mitarbeiter, die in der Postproduktion arbeiten, regelmäßig unter dem Mindestlohn bezahlt werden, außerdem seien sie "inakzeptablen" Bedingungen ausgesetzt. Sie müssten etwa nicht nur stundenlang im dunklen und unbelüfteten Räumen sitzen, sondern sehen immer wieder auch traumatische Inhalte ohne Vorwarnung. Die aktuell schwierige Auftragslage würde die Situation noch verschärfen, heißt es. Viele Betroffene würden angesichts der grassierenden Unsicherheit nichts gegen die Bedingungen tun.
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Prime Video UK hat unter dem Titel "Doubters to Believers Liverpool FC: Klopp's Era" eine vierteilige Dokuserie rund um die Zeit von Jürgen Klopp beim FC Liverpool angekündigt. Dabei sollen vor allem die letzten sechs Monate des Trainers beim Verein im Fokus stehen, allerdings wird man den kompletten Bogen spannen. Es geht also auch darum, wie Klopp den Verein nach seinem Amtsantritt im Jahr 2015 wieder an die internationale Fußballspitze geführt hat. Veröffentlicht wird die Reihe auf der Plattform am 28. Februar in Großbritannien, den nordischen Ländern sowie den Benelux-Staaten. Produziert wird die Doku von Lorton Entertainment. Neben Klopp kommen in den vier Folgen viele Wegbegleiter zu Wort.
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Über den Abhörskandal einiger britischer Medien haben wir an dieser Stelle schon mehrfach berichtet. Am Dienstag ist nun ein Prozess gegen die Boulevardzeitung "The Sun" gestartet, den Prinz Harry durch eine Zivilklage angestrengt hatte. In dem für zehn Wochen angesetzten Verfahren will der britische Royal beweisen, dass Spitzelmethoden des Blattes System hatten, Harry selbst wird in dem Prozess als Zeuge erwartet. Harry und ein Mitkläger wollen beweisen, dass bestimmte Artikel ohne die verbotene Überwachung nicht möglich gewesen wären. Der zum Murdoch-Konzern gehörende Verlag News Group Newspapers (NGN) bestreitet die Vorwürfe, die bis in die 90er Jahre zurückreichen. Dass verschiedene Zeitungen damals Promis und Politiker abhörten, ist kein Geheimnis. Im Zuge des Skandals wurde 2011 die "News of the World" eingestellt, sie gehörte ebenfalls zu Murdochs Firmenimperium. Zuletzt einigte sich NGN außergerichtlich mit Hugh Grant, Mel C. und Paul Gascoigne - auch, weil sie mit einer Klage persönlich ein hohes finanzielles Risiko eingegangen wären. Harry will es aber drauf ankommen lassen - der Prozessauftakt am Dienstag verlief aber schleppend, weil beide Seiten mehrfach Aufschub beantragten. Möglicherweise wollte man dadurch auch die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung ausloten. Der erste Tag endete dann nachmittags sehr abrupt, noch am Mittwoch soll der Prozess fortgesetzt werden. Laut der BBC hat der Abhörskandal dem Murdoch-Konzern schon mehr als 1 Milliarde Euro gekostet.
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ITV und Disney+ haben zuletzt einige Formate abgesetzt. Beim Privatsender traf es die Krimiserie "McDonald & Dodds", die nach vier Staffeln nicht fortgesetzt wird. Bei ITV begründete man die Entscheidung mit im Laufe der Zeit gesunkenen Einschaltquoten. Disney+ macht dagegen nicht weiter mit "Extraordinary" (Foto links) und "Shardlake", beides zwei britische Originals des Streamingdienstes. Die Superhelden-Comedyserie "Extraordinary" brachte es immerhin auf zwei Staffeln, erst vor wenigen Tagen erfolgte die Free-TV-Premiere in Deutschland bei ZDFneo. "Shardlake" brachte es dagegen nur auf die Folgen. Über die Gründe, die zum Aus der beiden Serien geführt haben, hat Disney+ keine Angaben gemacht.
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Apple hat die Funktion für KI-generierte Push-Alerts vorerst deaktiviert. Hintergrund ist auch eine Beschwerde der BBC. Die öffentlich-rechtliche Anstalt hatte sich an den US-Konzern gewandt, nachdem Apple Intelligence irreführende bzw. falsche Schlagzeilen produzierte (DWDL.de berichtete). Später waren auch andere Medien wie die "New York Times" betroffen. Nun hat Apple angekündigt, die Funktion vorerst einzustellen. Gleichzeitig teilte das Unternehmen mit, dass man an Verbesserungen der Funktion arbeite und sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückbringen werde. Im Falle der BBC hatte die Apple-KI behauptet, dass sich Luigi Mangione, Mörder des CEOs von United Healthcare, Brian Thompson, das Leben genommen habe. Außerdem hieß es, Luke Littler habe das Finale der Darts-WM gewonnen. Das ist zwar richtig, die Meldung kam allerdings noch bevor das Spiel stattfand. In einer weiteren Falschmeldung wurde behauptet, Rafael Nadal habe sich als schwul geoutet.