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Weil die englische Premier League künftig fast sieben Milliarden Euro einnehmen wird, diskutiert nun auch die Bundesliga über die künftigen TV-Gelder. DFL-Boss Christian Seifert hatte bereits erklärt, die Liga müsse über "unpopuläre Maßnahmen" nachdenken. Konkret könnte das in Zukunft noch weitere Anstoßzeiten bedeuten. So hat Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler inzwischen Montagsspiele ins Spiel gebracht und sein Gladbacher Kollege Max Eberl betonte, der Termin am Samstag um 15:30 Uhr dürfe "kein Tabu" sein. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, dessen "Sportschau" es mal wieder an den Kragen gehen könnte, gab sich in der "Bild"-Zeitung betont gelassen: "Die Aussagen sind für uns kein Anlass, jetzt hektisch zu werden", sagte er. "Alle Beteiligten werden in Ruhe abwägen, was das Beste für die Liga, die Vereine und die Zuschauer sein wird." Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hält mehr Anstoßzeiten jedoch nicht für die Lösung der Probleme. "Der Schuss von 70 Prozent ist nicht gekommen, weil in England ein Spieltag, nämlich der Freitagabend, eingeführt wurde, sondern weil mit British Telecom ein großer Spieler ins Spiel gekommen ist, der BSkyB unter Druck gesetzt hat und sie dazu gezwungen hat, großes Geld zu zahlen", sagte Rummenigge mit Blick auf fehlende Konkurrenz für Sky im deutschen Pay-TV-Bereich.

EuroSport© EuroSport
Eurosport hat sich die Rechte an englischen FA Cup gesichert und wird den Pokal bis einschließlich der Saison 2017/18 ausstrahlen. Gezeigt werden die Spiele ab sofort bei Eurosport und Eurosport 2. Die Vereinbarung umfasst den Zugriff auf alle produzierten Spiele sowie Highlights und Vorberichte für die Ausstrahlung im Pay- und Free-TV. Das diesjährige Finale wird am 30. Mai ausgetragen. Zusätzlich zeigt Eurosport ebenfalls den FA Community Shield, das Pendant zum deutschen DFL-Supercup. Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin von Eurosport Media: "Nach dem MotoGP haben wir uns mit dem FA Cup ein weiteres hochklassiges Sportrecht für unsere Sender im deutschsprachigen Raum gesichert. Der FA Cup ist ein Fußball-Klassiker und Zuschauermagnet und wir freuen uns, mit einem solchen Top-Recht das Angebot von Eurosport für die deutschen Zuschauer noch attraktiver zu machen."

TNA Wrestling© TNA
Bereits im Januar berichtete DWDL.de über einen Deal zwischen Discovery Communications und TNA, wonach DMAX künftig wieder Wrestling ins Programm nehmen wird. Inzwischen steht der Starttermin fest: Ab dem 28. Februar zeigt der Männersender die amerikanische Wrestling-Liga TNA samstags um 23:15 Uhr. Zunächst sind acht einstündige Folgen geplant, die jeweils eine Woche nach der Erstausstrahlung in den USA laufen werden. "Wir sind uns sicher, auch neue Zuschauer für das Thema begeistern zu können und freuen uns bereits auf den fachkundigen und regen Austausch über Facebook, Twitter und Co", sagte Oliver Nowotny, VP Programming & Content bei Discovery Networks Deutschland. Zuletzt war "Impact Wrestling" hierzulande bei Sport1 zu sehen. Der Sender hatte sich die Rechte vor zwei Jahren gesichert, nachdem die amerikanische Wrestling-Liga bis dato bei Sky beheimatet war.

Olaf Schröder© Sport1
An der klassischen Ausstrahlung im frei-empfangbaren Fernsehen führt nach Ansicht von Olaf Schröder für die meisten Sportarten kein Weg vorbei. "Ohne Live-Präsenz im Free-TV verliert eine Sportart an Relevanz", sagte der Sport1-Geschäftsführer in der vergangenen Woche auf dem SpoBiS in Düsseldorf und verwies in diesem Zusammenhang auf Volleyball und Basketball. Er plädierte zudem dafür, neben der Bewegtbildauswertung auf allen digitalen Kanälen die klassische TV-Ausstrahlung nicht aus dem Blick zu verlieren. Spotmarketingexperte Thorsten Blodow, Senior Vice President von Wige Marketing, stimmte Schröder zu: "Man braucht für die Relevanz Reichweite über ein klassisches Medium." Gehe die Reichweite zurück, stünde auch weniger Geld für den Rechteeinkauf und damit für den Sport selbst zur Verfügung, so Blodow. Videoproduzentenvermarkter Lukas Klumpe sieht das jedoch anders: "Die Domäne des klassischen Live-Fernsehens wird kippen." Online hätten wesentlich mehr Nischensportarten eine Chance, sich zu präsentieren und eigene Stars und Fangruppen aufzubauen. Gerade die Sendezeit im Free-TV reiche nicht, um jede Sportart angemessen darzustellen.

Infront© Infront
Spekulationen über einen Verkauf nach China machten bereits im Dezember die Runde (Sports-Update vom 1. Dezember 2014). Inzwischen ist der Deal unter Dach und Fach: Der Schweizer Sportrechte-Vermarkter Infront Sports & Media gehört nun dem chinesischen Unterhaltungskonzern Wanda. Von einem Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Euro war zuletzt die Rede. Als sich die Private-Equity-Firma Bridgepoint 2011 an Infront beteiligte, zahlte das Unternehmen noch 550 Millionen Euro - man hat also ein überaus gutes Geschäft gemacht. Geführt wird Infront von Philippe Blatter, dem Neffen des FIFA-Bosses Sepp Blatter. Einst hatte Günter Netzer den Vermarkter übernommen - inzwischen fungiert der ehemalige Fußballprofi aber offenbar nur noch als Repräsentant nach außen.

Sport in Zahlen

Sportschau© WDR
Ein wahres Torfestival wurde den Fußball-Fans am Samstagnachmittag geboten. Das hat sich offenbar schnell herumgesprochen: Mit 6,49 Millionen Zuschauern markierte die Bundesliga-"Sportschau" im Ersten einen neuen Saison-Bestwert. Der Marktanteil lag bei hervorragenden 26,7 Prozent und fiel auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 21,7 Prozent hervorragend aus. Ein Erfolg war aber auch die Konferenz bei Sky, die im Schnitt 1,44 Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockte und sehr gute 14,2 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum erzielte. Das abendliche Topspiel zwischen Frankfurt und Schalke brachte es zudem noch auf 860.000 Zuschauer sowie überzeugende 6,0 Prozent Marktanteil. Noch mehr Fans erreichten die Dortmunder am Abend zuvor mit ihrem Sieg über Mainz. Hier durfte sich Sky über 960.000 Fans freuen.

Das Erste© Das Erste
Aus Quotensicht war die Alpine Ski-WM hierzulande kein allzu großer Erfolg für ARD und ZDF, was allerdings auch an der Zeitverschiebung gelegen haben mag. Für den Slalom der Herren, bei dem Fritz Dopfer und Felix Neureuther als Zweiter und Dritter durchs Ziel kamen, lief es am Sonntagabend aber durchaus ordentlich: 2,40 Millionen Zuschauer waren ab 22:50 Uhr im Ersten dabei und sorgten für einen Marktanteil von 11,7 Prozent. Beim jungen Publikum sah es zu diesem Zeitpunkt mit 8,9 Prozent ebenfalls gut aus. Mit den Biathleten konnte das deutsche Medaillen-Duo aber nicht mithalten: So erreichte die Damen-Staffel zur Mittagszeit mit 4,64 Millionen Zuschauern einen herausragenden Marktanteil von 29,4 Prozent, ehe die Herren schließlich auf 4,94 Millionen Zuschauer sowie 28,8 Prozent Marktanteil kam. Bei den 14- bis 49-Jährigen war die ARD-Übertragung zu diesem Zeitpunkt mit Marktanteilen von 17,9 und 19,5 Prozent übrigens ebenfalls Marktführer.