Boris Johnson © Screenshot Channel 4
Ex-Premier Boris Johnson hat einen denkwürdigen Auftritt in einer Sendung zur US-Wahl bei Channel 4 hinter sich. Johnson verweigerte ein ums andere Mal klare Antworten auf Fragen der Moderatoren - und bewarb stattdessen lieber sein Buch. Eigentlich sollte er das Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris analysieren, stattdessen verwies er aber immer wieder auf das Buch und hielt es sogar in die Kameras. Co-Moderator Krishnan Guru-Murthy forderte Johnson sichtlich genervt auf, das Buch wegzulegen. Der Ex-Premier ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Als er selbst bei einer konkreten Frage auf das Buch verwies, kritisierte das auch Co-Moderatorin Emily Maitlis. Johnson verteidigte sich unter anderem mit der Aussage, er habe alle Fragen beantwortet und sei gerade sehr damit beschäftigt, sein Buch zu bewerben. Nach einer Pause war Johnson dann verschwunden und Guru-Murthy erklärte, dass der Politiker aufgrund der exzessiven Werbung "gefeuert" worden sei. Unklar blieb zunächst, ob es sich dabei um einen Scherz handelte oder ob Johnson das TV-Studio tatsächlich früher als geplant verlassen musste. On Air machte es zunächst den Eindruck, als sei der Satz des Moderators ein Witz gewesen. Channel 4 hat sich bislang noch nicht zu dem Vorfall geäußert. 

GB News © GB News
Der rechtskonservative Nachrichtensender GB News ist erst wenige Jahre alt, hatte seit dem Start aber schon mehrere Male Ärger mit der Medienaufsichtsbehörde Ofcom. Nun wurde GB News von eben dieser Ofcom zu einer Strafzahlung in Höhe von 100.000 Pfund verdonnert. Der Grund für die hohe Strafe ist ein Verstoß gegen die Regeln zur Überparteilichkeit. Konkret geht es um eine Sendung aus dem Februar, in der der damalige Premierminister Rishi Sunak im Mittelpunkt stand. Darin sei kein angemessenes Spektrum an wichtigen Standpunkten zu sehen gewesen, Sunak habe quasi eine Stunde lang über die eigenen Erfolge reden können, so die Begründung der Ofcom. Die Strafe fällt nun auch in der Höhe drastisch aus, weil GB News nicht zum ersten Mal gegen die Ofcom-Regeln verstoßen hat. Der Sender will gegen die Entscheidung der Behörde gerichtlich vorgehen. Bis es hier zu einer Entscheidung gekommen ist, muss GB News die 100.000 Pfund nicht zahlen. 

Sky Media © Sky Media
Eine noch viel größere Rechnung könnte unterdessen auf den Pay-TV-Konzern Sky zukommen. Wie mehrere Medien berichten, könnten dem Sender Nachzahlungen in Höhe mehrerer hundert Millionen Pfund drohen, zuerst hatte "The Telegraph" darüber berichtet. Hintergrund sind Fehlkalkulationen bei Sky Media, die über Jahre hinweg unentdeckt gewesen sein sollen. Das führte offenbar dazu, dass man Geschäftspartnern, für die man die Vermarktung von TV-Sendern übernahm, seit 2017 zu niedrigere Einnahmen gemeldet hatte. Demnach wurde der Fehler Anfang des laufenden Jahres entdeckt. Sky hat den Vorfall bestätigt, ein Sprecher erklärte, dass man nach Bekanntwerden eine Überprüfung angeordnet und alle Partner proaktiv informiert habe. "Wir sind dabei, sie [die Partner, Anm.] vollständig zu entschädigen", so der Sprecher. 

Samir Shah © Juniper
Seit mehr als einem halben Jahr ist Samir Shah nun schon Chairman der BBC, am vergangenen Dienstag hat er seine erste öffentliche Rede in dieser Position gehalten - und die hat für Schlagzeilen gesorgt. So verteidigte Shah den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als eine "sehr britische Erfolgsgeschichte", heute stünden auch ITV, Channel 4 und Channel 5 vor ähnlichen Herausforderungen wie die BBC. "Es muss jetzt gehandelt werden, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zukunftssicher zu machen, sonst wird unsere britische Erfolgsgeschichte nur noch Teil unserer glücklichen Vergangenheit sein", so die Warnung des BBC-Chairman. Es lohne sich, um die Rundfunkanstalten zu kämpfen - "und der Kampf geht weiter", so Shah. In seiner Rede hat Shah der Regierung und der Ofcom auch einige Schritte zum Schutz der Öffentlich-Rechtlichen vorgeschlagen, etwa eine Überarbeitung des Regulierungssystems und die konsequente Durchsetzung des Mediengesetzes. Letzteres ist Anfang des Jahres verabschiedet worden. Shah will nun, dass die Regierung es nutzt, um sicherzustellen, dass einheimische Sender im digitalen Zeitalter bevorzugt werden.

BBC © BBC
Gleichzeitig nahm Shah aber auch die aktuelle BBC-Führung rund um Generaldirektor Tim Davie in die Pflicht. So sagte der BBC-Chairman unter anderem, dass das Unternehmen Mitarbeitende "hängen" lasse, wenn diese Themen rund um Machtmissbrauch ansprechen würden. Die BBC müsse mehr tun, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu versichern, das sie erst genommen werden, wenn sie entsprechende Beschwerden vorbringen, so Shah. Die Aussagen von Shah kommen nach Wochen, in denen sich die BBC mit Vorwürfen des Fehlverhaltens auseinandersetzen musste. Da war zum einen der Fall rund um den ehemaligen Nachrichtensprecher Huw Edwards, aber auch Bedenken über die Trainingsmethoden bei "Strictly Come Dancing"

Channel 4 © Channel 4
"Der Tatortreiniger" ist in Deutschland ein Erfolg gewesen, in Großbritannien gibt es unter dem Titel "The Cleaner" sogar eine Adaption - hier läuft bei BBC One aktuell Staffel drei. Nun hat Channel 4 ein ähnliches Format in Auftrag gegeben: "Crime Scene Cleaners". Dabei handelt es sich aber nicht um eine fiktionale Serie, sondern um eine Doku-Reihe. In zehn einstündigen Folgen will man die Menschen begleiten, die nach Verbrechen an die jeweiligen Tatorte kommen, um dort wieder alles zu säubern. Dabei liegt ein Fokus einerseits auf den verschiedenen Tatortreinigern, aber auch auf ihren Techniken, die sie einsetzen, um Tatorte nach Morden oder Brandanschlägen wieder auf Vordermann zu bringen.