Der Spion, das unbekannte Wesen: Es gibt einige Serien, die sich derzeit mit Agenten und ihrer Arbeit beschäftigen. Hochspannende Aufträge, das Wohl der ganzen Welt steht auf dem Spiel, die Agenten fürchten sich davor, enttarnt zu werden. Wir Zuschauer sitzen gebannt auf dem Sofa und fiebern mit. Doch wie realistisch ist das, was uns da in dramatisierter Form gezeigt wird? Gab es Spione wie Philipp und Elizabeth Jennings in "The Americans", die im Kalten Krieg als sowjetische Agenten undercover in den USA lebten und das Bild einer durchschnittlichen amerikanischen Familie abgaben? Wenn es solche Spione gab: Hatten sie wirklich einen gefährlichen Auftrag nach dem anderen? Und wie kamen sie damit klar, beim "Klassenfeind" leben zu müssen?
Oder wie realitätsnah ist die Geschichte des jungen DDR-Soldaten Martin in "Deutschland 83", der in die Bundeswehr eingeschleust wird und durch seine Spionage den dritten Weltkrieg verhindert? Was hat es mit der Liebesfalle und der Romeo-Methode auf sich?
Oder, um über die Gegenwart zu reden: Ist das Verhältnis von CIA und Bundesamt für Verfassungsschutz in Berlin wirklich so ambivalent, wie in "Berlin Station" dargestellt? Unterhält die CIA sichere Wohnungen in Berlin?
Fragen über Fragen, die beim Gucken dieser Serien aufkommen. Und denen ich mit einem Geheimdienst-Experten vom Deutschen Spionagemuseum in dieser Podcast-Folge nachgehe. Ein Gespräch über überraschend realistische Darstellungen und dramatische Übertreibungen. Klicken Sie auf folgenden Audioplayer, um die Folge zu hören.
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Unser Gast diesmal: Dr. Christopher Nehring
Dr. Christopher Nehring ist Historiker und leitet die Forschung des Deutschen Spionagemuseums in Berlin. Außerdem schaut er gerne Serien.
Weiterführende Informationen zum Gespräch:
Mehr zu Jack Barsky, sowjetischer Spion in den USA: ein "Spiegel Online"-Artikel von 2015 und die Wikipedia-Seite.
Sein Buch: Jack Barsky: "Deep Undercover: My Secret Life and Tangled Allegiance as a KGB Spy in America", im März 2017 erschienen. Auf Deutsch bisher noch nicht verfügbar.
Mehr zu Günter Guillaume, DDR-Spion im Kanzleramt: Die Guillaume-Affäre bei Wikipedia, ein "Spiegel Online"-Rückblick von 2009 auf die Guillaume-Affäre, ein "Spiegel"-Artikel von 1988 über Walter Guillaume.
Mehr zu Hansjoachim Tiedge, dem BRD-Spionageabwehrchef, der sich 1985 in die DDR abgesetzt hat: ein "Spiegel Online"-Rückblick von 2015.
Mehr zu Rainer Rupp, DDR-Spion in der Nato, bekannt unter dem Namen "Topas": ein "Spiegel Online"-Rückblick von 2008 und die Wikipedia-Seite. Außerdem gibt's ein Buch über ihn: Klaus Eichner, Karl Rehbaum: "Deckname Topas: Der Spion Rainer Rupp in Selbstzeugnissen" Verlag: edition ost, im März 2013 erschienen.
Die Website zur Film- und Fernsehberatung der CIA findet sich hier.
Der Film, der mit Unterstützung des BND produziert wurde, heißt "Mister Dynamit - Morgen küßt euch der Tod" und ist 1967 entstanden: IMDb-Eintrag.
Die "Süddeutsche Zeitung" hat 2014 einen Artikel darüber geschrieben: "Vier Teile Bourbon, ein Teil Wermut".
Und mehr Informationen zum Deutschen Spionagemuseum finden sich hier.
Serien, über die wir gesprochen haben:
- "The Americans": Die bisherigen fünf Staffeln gibt's zum Beispiel bei Amazon Video, iTunes oder Maxdome. Netflix hat 3 Staffeln im Angebot.
- "Deutschland 83": Ist bei Amazon (Prime), iTunes oder Maxdome verfügbar.
- "Berlin Station": Die erste Staffel gibt's nur bei Netflix, ab 16. Oktober werden die Folgen der zweiten Staffel dort wöchentlich veröffentlicht.