© Sascha Klahn/DHB Dem Handball-Weltverband IHF droht bei der kommenden Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark mal wieder ein Debakel in Sachen TV-Rechte. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, befindet sich der Rechteinhaber MP&Silva in Zahlungsschwierigkeiten. Die italienische Fußball-Liga Serie A soll die Agentur auf Zahlung von 38 Millionen Euro verklagt haben, auch andere Unternehmen und Verbände wie die englische Premier League warten demnach noch auf Zahlung in Millionenhöhe von MP & Silva. "Uns sind die finanziellen Schwierigkeiten von MP&Silva schon seit gut drei Wochen bekannt", sagte Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbunds, am Freitag gegenüber der "Handballwoche". "Mit Blick auf den Spielplan, genauer gesagt die Anwurfzeiten, oder auch mit Blick auf den Ticketverkauf ist die Situation mehr als unbefriedigend." Die Handball-WM startet am 10. Januar - noch ist also Zeit für eine Lösung.
© ZDF/Thomas Kierok Ob die anstehende WM in Deutschland im Fernsehen zu sehen sein wird, ist derzeit noch unklar. Schon vor den ersten Berichten über die finanziellen Probleme des Rechteinhabers gab es keinen Vertrag mit einem oder mehreren Sendern. Schober nimmt nun den IHF in die Pflicht und fordert den Verband auf, die TV-Rechte schnellstmöglich zu vergeben. MP&Silva hält die Rechte an der WM seit Anfang des Jahres und löste damals die umstrittene Agentur beIn Sports ab - der entsprechende Vertrag läuft eigentlich noch bis 2025. beIn Sports konnte sich bei der letzten WM 2017 mit keinem deutschen Sender auf eine Zusammenarbeit verständigen - die Spiele waren daraufhin nur auf der Webseite des Sponsors DKB zu sehen. 2015 sprang Sky kurzfristig als Übertragungspartner ein. Beim Deutschen Handballbund (DHB) würde man die Spiele der kommenden WM am liebsten bei ARD und ZDF sehen. Für eine erfolgreiche Heim-WM sei eine Übertragung bei diesen reichweitenstarken Sendern unverzichtbar, sagte DHB-Kommunikationschef Thomas Zimmermann zuletzt. Bei der ARD will man sich vorerst nicht zu den Medienberichten und möglichen Verhandlungen mit MP&Silva äußern. ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann (Foto) sagt gegenüber DWDL.de: "Wir verfolgen die Medienberichte über MP&Silva auch. Das ZDF ist weiter an einer Übertragung der Handball-WM 2019 interessiert."
© Discovery Discovery trommelt noch bis zum Bundesliga-Start am 24. August für den Eurosport Player. Herzstück der Kampagne ist Eurosport-Experte Matthias Sammer, der in den verschiedenen Spots erklärt, wie er die bundesligafreie Zeit verbracht hat. Zu sehen sind die Spots auf allen digitalen Plattformen von Discovery sowie bei DMAX, TLC und Eurosport 1. George Aivazoglou, VP Marketing bei Eurosport, sagt: "Nach der fußballfreien Zeit sehnen Millionen von Fußballfans den Auftakt der Bundesliga herbei. In unserer Pre-Season-Kampagne ‚Das Warten hat ein Ende‘ zeigen wir auf humorvolle Art und Weise, wie unser Fußballexperte Matthias Sammer die Sommerpause überbrückt hat." Sammer präge die Bundesliga-Berichterstattung wie kein Zweiter, deshalb habe man ihn in den Mittelpunkt der Kampagne gerückt. "In den Spots schlüpft unser Fußballfachmann aber in neue Rollen, die manchen Zuschauer überraschen werden. Wir hoffen, dass unsere Werbespots den Fans ein Lächeln bescheren und wir ihre Vorfreude auf die neue Bundesliga-Saison im Eurosport Player wecken." Gleichzeitig gibt es gute Nachrichten für alle Amazon-Kunden. Via Prime Video Channels kann der Eurosport Player künftig auch jährlich für 49,99 Euro abonniert werden. Wer sich nicht so lange binden will, zahlt wie gehabt 5,99 Euro im Monat.
© Sky Pünktlich zur neuen Fußball-Saison bringt nun nicht nur Eurosport eine frische Kampagne an den Start, auch Sky wird in den kommenden Tagen und Wochen umfangreich auf das eigene Programm aufmerksam machen. Geplant sind TV-, Print-, OOH-, Online- und Radio-Schaltungen sowie Social-Media-Maßnahmen. Claim der Kampagne ist der Queen-Song "I want it all", was vor dem Hintergrund der Rechtesituation etwas kurios erscheint. Von der Bundesliga laufen einige Spiele nur bei Eurosport, in der Champions League teilt man sich die Rechte mit DAZN und die Europa League hat man ganz verloren. Zentrales Motiv der Kampagne ist die Darstellung der verschiedenen Fußball-Wettbewerbe, symbolisiert durch die entsprechenden, auf dem Stadion-Rasen aufgestellten Trophäen. Friedemann Flaig, Vice President Brand Communications bei Sky Deutschland, sagt: "Wer den besten Live-Fußball sehen will, kommt an Sky nicht vorbei. Die Kampagne spiegelt unser Line-Up perfekt wider: Die UEFA Champions League wird erstmalig exklusiv im Pay-TV zu sehen sein und wir übertragen weiterhin 266 von 306 Bundesliga-Partien sowie alle Spiele der 2. Bundesliga – beides live und exklusiv. Zudem zeigt nur Sky alle Spiele des DFB-Pokals live." An der Produktion der Kampagne waren neben der inhouse Agentur Sky Creative auch Neverest und Sunday Digital beteiligt, um Social Media kümmert sich Upljft. Als Mediaagentur ist Mediacom an Bord. Übrigens: Als Eurosport vor einigen Monaten für die Olympia-Übertragungen warb, setzte man auch eine große Kampagne auf. Claim damals: "I want it all" von Queen.
© Screenshot Youtube Am Sonntag sind die European Championships in Berlin und Glasgow zu Ende gegangen, für TV-Moderator Cherno Jobatey war dagegen unfreiwillig schon ein paar Tage früher Schluss. Jobatey war von den Veranstaltern der Leichtathletik-EM in Berlin für die Siegerehrungen engagiert worden, wurde dann aber gefeuert. Was war passiert? Am Donnerstag forderte er Sprinterin Gina Lückenkemper auf der Bühne zum Tanzen auf, sie hatte wenige Stunden zuvor Silber über 100 Meter gewonnen. Die Band spielte dann auch tatsächlich Musik und Lückenkemper tanzte, während Jobatey ins Mikro rappte. Das soll den Veranstaltern aber nicht gefallen haben, sie feuerten Jobatey noch in der Nacht. Konstantin Krause, für die Siegerehrungen an der Berliner Gedächtniskirche verantwortlich, sagte gegenüber der "Bild", nicht jedem habe die spontane Einlage gefallen. "Gina zum Tanzen zu bringen, ist keine Kunst, da muss man nicht investigativ journalistisch ausgeprägt sein. Cherno sollte neue Zielgruppen für die Leichtathletik generieren, diese Rechnung ist nicht aufgegangen", so Krause. Jobateys Managerin bestätigt gegenüber der "Bild": "Die EM-Macher meinten, er würde nicht mehr ins Programm passen und sie würden das gern aussetzen. Das war wohl eine programmliche Geschmacksfrage." Offenbar gab es hinter den Kulissen auch zwischen EM-Programmdirektor René Hiepen und Jobatey Konflikte. Krause: "Da ist sicher nicht alles gut gelaufen. Als René Hiepen kam, war Cherno schon verpflichtet. Cherno hat vielleicht nicht 100 Prozent ins Konzept gepasst." Hier geht's zum Video der Siegerehrung. Das ZDF hat mit der ganzen Sache übrigens nichts zu tun.
© ProSiebenSat.1 7Sports, die Sportbusiness-Einheit von ProSiebenSat.1, und FuPa, eines der größten Amateurfußballnetzwerke im deutschsprachigen Raum, haben eine umfassende Kooperation vereinbart. FuPa setzt ab sofort zum Videofilmen auf die kostenlose YouSport-App. "Wir wollen die Sichtbarkeit des Amateursports auf ein neues Niveau heben. Durch YouSport hat jeder Verein die Möglichkeit, einfach und kostenlos die Highlights aller Spiele als Video festzuhalten. Allein im deutschen Fußball ist die Zielgruppe für unsere App über 120.000 Mannschaften stark. Und mithilfe von FuPa kommt unser Produkt direkt dort an, wo es eingesetzt werden kann: nämlich bei den regionalen und lokalen Fußballvereinen", sagt Zeljko Karajica, Chef von 7Sports. Bereits 600 Vereine filmen regelmäßig ihre Spiele mit der FuPa Cam. Das soll auch weiterhin möglich sein, in dem sie die App auf der Kamera installieren. Vereine, die bisher noch keine Videos produziert haben, brauchen künftig kein spezifisches Equipment, sondern filmen einfach mit Smartphone und Stativ.
Sport in Zahlen
© Sat.1 / Guido Engels Sat.1 hat mit der DTM weiter kein Glück. Nachdem es schon am Samstag sehr schlecht aussah, holte auch das Rennen am Sonntag nur schlechte Quoten. 590.000 Zuschauer sahen sich die Übertragung aus Brands Hatch ab 14:30 Uhr an, damit erreichte Sat.1 lediglich 4,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Der halbstündige Countdown blieb davor bei 4,1 Prozent hängen, die Highlights kamen im Anschluss sogar nur auf 2,8 Prozent. Gegen die European Championships, die zeitgleich im Ersten zu sehen waren, kam die DTM überhaupt nicht an. Dort lockten die Kunst- und Turmspringer zwischen 13:35 und 15 Uhr 1,88 Millionen Menschen vor die TV-Geräte. 15,2 bei allen und 10,8 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern waren die Folge. Die Turner kamen ab 15:30 Uhr sogar auf 2,09 Millionen Zuschauer.
© Eurosport Auch in der Primetime erzielte Das Erste mit den Leichtathleten sehr starke Quoten (DWDL.de berichtete). Eurosport setzte ebenfalls auf die Leichtathletik-EM, war aber nicht annähernd so erfolgreich. Nur 80.000 Zuschauer sahen sich die mehr als dreistündige Übertragung an, beim Gesamtpublikum wurden 0,3 Prozent gemessen. In der Zielgruppe waren es kaum messbare 0,1 Prozent.
© Sky Sky war unterdessen am Nachmittag erfolgreich mit der 2. Bundesliga. Das Spiel zwischen dem HSV und Sandhausen sahen sich 370.000 Menschen an. Das waren zwar weniger als beim HSV-Spiel vor einer Woche, dennoch kann man sich über 3,0 bei allen und 4,4 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern freuen. Die Konferenz um 15:30 Uhr erreichte 260.000 Zuschauer und 2,8 Prozent beim jungen Publikum. Damit war Sky zu dieser Zeit auch deutlich erfolgreicher als Sport1, das ab 15:25 Uhr das Testspiel von Freiburg gegen Real Sociedad zeigte und damit nur 60.000 Menschen erreichte. Mit 0,2 Prozent Marktanteil verfehlte das Match den Senderschnitt deutlich.
Was noch zu sagen wäre…
"Ich gehe spontan in die Sendung, werde sicher auch anecken und eine Debatte anstoßen."
Stefan Effenberg in der "BamS" über seinen neuen Job als "Doppelpass"-Experte