Diese Telegeschichte beginnt am 30. Juni 1996 im Londoner Wembley-Stadion. Dort stehen sich die Fußballnationalmannschaften von Deutschland und der Tschechischen Republik gegenüber. Die zweite Halbzeit ist soeben zu Ende gegangen. Das deutsche Team ist geschwächt. Andy Möller und Stefan Reuter sind gesperrt. Steffen Freund, Jürgen Kohler, Mario Basler und Fredi Bobic verletzt. Mannschaftskapitän Jürgen Klinsmann ist weiterhin angeschlagen. Teamchef Berti Vogts hat zuletzt Oliver Bierhoff eingewechselt, der gleich nach seiner Hereinnahme mit einem Kopfball die Führung der Tschechen ausgleichen konnte. Nun steht es 1:1 und eine Entscheidung muss her. Vier Minuten nach dem Anpfiff der Verlängerung spielt Thomas Helmer den Ball aus rund 60 Metern Entfernung nach vorn auf Klinsmann, der ihn letztlich zu Bierhoff abgibt. Dieser dreht sich links um den gegnerischen Verteidiger herum und schießt. Nicht besonders hart. Dem tschechischen Torwart rutscht der Ball trotzdem aus den Händen. Tor. Golden Goal. Ende der Partie. Deutschland ist Europameister.
Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass die dramatischen Minuten von rund 32,86 Millionen Menschen in Deutschland am Fernsehschirm miterlebt wurden. So viele wie nie zuvor. Das gesamte Spiel sahen durchschnittlich 28,44 Millionen im ZDF. Dieser Wert wird es zur reichweitenstärksten Sendung des Jahres 1996 machen. In der Rangliste folgen direkt dahinter drei weitere Begegnungen der deutschen Elf bei der EM. Das beweist einmal mehr: Fußball ist in Deutschland das Maß aller Dinge. Gerade bei solchen großen Turnieren mit abendlichen Anstoßzeiten werden selbst bei Spielen ohne deutsche Beteiligung gigantische Reichweiten erzielt, die den anderen Sendern kaum Luft lassen.
So ist es auch zwei Jahre später zum Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Frankreich zu erwarten. Eine sichere Bank für ARD und ZDF, die alle 64 Spiele live übertragen. Dazu gibt es Vorberichte und Analysen. Insgesamt sind in den vier WM-Wochen rund 225 Stunden Berichterstattung geplant. Für die private Konkurrenz ist klar: Zwischen Eröffnungsspiel und Finale ist für sie nicht viel zu holen. „Die WM ist vergleichbar mit einem Meteoriteneinschlag: Es trifft alle Sender gleich hart“, fasst ProSieben-Programmchef Jan Körblin die Lage zusammen. Deshalb sind die Verantwortlichen gezwungen, das Beste aus der Situation zu machen.
"Fernsehen ist unser Leben"
Trotz der aussichtslosen Lage gaben sich die Sender kämpferisch und entwickelten markige Labels, mit denen sie sich als Gegenangebot positionierten. So bewarb ProSieben seine Highlights als „Spielfilm-Elf“, mit der man bei der WM „nicht nur antreten, sondern ganz vorne mitspielen“ wolle. Dahinter aber verbargen sich - um im Bild zu bleiben - eher Spieler auf Kreisliga-Niveau - wie die mittelmäßigen TV-Movies „Deadly Speed - Todesrennen auf dem Highway“ oder „Born To Run“. Auch die Leitung von Sat.1 setzte auf Fußballmetaphern und bündelte die Wiederaufführung ihrer TV-Movies unter dem pfiffigen Claim „Fernsehen ist unser Leben“. Darunter waren Titel wie „Mit dem Herzen einer Mutter“ oder „Bis der Tod Euch scheidet“. Sat.1-Sprecher Dieter Zurstraßen betonte, dass man nicht bewusst gegen den Fußball programmiere: „Der Ball wäre verschossen.“ Stattdessen wolle man eine echte Alternative zum Leder bieten: „Unser Ball ist bunt. Wir haben eine Traum-Elf: elf starke Filme, die besonders fußballverwitweten weiblichen Zuschauern eine spannende Unterhaltung bieten“. Das Ganze garniert mit einer Prise Sexismus, möchte man aus heutiger Sicht ergänzen.
Zuversichtlich versuchte man sich auch im Hause RTL zu zeigen und verwies in der Kommunikation mehrfach auf eine selbst in Auftrag gegebene Studie. Demnach würde sich 39 Prozent des TV-Publikums gar nicht für Fußball interessieren. Davon seien wiederum mehr als die Hälfte Frauen. Um diese Gruppe anzusprechen, setzte der Sender ebenfalls auf Spielfilme, unter denen immerhin einige Kinotitel waren - wie „In einem fernen Land“ mit Tom Cruise oder „Meine teuflischen Nachbarn“ mit Tom Hanks. Ganz ohne US-Fernsehfilme kam man auch nicht aus und zeigte etwa den Streifen „Terror in der Familie - Ein Teenager läuft Amok“. Am Sonntagabend sollte zudem die x-te Wiederholung der „Flodder“-Filme die fußballgenervten Deutschen anziehen. Wie optimistisch die Prognosen wirklich waren, zeigten die Werbepreise. Diese hatte man bei RTL bei unmittelbarer Fußballkonkurrenz im Gegenprogramm vorsorglich um 40 Prozent, bei Spielen der deutschen Mannschaft sogar um 50 Prozent gesenkt.
Die filmfreien Abende füllten die Kanäle vor allem mit Wiederaufführungen alter Folgen ihrer Hit-Serien. RTL wärmte beispielsweise „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“, „Balko“ und „Hinter Gittern“ auf, während Sat.1 mit alten Episoden von „Für alle Fälle Stefanie“, „Wolffs Revier“, „Alphateam“ und „Kommissar Rex“ antrat. ProSieben setzte derweil auf Re-Runs von „Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI“ und „Eine schrecklich nette Familie“. Somit war im Sommer 1998 im (Privat-)Fernsehen wenig Neues zu erwarten.
Doch es gab eine Ausnahme: Neben den zahlreichen Konserven kündigte Sat.1 eine spezielle Reihe an, die gerade nicht als Kontrast zur Fußball-Weltmeisterschaft gedacht war, sondern sich dieser offensiv annehmen würde.
"Werbung mit ein bisschen Fußball drin"
„Man muss sich die Sendung wie eine gestraffte ‚Harald Schmidt Show‘ vorstellen. Wir arbeiten mit Originalzitaten, Bilder können wir ja nicht verwenden. Ich kommentiere die Ereignisse des Tages und natürlich die Themen am Rande“, beschrieb Moderator Harald Schmidt in einem Interview sein neues Projekt. Dieses werde er unter dem Titel „McSchmidt Studio“ während der Dauer des Turniers in Sat.1 präsentieren - und zwar jeden Tag um 20.10 Uhr. Und tatsächlich erinnerte das Ergebnis stark an eine Mini-Version von Schmidts erfolgreicher Late-Night-Show.
Er saß in einem winzigen Studio an einem kleinen Schreibtisch, begleitet von einer spärlichen Band. Nämlich nur von Antoine, dem französischen Schlagzeuger seiner Hausband. Dessen Aufgabe bestand darin, Schmidts Sprüche mit einem Trommelwirbel zu akzentuieren. Auch die Sendezeit fiel mit fünf Minuten eher knapp aus. Große Analysen waren im Rahmen dieser Länge nicht zu erwarten. Hinzu kam, dass Sat.1 keine Übertragungsrechte an den Spielen besaß und somit auch keine Szenen zeigen konnte. Schmidt durfte also über die Geschehnisse auf dem Platz lediglich sprechen.
Dass die Show so bescheiden ausfiel, lag vor allem daran, dass es sich bei ihr gar nicht um ein eigenständiges TV-Format handelte. Vielmehr war sie Teil einer groß angelegten Werbekampagne, mit der der Restaurantbetreiber McDonald’s Fußballfans in seine Filialen locken wollte. Daher auch der Name „McSchmidt Studio“.
Im Mittelpunkt der übergeordneten Kampagne mit dem sehr originellen Titel „Balla Balla“ standen der temporär erhältliche „WM Mäc“ - ein Triple-Cheeseburger für 3,95 DM - sowie ein Gewinnspiel, bei dem täglich ein Opel Corsa verlost wurde. Um die Autos zu gewinnen, musste man lediglich einen lustigen WM-Spruch in die dafür vorgesehene Box in einem der Restaurants einwerfen. Den vermeintlich witzigsten Spruch des Tages prämierte Schmidt dann in seiner kurzen Sendung und schenkte dem Verfasser oder der Verfasserin einen der versprochenen Kleinwagen. Hierin lag also der Kern des Konzepts. Es war eine Gewinnspielausschüttung.
Belohnt wurden so treffsichere Kalauer wie: „Wenn das erste Tor fällt, gibt es nur noch eins!“ Oder „Rumänien - die erste Blondinenmannschaft im Achtelfinale“. Kurz nach dem frühen Ausscheiden der deutschen Auswahl gewann der Gag: „Was haben Christo und die deutsche Nationalmannschaft gemeinsam? Beide können einpacken.“ Trommelwirbel. Auto. Guten Abend. Zusätzlich wurde einmal pro Woche ein Goldbarren des zweiten Sponsors Eurocard verlost.
Schmidt stellte sich ganz in den Dienst der McDonald’s-Kampagne. Er trat in den zugehörigen TV-Spots auf, biss bei Presseterminen beherzt in einen Burger und trug im „McSchmidt Studio“ eine Fritte am Revers. Dafür legte er sogar seine kultige BSE-Schleife („Rinder gegen den Wahnsinn“) ab, die nun nicht mehr zu einem Sponsor passte, dessen Sortiment hauptsächlich aus Rindfleischprodukten bestand. „Wir machen Werbung mit ein bisschen Fußball drin“, beschrieb er zutreffend das Resultat, das dementsprechend als Dauerwerbesendung gekennzeichnet war.
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"Fünf Minuten, die die Welt nicht braucht"
Die Presse war von Schmidts neuem Projekt wenig angetan und kritisierte vor allem die schamlose und unverblümte Kommerzialisierung. So wurde der Moderator als „lebende Litfaßsäule“ ("Tagesspiegel") oder als „Onkel McDagobert Schmidt“ ("Spiegel") charakterisiert, der für Geld alles tue. In der "Passauer Neuen Presse" fragte sich Stephan Handel nach der Premiere, ob es sich dabei um einen Werbespot oder einen Pausenfüller gehandelt habe. In jedem Fall waren es für ihn fünf Minuten, "die die Welt nicht braucht“. Die "NZZ" bemängelte, dass die Gewinnspiele Schmidt zu wenig Raum ließen, um seine gewohnte Stärke zu entfalten: „Als Glücksfee […] ist der sonst über jeden Anspruch auf politische Korrektheit erhabene Satiremeister des deutschsprachigen Fernsehens nur noch ein Schatten seiner selbst.“ Das vernichtendste Urteil fällte damals Kathrin Kahlert in der "Leipziger Volkszeitung". Sie schrieb, die Sendung habe „so viel Pep wie ein Esslöffel Mayonnaise“ und Schmidt brauche für sie „nicht mehr Gehirnschmalz als zum Braten einer Frikadelle“.
Die negative Presse konnte Schmidt sicherlich verschmerzen, profitierte er doch doppelt von dem Deal. Zum einen durch die fürstliche Gage, die ihm die Restaurantkette für seine Dienste überwies. Zum anderen stellte die Umsetzung vom „McSchmidt Studio“ einen der ersten Aufträge für seine neu gegründete Produktionsfirma Bonito dar. Das Team konnte sich hier schon einmal ausprobieren, bevor es im Herbst auch die Verantwortung für die Late-Night-Show übernahm.
Die Schlammschlacht von Frankreich?
Parallel zum Werbefenster am Vorabend präsentierte Schmidt unverändert seine Late-Night und griff auch hier regelmäßig das Thema Fußball auf. Am Eröffnungstag der WM führte er unter anderem die neue Rubrik „Das supergeheime Tagebuch des Lothar Matthäus“ ein, in der eine fiktive Version des Nationalspielers in einer Aneinanderreihung von Beleidigungen gegen seine Kollegen wetterte. Allen voran gegen Kapitän Jürgen Klinsmann.
Die Reihe knüpfte an Matthäus‘ Buch an, in dem er ein Jahr zuvor unter großer medialer Aufmerksamkeit mit Personen des Profifußballs hart ins Gericht ging. Darin thematisierte er ebenso die langjährige Fehde, die er gegen Klinsmann pflegte und die zu mehreren abfälligen Äußerungen in der Öffentlichkeit führte. In der Erzählung seines Buches konnte der Streit jedoch unter der dramatischen Überschrift „Der Frieden von New York“ längst ausgesöhnt werden.
Die Angelegenheit erhielt neues Feuer, als Teamchef Berti Vogts Matthäus für die WM 1998 trotz großer Bedenken und einer dreieinhalbjährigen Pause in die Nationalmannschaft zurückholte. Brisant war hierbei, dass er damit erneut mit Klinsmann im selben Team spielte. Allerdings hätte Matthäus wahrscheinlich die meiste Zeit auf der Ersatzbank zu verbringen, während sein Widersacher als Kapitän eine zentrale Rolle einnehmen würde. Nach dem Frieden von New York war daher die Schlammschlacht von Frankreich zu befürchten.
Schmidts „supergeheimes Tagebuch“ versuchte nun, aus dieser Situation plumpe Komik zu generieren, indem sich darin der mit seiner Nebenrolle unzufriedene Matthäus an seinem Teamkollegen abreagierte und Pläne schmiedete, wie er dessen Platz einnehmen könne. Dabei betitelte er ihn als „Schwaben-Schwuchtel“ und „Warmduscher“ und kündigte an, im Training „der blonden Muschi erstmal vor die Knochen“ zu treten.
"Pressefreiheit ist keine Narrenfreiheit"
Der kurze Beitrag war in seiner Einfallslosigkeit eigentlich nicht der Rede wert. Dennoch löste er beim DFB große Empörung aus, da man eine Untergrabung des Zusammenhalts und der Moral der Truppe befürchtete. Der damalige DFB-Pressechef Wolfgang Niersbach mahnte deshalb an, „Pressefreiheit ist keine Narrenfreiheit“ und die Grenzen wären dort erreicht, „wo Spieler beleidigt werden“. Da man die Teammitglieder schützen müsse, kündigte er die Prüfung rechtlicher Schritte an.
Das Problem dabei: Die DFB-Verantwortlichen befanden sich zu diesem Zeitpunkt im abgeschotteten Mannschaftsquartier in Nizza und erfuhren nur über Dritte von den Vorgängen. Dies gab Niersbach auf einer Pressekonferenz offen zu. Das hatte zur Folge, dass sich der Protest des DFB anfangs fälschlicherweise gegen das thematisch naheliegende „McSchmidt-Studio“ am Vorabend richtete, der Vorfall sich aber eigentlich in der „Harald-Schmidt-Show“ am späten Abend ereignete. Das war zunächst peinlich für den Verband. Es erzeugte in zweiter Linie zudem Irritationen bei der Firma McDonald’s, die ihre Produkte nicht mit solchen Geschmacklosigkeiten in Verbindung gebracht sehen wollte.
Nach diesen Vorwürfen ruderte Sat.1-Chef Fred Kogel umgehend zurück und versuchte, sowohl den Sponsor als auch den DFB zu beschwichtigen. Wohl nicht zuletzt, weil der Fußballbund hinter vorgehaltener Hand gedroht haben soll, Sat.1 bei der anstehenden Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga nicht mehr berücksichtigen zu wollen. Das konnte er natürlich nicht riskieren. So versicherte Kogel in einem Brief an den DFB, dass „nach Rücksprache mit Harald Schmidt in den kommenden Wochen, wie auch in der betreffenden Sendung, keine persönlichen Beleidigungen von Trainer oder Spielern stattfinden werden“. Gleichzeitig stellte sich Kogel auch hinter seinen Freund Schmidt, indem er im selben Brief versprach, dass „sich weder der satirische Charakter der ‚Harald-Schmidt-Show‘ noch Harald Schmidt in seiner Person bzw. seinem Vortrag ändern werden“. Schließlich sei kein Prominenter vor seinen satirischen Kommentaren sicher. Und das wäre ja auch allgemein bekannt. Eine ernstzunehmende Einsicht klingt anders.
Der DFB ließ sich von dieser doppelzüngigen No-Pology offenbar nicht beeindrucken und erwirkte anderthalb Wochen später vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen Sat.1 und die „Harald-Schmidt-Show“. Demnach durften die beleidigenden Äußerungen gegen Klinsmann nicht wiederholt werden, andernfalls drohte ein Ordnungsgeld bis zu einer halben Million Mark oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten. Ein Sieg für den DFB, der aber ins Leere lief, denn nach dem skandalträchtigen Auftakt hatte Schmidt die Tagebücher bereits nur noch in einer zahmen Variante fortgesetzt.
"Das Maximum, was man in diesen schweren Tagen erreichen kann"
Die zahlreichen Schlagzeilen, die der Vorfall produzierte (u. a. auf der Titelseite des „Kölner Express“ und in der „BILD“-Zeitung), führten nicht zu einem großen Interesse am „McSchmidt Studio“. Im Durchschnitt schalteten zwischen dem 08. Juni und dem 12. Juli 1998 nur 1,5 Millionen Zuschauende die 35 Ausgaben ein. Derweil gerieten die Übertragungen der WM-Spiele zu einem großen Triumph für ARD und ZDF. Neben den fünf Begegnungen mit deutscher Beteiligung erreichten noch 18 weitere Partien eine Sehbeteiligung im zweistelligen Millionenbereich und zumeist Marktanteile deutlich jenseits der 30 Prozent.
Entsprechend verhalten fiel die Bilanz der privaten Konkurrenz aus. Hier schnitt RTL mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 12,1 Prozent am besten ab. „Das Maximum, was man in diesen schweren Tagen erreichen kann“, stellte Kommunikationschef Richard Mahkorn ehrlich fest. Da der Marktanteil von Sat.1 stärker unter dem Fußball litt und im Mittel auf 8,6 Prozent sank, frotzelte Kogel, dass er sich die TV-Rechte für die WM 2002 wünsche. Die Chancen dafür standen nicht schlecht, schließlich hatte sich der größte Anteilseigner von Sat.1, Leo Kirch, diese längst gesichert. Auch für McDonald’s hat sich das Engagement offenbar gelohnt, denn für die EM 2004 ging das Unternehmen mit Sat.1 und der Panel-Comedy „The Big Kick - Die McDonald’s EM-Comedy mit Biss“ eine ähnliche Kooperation ein.
Harald Schmidt führte nach der Weltmeisterschaft weiterhin unbeeindruckt durch seine Late-Night-Show und übernahm dann wie geplant deren Produktion mit seiner neuen Firma. In dieser Konstellation schnitt er das Format stärker auf sich zu und machte es so zu einem noch größeren Erfolg. Bis er im Dezember 2003 überraschend seinen Vertrag nicht verlängerte und die Komikerin Anke Engelke in seine Fußstapfen trat. Das allerdings ist eine ganz andere Telegeschichte … die hier erzählt wird.