Das Addressable-TV-Joint-Venture von ProSiebenSat.1 und die Mediengruppe RTL hört auf den Namen d-force. Das haben die beiden Vermarktungschef Thomas Wagner (SevenOne Media) und Matthias Dang (Ad Alliance) nun auf den Screenforce Days angekündigt. Beide Unternehmen halten künftig 50 Prozent an d-force, wobei das Joint Venture auch anderen Partnern offen stehen soll.
Wagner und Dang nutzten die Gelegenheit am Mittwoch bei den Screenforce Days, um direkt eine Einladung auszusprechen. "Es sind ja Kollegen von Youtube da: Macht doch mit! Kommt auf die Plattform", so Dang auf der Bühne in Köln. Screenforce-Chef Martin Krapf sagte, ohne Allianzen würde überhaupt nichts mehr gehen. Wer sich da verschließe, gehe am Markt vorbei. Das Joint Venture sei "transparent" und stehe neuen Partnern offen. "Es ist daher genau das Gegenteil von Walled Gardens".
ProSiebenSat.1 und Mediengruppe RTL hatten ihre Kooperation im Bereich Addressable TV bereits Anfang des Monats angekündigt. Die beiden Konzerne erhoffen sich dadurch einen "nachhaltigen Wachstumsschub für die Zukunftsmärkte Addressable TV und Onlinevideowerbung". Bis 2020 soll der Markt im einstelligen Milliardenbereich liegen.
"Wir wachsen stark im Bereich Addressable TV, auch in der Breite. Immer mehr Kunden setzen entsprechende Kampagnen um. Immerhin bringen wir hier das Beste aus beiden Welten zusammen: Die große Reichweite und Emotionalität des Fernsehens ist nun auch adressierbar", sagte SevenOne-Chef Thomas Wagner zuletzt im Interview mit DWDL.de. Die gemeinsame Demand-Side-Plattform mit der Mediengruppe RTL sei auch eine Forderung des Marktes gewesen.
Noch steht die Zusammenarbeit der beiden Sendergruppen unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamt. Matthias Dang sieht darin aber kein Problem. "Wir glauben, dass nichts dagegen spricht, weil wir rein in der Technologie zusammenarbeiten wollen, um es Kunden und Agenturen möglichst leicht zu machen große Addressable TV- und Onlinevideoreichweiten zu buchen", sagte er zuletzt gegenüber DWDL.de. Das Joint Venture solle dafür sorgen, dass eine "gemeinsame und einheitliche Start- und Landebahn entsteht". Diese gebe dann laut Dang allen die Möglichkeit, "ihr eigenes Geschäft nach eigenen Vorstellungen umzusetzen".