Steckbrief
Sendestart: 1. April 2012
Geschäftsführerin Mediengruppe RTL: Anke Schäferkordt
Senderchef RTL Nitro: Oliver Schablitzki
Betreiber: Mediengruppe RTL Deutschland
Vermarkter: IP Deutschland
Kernzielgruppe: 14- bis 59-jährige Männer
Erfolgsbilanz
Marktanteil 2015/16: 1,4 % (ab 3) / 1,5 % (14-49) / 1,8 % (14-59)
Die wahre Primetime: RTL Nitro verzeichnet in verschiedenen Timeslots überzeugende Quoten, die in der Regel unterm Strich zu einer guten Ganztagsperformance beitragen. So verzeichnet der Sender in der Morgenschiene im Schnitt 3,4 Prozent Marktanteil in der eigenen Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen, in der klassischen Primetime sind es immerhin noch 1,4 Prozent. Beide Zeitschienen machen im Verhältnis je 20 Prozent der Performance des Gesamtprogramms aus - so sind montags mit Real-Crime-Dokus bis zu 880.000 Zuschauer und Marktanteile von bis zu 7,9 Prozent drin. Mit Spielfilmen kratzt RTL Nitro in der Spitze an der Marke von fünf Prozent.
Größte Erfolge des Senders: Wann immer es bei RTL Nitro um echte Kriminalfälle geht, dann schalten die Zuschauer in Scharen ein. Wie erwähnt, verzeichnete etwa "Medical Detectives" in Spitzenzeiten 880.000 Zuschauer, nur knapp dahinter folgt "Anwälte der Toten" mit bis zu 840.000 Zuschauern. Tagsüber erwies sich zuletzt "M.A.S.H." als großer Erfolgsfaktor für den Sender - mit im Schnitt über zwei Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe und in der Spitze bis zu 8,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 59-jährigen Männern. Zufrieden kann man auch mit den European Qualifiers sein, die RTL Nitro bei zehn Live-Spielen im Schnitt einen Marktanteil von 2,7 Prozent bescherten und in der Kernzielgruppe sogar auf 4,3 Prozent kamen. Meistgesehener Spielfilm war bislang "Alien 3" mit einem Marktanteil von 4,8 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen beziehungsweise sogar 5,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Werdegang und Profil
Eigenproduktionen
Marktanteil (14-49) |
Marktanteil (14-59) | Marktanteil (M14-59) | |
European Qualifiers |
2,7 % |
2,7 % | 4,3 % |
Nitro Autoquartett |
2,5 % | 1,7 % | 2,4 % |
Formel Eins |
1,4 % |
1,3 % | 1,6 % |
Comedy Kneipe (ab 12.5.) | -- | ||
24 h vom Nürburgring (26.5.) | -- |
Quelle: DWDL.de-Recherche
Fragen an den Senderchef
Wo sehen Sie derzeit die Schwachstellen im Programm - und woran arbeiten Sie?
Im Bereich Fiction haben wir uns beim Zuschauer schnell einen Namen gemacht – mit Sitcoms, Spielfilmen, Serienklassikern und neuen Serien. Im Bereich Factual Entertainment hat das bis heute nur stellenweise funktioniert: während True Crime mit Formaten wie "Medical Detectives" erfolgreich reüssiert, werden wir bei anderen Show- und Dokuformaten noch nicht so aktiv gesucht, wie wir es uns wünschen. Das hat auch damit zu tun, dass es für Themenwelten wie Auto, Motor, Technik oder Abenteuer, Survival Leuchttürme benötigt - Formate, die stark strahlen und ihr Programmumfeld quasi mit beleuchten.
Was ist Ihr direktes Wettbewerbsumfeld - und wie heben Sie sich davon ab?
Im männlichen Zuschauermarkt stehen wir im Wettbewerb mit Sendern wie DMAX, ProSieben Maxx und Sport1. Was uns von allen Angeboten unterscheidet ist die Vielfalt der Genres und Programmfarben. Wir wollen ein Quasi-"Vollversorger" für Männer sein. Das Gute dabei ist, dass es keinen anderen Sender mit einem vergleichbaren Programm-Mix für die männliche Zielgruppe gibt. Alle Mitbewerber setzen stark auf die Zugkraft einer oder weniger Programmfarben. Aber Programmtrends kommen und gehen. Da halten wir es für sicherer, breit aufgestellt zu sein.
Welchen Marktanteil kann der Sender mittelfristig realistisch erreichen, ohne seine derzeitige Positionierung aufgeben zu müssen?
Wir hüten uns vor Prognosen, die uns dann immer wieder vor die Nase gehalten werden, glauben aber fest, dass unser Wachstum noch nicht am Ende ist. Potenzial sehen wir dabei unter den Zuschauern, die Nitro noch gar nicht entdeckt haben oder nur sehr sporadisch nutzen.
Ich lege das "Nitro Autoquartett" ans Herz, das wir in der kommenden Season mit einer ersten Staffel ins Rennen schicken, nachdem wir den Piloten erfolgreich on air getestet haben. Warum? Es ist eine wertig produzierte, sehr unterhaltsame Spielart im weiten Feld der Autoshows und muss sich visuell nicht vor den großen Vorbildern verstecken. Mit dem Rückbezug auf das Quartettspiel der Kindheit bedient es dazu ein Nostalgiegefühl, das wir gerne versuchen, den Zuschauern on top zum Seherlebnis zu reichen.
Welches Format hätten Sie gerne auf dem Sender, wenn Kosten und Quotenerwartungen keine Rolle spielen würden?
Natürlich die Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft. Man muss ja auch mal träumen dürfen. (lacht)