Diese Telegeschichte beginnt am 3. September 1983 in Berlin. An diesem Samstagabend führt Frank Elstner durch die mittlerweile 17. Ausgabe der von ihm erfundenen Spielshow "Wetten, dass..?". Als prominente Gäste begrüßt er die Schauspieler Bud Spencer und Terrence Hill, Peter Weck und Günter Pfitzmann sowie die Schauspielerin Maria Schell. Wie damals üblich, treten sie alle gleich zu Beginn auf und nehmen in einzelnen Drehsesseln auf der Bühne Platz. Obwohl jeder und jede die Patenschaft für eine Wette übernommen haben, tippen sie jeweils auf den Ausgang aller dargebotenen Herausforderungen. Als sich die Sendung ihrer Halbzeit nähert, stellt Maria Schell die ihr zugeteilte Wette vor. Sie behauptet, dass ein Mann aus 80 Meter Entfernung seinem Bruder Weintrauben in den Mund werfen kann. Im Fall eines Misserfolgs bietet sie zögerlich als Wetteinsatz an, mit dem Opernsänger Plácido Domingo ein Stück aus der Oper "La Traviata" vortragen zu wollen. Dieser ist bis dahin völlig ahnungslos und soll von dem Vorschlag wenig begeistert sein.
Die Wette wird als sogenannte "Außenwette" im Berliner Olympiastadion ausgetragen. Die weiten Tribünen der alten, unrenovierten Arena sind menschenleer. Es ist dunkel und die Beleuchtung derart mäßig, dass die fliegenden Weintrauben gar nicht zu erkennen sind. Das deutsche Fernsehen produziert hier wahrlich keine Sternstunde des Mediums und doch ist es ein Moment, der Fernsehgeschichte schreiben wird. Denn wie gewohnt wird die Außenwette von einem Gastmoderator vor Ort kommentiert - und an diesem Abend übernimmt diese Aufgabe der 33-jährige Thomas Gottschalk.
Lässig in Mickey-Maus-Shirt und brauner Lederjacke gekleidet, unterlegt er die Wette mit einer Kalauerparade, die dem bizarren Treiben angemessen ist. Als sich dann noch ein Flugzeug dem Stadion nähert und dessen Motorengeräusche leise zu hören sind, bemerkt er schließlich: "In der Ferne höre ich ein Flugzeug vorbeifliegen. Das ist Plácido Domingo auf der Flucht."
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Es ist ein typischer Gottschalk-Spruch. Ein mäßiger Witz, über den Maria Schell und Frank Elstner aber laut lachen. Es ist ein Satz, auf den er laut seiner Autobiografie noch jahrzehntelang angesprochen werden wird. Man darf hier nicht vergessen, dass zu dieser Zeit oft nur drei TV-Kanäle zur Auswahl standen und die Show daher allein in der westdeutschen Bundesrepublik regelmäßig von 20 Millionen Menschen gesehen wurde. So kommt es, dass ihm ausgerechnet dieser Jux den endgültigen Durchbruch als Fernsehstar beschert.
Der junge Wilde
Zu diesem Zeitpunkt war Gottschalk längst keine Neuentdeckung mehr. Auf Bayern 3 moderierte er bereits seine legendäre Radiosendung "Pop nach acht", mit der es ihm mit moderner Musik und seinem lockeren Mundwerk gelang, ein junges Publikum für das konservative Programm des Bayerischen Rundfunks zu begeistern. Dieser Zuspruch ermöglichte ihm 1976 den Sprung vor die Kamera des Jugendmagazins "Szene", das der BR monatlich am Nachmittag im Ersten ausstrahlte und in dem vor allem bekannte Musikinterpreten auftraten. In dieser Phase wurde der stellvertretende Unterhaltungschef beim Südwestfunk, Wolfgang Penk, auf ihn aufmerksam und er machte ihm zum Moderator der neuen Computerspielshow "Telespiele". Darin brillierte er durch seine freche und spontane Art sowie durch seine fehlenden Berührungsängste mit den Kandidat:innen und Stars.
Als Wolfgang Penk im Jahr 1981 zum Unterhaltungschef im ZDF aufstieg, überzeugte er den aufstrebenden Gottschalk ebenfalls zur Mainzer Konkurrenz zu wechseln. Neben "Thommys Pop-Show" - einem Format, in dem er in bester Radiotradition vor allem aktuelle Videoclips vorstellte - durfte er dort durch die auf ihn zugeschnittene Talkreihe "Na sowas!" führen. Darin sprach er sowohl mit prominenten Gästen aus Show, Film und Musik als auch mit nicht-prominenten Menschen, die in den Wochen zuvor von sich reden gemacht hatten oder über besondere Talente verfügten. In der ersten Ausgabe am 29. März 1982 etwa hatte er neben Wolfgang Joop, Dschinghis Khan und Kraftwerk einen 85jährigen Stelzengänger sowie einen Mann zu Gast, der während einer Opernaufführung so laut gebuht hatte, dass ihm der Dirigent eine Ohrfeige verpasste. Aufgrund ihrer enormen Bandbreite an Themen und ihrem Hang, abseitige Fähigkeiten auszustellen, wurde die Produktion später treffend als "Kuriositätenschau" (taz) beschrieben.
All das waren beeindruckende Erfolge, sie fanden aber noch nicht im Hauptabendprogramm statt. Erst die lockere Moderation des Weintraubenwerfens und nicht zuletzt der legendäre Flugzeug-Spruch bewiesen der Fernsehnation, dass er für den traditionsreichen Samstagabend bereit war.
"Kannst Du Dir vorstellen, 'Wetten, dass..?' zu übernehmen?"
Ende 1986 entschloss sich Frank Elstner, die Moderation der nach wie vor beliebten Wettshow abzugeben. Zwei Gründe wurden damals immer wieder für seine Entscheidung vermutet. Zum einen habe er sich auf seine nächste Entwicklung "Nase vorn" konzentrieren wollen, in deren aufwendiges Konzept er große Hoffnungen gesetzt hatte. Tragischerweise sollte sich diese jedoch zu seinem größten Fehlschlag entwickeln. Der andere, oft kolportierte Grund war, dass sich im Fernsehen (auch nach dem Aufkommen der Privatsender) eine Verjüngung ankündigte. Hans Rosenthal hatte gerade das letzte Mal "Dalli Dalli" im ZDF moderiert. Die Einstellung von Hans-Joachim Kulenkampffs legendärem Straßenfeger "Einer wird gewinnen" kündigte sich an und Rudi Carrells Hit "Die verflixte 7" neigte sich ebenso dem Ende zu.
Gleichzeitig begeisterten junge Moderator:innen wie Thomas Gottschalk oder sein Radiokollege Günther Jauch das Publikum damit, ihre Shows unkonventioneller und respektloser anzugehen als die höflichen Altmeister. Elstner Stil galt ebenfalls als anständig, respektabel, freundlich, aber eben auch als bieder und sachlich. Hin und wieder musste er sich Vergleiche als Autoverkäufer oder Buchhalter gefallen lassen. Er habe allerdings, so heißt es, diesen anstehenden Generationswechsel schon früh gespürt und lieber selbst über seinen Abschied entschieden, als irgendwann gegen seinen Willen durch einen jüngeren Kopf ersetzt zu werden. Fest stand bereits, dass er als Erfinder und Lizenzgeber zentraler Elemente trotzdem weiterhin an der Fortsetzung kräftig mitverdienen würde.
Elstner hegte für Gottschalk seit längerem große Sympathie und Bewunderung. Aus diesem Grund holte er ihn Anfang der 1980er-Jahre zu Radio Luxemburg, wo er Programmchef war. Für etwa zwei Jahre bestritt Gottschalk hier als "Mister Morning" die morgendliche Sendung. Im Februar 1982, rund ein Jahr vor der Traubenwette, lud er ihn zudem als Gast in seine Wettshow ein, die an diesem Abend aus Augsburg kam. Dort war er der prominente Pate für zwei Männer, die wetteten, einen dicken Baumstamm mit einer Handsäge schneller durchtrennen zu können als ein Profi mit einer Motorsäge. Gottschalk glaubte an die Herausforderer, die das Duell jedoch verloren. Als Wetteinsatz gab der ehemalige Lehrer daraufhin Lateinunterricht an der Grundschule im bayerischen Ettal. An diesem Abend glänzte Gottschalk abermals mit breitem Lächeln und flotten Sprüchen, was dazu führte, dass Elstner ihm vor laufender Kamera das "Du" anbot. Es entstand ein freundschaftliches Verhältnis, das die beiden bis heute aufrechterhalten. Elstners Entscheidung, Gottschalk zu seinem Nachfolger bei "Wetten, dass..?" zu ernennen, war also konsequent.
So klingelte Anfang Dezember 1986 bei Gottschalk das Telefon. Elstner war dran und bot ihm an, seine große Show zu übernehmen. Nach zwei Tagen Bedenkzeit trafen sich die beiden persönlich in einer Suite des Hotels Vier Jahreszeiten in München. Anwesend waren auch ZDF-Unterhaltungschef Wolfgang Penk und Gottschalks Anwalt Peter Schmalisch. Nach Augenzeugenberichten soll das anschließende Gespräch denkbar knapp verlaufen sein: "Kannst Du Dir vorstellen, ‚Wetten, dass..?‘ zu übernehmen?" - "Ja klar." Und damit war der Wechsel perfekt. Thomas Gottschalk wurde der künftige Gastgeber von "Wetten, dass..?" - formal zunächst auf ein Jahr befristet, aber niemand glaubte ernsthaft an ein Scheitern.
Alles hat ein Ende… - Die Staffelübergabe
Jetzt ging es schnell. Rund eine Woche später, am 13. Dezember 1986, verkündete Elstner in der nächsten Ausgabe von "Wetten, dass...?", dass er die Show noch dreimal moderieren werde und Gottschalk ab Herbst 1987 der neue Spielleiter sei. Dieser betrat daraufhin in einem silbergrauen Anzug die Bühne und genoss den Augenblick sichtlich. Der Journalist Gert Heidenreich beschrieb diesen Moment als "rituelle Einführung", bei der Meister Elstner den Lehrling Gottschalk öffentlich bescheinigte, seine Ausbildung nun abgeschlossen zu haben.
Obgleich im Hotelzimmer Stillschweigen vereinbart worden war, hatte die Presse den anstehenden Wechsel bereits erahnt, sodass die Enthüllung nicht derart überraschend kam, wie man sich erhofft hatte. Die meisten Journalist:innen fanden zustimmende Worte für die geplante Auswechselung. Sie liebten Gottschalk ohnehin und feierten ihn längst als "Deutschlands Sonnyboy Nummer eins", "Deutschlands Charmeprinz" oder "Oma- und Teenie-Liebling".
Als sich Elstner am 04. April 1987 in seiner letzten Sendung unter dem Gesang seines Teams ("Alles hat ein Ende, nur ‚Wetten, dass..?‘ hat keins.") vor laufenden Kameras verabschiedete, gab er Gottschalk eine letzte Botschaft mit auf den Weg: "Ein ganz kräftiges und herzliches Toi, Toi, Toi an den Thomas. Und Thomas, ich bin ganz sicher, wenn Du von den Kandidaten so unterstützt wirst und vom Publikum wie ich, dann wirst Du zehn Jahre den Renner der 90er Jahre ansagen." Wie recht er behalten sollte…
Ein angepasstes Kerlchen – Gottschalks erste Ausgabe von "Wetten, dass..?"
Lange und oft wurde im Vorfeld spekuliert, welches Outfit Gottschalk bei seiner Premiere tragen würde. Schon bei "Na sowas!" war er regelmäßig durch seinen extravaganten Kleidungsstil aufgefallen. Die Fernsehzeitung "Hörzu" beispielsweise widmete dieser Frage im Mai 1987 eine ausführliche dreiseitige Fotostrecke. In der Freiheitshalle in Hof betrat Gottschalk schließlich am 26. September 1987 in roter Kurzjacke, Glitzerweste und silbernen Cowboystiefeln erstmals als Gastgeber die "Wetten, dass..?"-Bühne. Unter tosendem Applaus - rund 400 Gäste waren eigens aus seiner Heimatstadt Kulmbach angereist - empfing er das Publikum mit großen Gesten und folgenden Worten: "Ich kann Ihnen sagen, ich bin wirklich froh, dass es nun langsam losgeht, denn man kann einem Menschen auch einreden, dass heute der Kopf auf dem Spiel steht. Es haben mich heute so viele Leute gefragt, bist Du aufgeregt, dass ich mich am Ende fast aufgeregt hätte. Aber, es muss ja nicht sein. 'Wetten, dass..?' ist und bleibt eine Spielsendung. 100 Minuten Spaß und gute Laune und die Hauptsache ist natürlich, dass Sie sich unterhalten und ihnen die Wetten Spaß machen."
Hintergrund dieser Aussage war die Befürchtung, Gottschalk könnte mit seinem kessen Stil das bewährte Konzept und damit Elstners Erbe ins Lächerliche ziehen. Er selbst hatte im Vorfeld in einem Interview mit dem Magazin "Stern" versucht, die Bedenken zu zerstreuen: "Ich bin ein angepasstes Kerlchen [...] Ich bin keiner, der am Samstagabend die Fernsehnation verschrecken möchte."
Und tatsächlich geriet die erste Ausgabe recht konventionell und brav. Als Wettpaten hatten sich unter anderem Moderator Robert Lembke ("Was bin ich?"), Fußballer Pierre Littbarski, Schauspieler Thomas Fritsch sowie die Sänger Roberto Blanco und Roland Kaiser angekündigt. Bei den musikalischen Darbietungen konnte Gottschalk neben Howard Carpendale mit Shari Belafonte und den Bee Gees auf internationale Acts setzen. Einziger Wermutstropfen: Der Lebemann Gunter Sachs war stark erkältet und hatte seine Stimme verloren. Doch Gottschalk meisterte diese Situation und leitete Sachs souverän durch dessen Wette. Wolf Becker und sein Team behaupteten darin, sie könnten einen VW-Bus in fünf Minuten lediglich mit Lungenkraft umkippen. Dazu bliesen sie einen Sack auf, der quasi als Wagenheber diente.
Ähnlich unfallfrei führte Gottschalk durch die übrigen Wetten des Abends, bei denen die Rasse von Hunden an den Ohren zu erkennen waren oder eine ältere Dame versprach, eine ganze Reihe junger Judoka auf die Matte zu legen. Hektik kam erst kurz vor Schluss auf, als der Wettkönig des Abends erstmals durch ein landesweites Zuschauervoting (TED) ermittelt werden sollte und das gesamte deutsche Telefonnetz zusammenbrach. Die dadurch entstandene Lücke wusste Gottschalk gut zu überbrücken. Dies bewies einmal mehr, dass seine große Stärke darin lag, auf unvorhergesehene und ungeplante Ereignisse schnell und schlagfertig reagieren zu können.
Sein Debüt erreichte eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 20,84 Millionen Menschen. Das entsprach einem Marktanteil von exakt 50 Prozent und bewegte sich ungefähr auf dem Niveau von Elstner. Beim ZDF war man sehr zufrieden und wertete die Staffelübergabe als geglückt. In der Presse fand sich danach ein geteiltes Bild. Während manche Journalisten von einem "fulminanten Einstieg" ("Münchner Merkur") sprachen oder Gottschalks Leistung als "vielversprechend" ("Süddeutsche Zeitung") bewerteten, forderte die Münchner "Abendzeitung" "Wir wollen Frank Elstner zurück" und die Berliner "BZ" resümierte "Jetzt kann alles nur noch besser werden". Etwas versöhnlicher zeigte sich die "Bild"-Zeitung, die allein den langweiligen Ablauf kritisierte, Gottschalk hingegen lobte ("Gottschalk prima, Sendung flau"). Insgesamt fiel das Presseecho angesichts der großen Fußabdrücke, die Elstner hinterlassen hatte, und der daraus resultieren hohen Erwartungen an Gottschalk erwartbar aus.
Mehr Wirbel verursachte Gottschalks zweite Ausgabe am 31. Oktober 1987, in der sowohl Cher in ihrem bekannten freizügigen Outfit auftrat, als auch Brigitte Nielsen mit weit ausgeschnittenem Oberteil auf der Couch Platz nahm. Außerdem fiel bei Peter o’Toole ständig die Übersetzung aus, wodurch das Gespräch mit ihm völlig aus den Fugen geriet. Bei seiner dritten Folge im November hatte sich die Situation normalisiert und das Publikum akzeptierte ihn weitgehend als Moderator. Dies belegten die Anrufzahlen und Beschwerden, die in der ZDF-Zuschauerredaktion eingingen und nun auf dem Niveau von Elstner lagen.
Gottschalks maßgeschneiderte Jacke
Hinter den Kulissen nutzte man den personellen Wechsel, um das starre Konzept etwas aufzulockern. Zunächst wurde die Saalwette gestrichen, nach heftigen Protesten aber gleich in der zweiten Sendung wieder in den Ablauf integriert. Bei Elstner bestand der größte Kritikpunkt darin, dass es zuweilen eine Stunde dauerte, bis die erste Wette gespielt werden konnte, weil er alle Gespräche mit den Wettpaten zu Beginn führte. Unter der Leitung von Gottschalk kamen die Gäste später in Etappen und konnten bei Bedarf auch früher gehen. Erleichtert wurde dies durch die Einführung der Couch, bei der ein vorzeitiges Verlassen keine sichtbare Lücke hinterließ wie bei den bisherigen Einzelstühlen.
Die Gäste tippten dann nicht mehr auf alle, sondern einzig auf den Ausgang der Wette, für die sie selbst Pate waren und die Bestimmung der Wettkönige erfolgte schlicht durch eine allgemeine Telefonabstimmung. Auf diese Weise entfiel zugleich das komplizierte Punktesystem. Wie Stefan Niggemeier und Michael Reufsteck feststellen, entwickelte sich der Ablauf ohne diese durchgehenden Elemente und durch den jetzt einfachen Rhythmus "Talk mit Promipate, Wette, Showblock, Promitalk, Wette, Showblock usw." zu einer "Nummernrevue", die leichter zugänglich war und Gottschalk mehr Raum für seine Improvisationen bot. Unter seiner Führung nahm die Sendung ihre endgültige Form an, die derart eng mit ihm verwuchs, dass den anderen Moderatoren Wolfgang Lippert und Markus Lanz die maßgeschneiderte Jacke niemals passen konnte.
Die Übernahme von "Wetten, dass...?" machte Gottschalk schnell zum wichtigsten und beliebtesten Moderator des deutschen Fernsehens. In seinen nachfolgenden 153 Episoden folgten unzählige Ereignisse, die für reichlich Gesprächsstoff sorgten: Die geschummelte Buntstift-Wette, zwei Auftritte von Michael Jackson, das Wortgefecht mit Götz George, der fehlende oder doch nicht fehlenden Slip unter dem durchsichtigen Kleid von Sarah Connor und natürlich der Unfall von Samuel Koch. Selten war sich Gottschalk selbst dabei für eine Albernheit zu schade, egal, ob er sich nach verlorenen Wetten in ein Senfglas tauchen ließ oder im Borat-Anzug im Bodensee baden ging. Kaum ein Format produzierte in ihrer Laufzeit vergleichbar viele fernsehhistorische Momente. Im Guten wie im Schlechten. Fast hätte sie noch für einen weiteren Eklat gesorgt, denn nach einer verlorenen Stadtwette wäre Thomas Gottschalk beinahe beim "Eurovision Song Contest" angetreten. Das allerdings ist eine ganz andere Telegeschichte.
Die letzte Ausgabe von "Wetten, dass..?" mit Thomas Gottschalk läuft am Samstagabend um 20:15 Uhr live im ZDF