DAZN© Perform Group
Nach dem Kauf der Champions-League-Rechte mit Sky hat der Streaming-Anbieter DAZN nun angekündigt, möglichst schnell mit dem Bezahlsender auf Augenhöhe kommen zu wollen. Die Zahl der Kunden soll auf fünf Millionen steigen, das kündigte DAZN-Chef James Rushton gegenüber dem "manager magazin" an, auch Sky zählt derzeit knapp fünf Millionen Kunden, hat dafür aber Jahre gebraucht. "Mittel- und langfristig heißt Erfolg, dieselbe Kundenbasis wie Sky zu haben", sagt Rushton. Eine Preissteigerung infolge der neuen Rechte soll es übrigens nicht geben. "Es ist ziemlich wichtig für uns, dass wir bei dem Prinzip der Preisdifferenzierung bleiben", so Rushton.

Tennis© Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0)
Bei Sky steht unterdessen nicht die Champions League, sondern zunächst einmal Tennis auf dem Programm. Am Montag, den 3. Juli, beginnt das prestigetrechtige Turnier aus Wimbledon, hier hat Sky nun Details zur Übertragung angekündigt. Insgesamt wird Sky bis zum Ende des Turniers am 16. Juli 350 Stunden Live-Programm zeigen. Bis einschließlich Montag der zweiten Turnierwoche berichtet Sky auf den Sendern Sky Sport 1 HD bis Sky Sport 5 HD täglich ab mittags live. Das Auftaktmatch von Titelverteidiger Andy Murray gibt’s für alle frei empfangbar auf skysport.de zu sehen. Moderiert werden die Übertragungen von Yannick Erkenbrecher, Experte ist Patrik Kühnen. Als Reporter vor Ort sind Katharina Kleinfeldt, Hartmut von Kameke und Moritz Lang.

Thomas Fuhrmann© obs/ZDF/Jürgen Detmers/Rico Rossival
Nach dem Verlust der Champions-League-Rechte will das ZDF in Zukunft verstärkt die Kooperation mit anderen Unternehmen suchen, das kündigte Sportchef Thomas Fuhrmann (Foto) nun an. "Wir werden uns von Fall zu Fall neue Bündnispartner suchen. Ich habe kein Problem, mich dazu zum Beispiel mit der Deutschen Telekom zu unterhalten, oder mit Amazon oder mit anderen Pay-TV- und Streaming-Anbietern", sagte Fuhrmann gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Man müsse neue Wege gehen, da man sich in einem "neuen Zeitalter" befinde, so der ZDF-Sportchef weiter.

ARD & ZDF© ARD/ZDF
Durch den Wegfall der Champions League und der Olympischen Spiele sind in jüngster Zeit auch wieder Diskussionen aufgeflammt, dass ja nun der Rundfunkbeitrag gesenkt werden könnte. Heinz Fischer-Heidlberger, Chef der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF), hatte in einem Interview mit der "Sportbild" gesagt, dass man Einsparungspotenziale sorgfältig prüfen wolle und "die Differenz aus nicht benötigten Mitteln für Sportrechte und Kosten des Ersatzprogramms ausweisen." ZDF-Chef Thomas Bellut kündigte bereits mehr Fiction, mehr "Aktenzeichen XY", mehr Dokus und mehr "Auslandsjournal" an. Bellut schloss zudem nicht aus, künftig einfach weniger Bedarf anzumelden. Die ARD sieht dagegen keinen Raum für Beitragssenkungen. "Von einem grandiosen Verlust an Sportrechten für die Öffentlich-Rechtlichen kann derzeit nun wirklich nicht die Rede sein", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Nachrichtenagentur dpa. "Die Relevanz von ARD und ZDF im Bereich des Livesports wird selbstverständlich auch zukünftig sehr hoch sein, schließlich sind wir nach wie vor Halter von in Deutschland enorm bedeutenden Sportrechten." Das reiche von der Fußball Bundesliga ("Sportschau", "Sportstudio") bis zu den Welt- und Europameisterschaften 2018 und 2020. Hinzu käme der Wintersport.

Foto: Pixelquelle© Pixelquelle
186 Millionen Euro aus der TV-Vermarktung erhalten die 18 Vereine aus der 2. Bundesliga in der kommenden Saison, das berichtet der "kicker". Das entspricht einem Zuwachs von rund 31 Prozent. Das Fußballmagazin hat nun eine Rangliste veröffentlicht, welcher Verein von diesen Millionen am meisten profitiert. Wenig überraschend erhalten die zwei Vereine, die zuletzt noch in der 1. Liga gespielt haben, das meiste Geld. Ingolstadt erhält 16,7 Millionen, Darmstadt 15,5 Millionen Euro. Es folgen Braunschweig (14,3 Mio), Nürnberg (14,1 Mio) und Union Berlin (12,3 Mio). Am wenigsten Geld erhält Aufsteiger Holstein Kiel mit 6,4 Millionen Euro.

Basketball© Ryan Fung (CC BY-SA 2.0)
Die ab Ende August anstehende Basketball-EM wird nicht bei ARD und ZDF zu sehen sein. Gegenüber der "BamS" erklärte ZDF-Sportchef Fuhrmann, dass Live-Spiele der Nationalmannschaft nicht den notwendigen Zuschauerzuspruch haben würden. Ingo Weiß, Präsident des Deutschen Basketball Bundes, zeigte sich enttäuscht. Laut der "BamS" sind DAZN und Sport1 an den rechten interessiert.

Susanne Aigner-Drews© Discovery Communications Deutschland
Discovery und Teleclub haben ihre Zusammenarbeit verlängert und um die Bundesliga-Rechte ergänzt. Teleclub wird die Bundesliga-Spiele, die Eurosport ab der kommenden Saison zeigen wird, exklusiv in der Schweiz und Liechtenstein anbieten. "Mit der Bundesliga haben wir uns eines der absoluten Top-Sportrechte auf dem deutschsprachigen TV-Markt gesichert, und wollen hierfür die bestmögliche und weitreichendste Distribution garantiert haben. Unser Ziel ist es, hochwertige Sportrechte wie die Bundesligaspiele mehr Fans auf mehr Bildschirmen denn je zuvor zugänglich zu machen", sagt Discovery-Geschäftsführerin Susanne Aigner-Drews. In Deutschland gibt es nach wie vor keine Einigung mit Sky bezüglich der künftigen Ausstrahlung der Spiele. 

Sport in Zahlen

Eurosport© Eurosport
Das Tennis-Finale in Halle zwischen Alexander Zverev und Roger Federer hat Eurosport am Sonntag nur zeitversetzt ausgestrahlt - und damit keine guten Quoten einfahren können. Nur 60.000 Zuschauer schalteten ein, der Marktanteil lag bei 0,4 Prozent. In der jungen Zielgruppe waren sogar nur 0,1 Prozent drin. Ansonsten konnte Eurosport in der vergangenen Woche mit den Quoten der Zverev-Spiele eigentlich immer sehr zufrieden sein. Die Live-Übertragung des Finals im ZDF war am Sonntag um einiges erfolgreicher und wurde von 1,18 Millionen Menschen gesehen, das entsprach 9,4 bei allen und 5,2 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern.

Sport1© Sport1
Etwas besser lief es für Sport1, wobei man auch hier nicht wirklich zufrieden sein kann. Die Confed-Cup-Partie zwischen Chile und Australien sahen sich am Nachmittag 130.000 Menschen an, der Marktanteil betrug 0,6 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,7 Prozent gemessen. Die Zusammenfassung der deutschen Partie kam am späten Abend immerhin noch auf 210.000 Zuschauer und 0,9 Prozent Marktanteil in beiden Zielgruppen. Gar nicht gefragt war die Golf-Übertragung ab 15 Uhr: Nur 70.000 Menschen schalteten ein und sorgten damit für 0,4 Prozent Marktanteil sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den jungen Zuschauern.

Was noch zu sagen wäre…

"Das ist die Zeit der Chance, Sport1 hat immer kluge Alternativen geschaffen."

Marcel Reif auf den Screenforce Days über Sport1 und die stetig steigenden Kosten für Sportrechte.