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Und schließlich wurden auch noch die Nominierungen für die Kategorie "Beste Programmaktion" bekanntgegeben. Nominiert ist hier zum Einen 1Live mit "Die dunkle Seite - Mobbing" an. Das Format beschäftigt sich multimedial mit den Schattenseiten des Lebens. Zu Wort kamen u.a. zahlreiche Stars aus den Bereichen Musik und Unterhaltung, die ihre persönlichen Erfahrungen schilderten. Zweiter Nominierter ist "Cosmo United - Fußball verbindet" von WDR Cosmo. Ein Fußball-Team aus Flüchtlingen trat darin, gecoacht vom Trainerstab von Fortuna Düsseldorf, gegen ein All-Star-Team inkl. Promis und Hörerinnen und Hörern an, live kommentiert von Holger Dahl. Und schließlich kann auch Radio Gong 96.3 für die Aktion "Taxi von Frauen für Frauen" hoffen. Anlass waren Übergriffe, die vermeintlichen Taxifahrern in München auf Frauen verübten. Da bislang nur 5 Prozent der Taxi-Fahrer Münchens weiblich waren, suchte der Sender nach Frauen, die sich für den Job interessieren und übernahm die Kosten für die Ausbildung. Taxis von Frauen für Frauen können über eine gesonderte Hotline bestellt werden. Unterdessen gab die Radiozentrale zudem einige weitere Stars bekannt, die bei der Verleihung auftreten werden: Neben Herbert Grönemeyer haben nun auch Mark Forster, Lena Meyer-Landrut und Nico Santos zugesagt. Moderieren wird wie immer Barbara Schöneberger, Birgit Hahn (Radio Hamburg) und Sebastian Winkler (Bayern 3) kommentieren für die Hörer am Radio.
© Antenne Bayern
Dazu passt auch, dass danach mit "12:30 - Frag' den Freistaat" ein interaktives Call-In-Format ansteht. Unter der Moderation von Kathie Kleff soll eine Live-Diskussion zwischen Hörern, Experten und Moderatorin entstehen, dazu gibt's ein Echtzeit-Voting. Zwischen 14 und 18 Uhr übernehmen dann montags bis donnerstags wieder Stefan Meixner und Marion Schieder das Ruder. Um 18 Uhr steht als neue Sendung der "Hit-Countdown" mit Evi Ott auf dem Sendeplan, die freitags statt der "Stefan Meixner Show" auch ab 14 Uhr mit "Ab ins Wochenende!" zu hören ist. Am Wochenende feiert das "Sonntagsfrühstück" zwischen 9 und 12 Uhr ein Comeback mit Florian Weiß, der bekannte und unbekannte Gäste begrüßen soll. Und am Samstagabend werden "Die jungen Wilden" von Antenne Bayern und Rock Antenne zwischen 20 und 24 Uhr gemeinsam moderieren. "Jung, frech, anarchisch – sie sprengen unser eigentliches Format und spielen ausschließlich aktuelle Hits, die ruhig einmal aus der Reihe tanzen dürfen", sagt Felix Kovac.
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Podcast der Woche: "Alles gesagt?"
Zugegeben: Die dieswöchige Podcastempfehlung ist nicht gerade leichte Kost. Während sich die meisten Podcaster auf eine unausgesprochene Maximallänge von ca. 90 Minuten pro Folge festgelegt haben, kann beim unendlichen Interviewpodcast "Alles gesagt?" gerne mal die Fünf-Stunden-Marke gesprengt werden. Geschafft wurde dies beispielsweise mit dem sonst so interviewscheuen Herbert Grönemeyer, der den beiden ZEIT-Chefredakteuren Christoph Amand und Jochen Wegner endlos Frage und Antwort steht. Für Grönemeyer ist erst nach fünf Stunden und zwölf Minuten alles gesagt – denn der Interviewte hat es selbst in der Hand, das Gespräch zum Wunschzeitpunkt beenden zu können. Möglich ist dies durch ein selbstgewähltes Zauberwort: Wird eben jenes ausgesprochen, ist sofort Schluss mit der Aufnahme. Wer seinen Begriff jedoch vergisst und ihn aus Versehen mitten im fließenden Gespräch nutzt, sorgt plötzlich für eine unverhoffte Komik-Einlage. So war es zumindest bei der "Tagesthemen"-Legende Ulrich Wickert der Fall, der sein Schlusswort "Giovanni" bereits nach zwölf Minuten fallen ließ, als er erzählte, dass er in den Anfängen seine Karriere beim BR einen jungen Filmemacher namens Giovanni kennengelernt habe. Konsequenterweise war das Gespräch dann wirklich beendet, obgleich all der spannenden Restfragen, die sich wohl noch auf den Zetteln der Chefredakteure tummelten. Wickert-Fans konnten wenige Monate später dennoch aufatmen: Das Gespräch wurde in einer weiteren Podcast-Episode vor Live-Publikum fortgeführt.
Der Konzeptidee zum Dank passiert es jedoch nicht all zu oft, dass die Unterhaltung aus Versehen abgebrochen wird, weshalb "Alles gesagt?" einer der intensivsten, wenn nicht sogar der intensivste Interviewpodcast überhaupt ist. So werden nicht nur die professionellen Fragen der Journalisten beantwortet, sondern obendrein auch die, die sie in erster Linie vergessen haben. Durch die entspannte Gesprächsdynamik und den Interviewten, der zu jedem Zeitpunkt aussteigen kann, entsteht ein Austausch auf Augenhöhe und abseits von gekünstelten PR-Terminen. Der Interviewte kann all das aussprechen, was ihm auf dem Herzen liegt und die Fragen aufwerfen, die er schon immer mal öffentlich beantworten wollte. Erklärbar ist dieses Phänomen mit den in Mode gekommenen "Zahl, was du willst"-Restaurants, wo der Gast selbst entscheiden kann, wie viel ihm sein Gericht wert war. Üblicherweise gibt er mehr, als normalerweise verlangt gewesen wäre. Gleiches Spiel bei "Alles gesagt?", wo sich die meisten Gäste selbst nach einer Drei-Stunden-Aufnahme darüber wundern, dass die Zeit wie im Fluge vergangen ist.
Den "Alles gesagt?"-Podcast findet ihr bei Spotify, iTunes und auf Zeit.de.