RMS© RMS
Die Geschäfte des Audio-Vermarkters RMS laufen laut Geschäftsführer Matthias Wahl derzeit richtig gut, fürs Gesamtjahr erwarte man ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich, so Wahl in einem "Horizont"-Interview. Trotzdem sieht er dringenden Handlungsbedarf, wenn es um den Online-Markt geht: „Wir müssen das Tempo weiter hochfahren, die vielen fragmentierten Reichweiten bündeln und neue Produkte launchen.“ Dies sei nötig, um gerüstet zu sein, wenn ein US-Player wie Amazon richtig auf dem Markt angreift. "Sie werden mit ihren geschlossenen Systemen, wahnsinnig guten Daten und einer riesigen Marketingpower auftreten. Wir müssen deshalb jetzt das Portfolio und auch die technischen Systeme aufbauen und miteinander verbinden, damit wir den Marktzugang in einer ähnlichen Qualität anbieten können wie die möglichen globalen Wettbewerber". Dabei hofft er auch auf einen Schulterschluss mit AS&S - auch wenn man dort das Thema nicht ganz so hoch hängen dürfte, weil die Öffentlich-Rechtlichen, und damit die Hauptmandanten des Vermarkters, nicht online werben dürfen.

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Von den Privatsendern fordert er nun aber in jedem Fall Investitionen in Online-Audio-Angebote ein, ebenso müsse RMS aber selbst investieren, etwa in die Übernahme von Technikanbietern - schließlich erwartet Wahl, dass der Umsatz aus UKW und digitalen Kanälen schon 2025 gleichauf liegen wird. Die Überzeugungsarbeit auch bei den eigenen Gesellschaftern ist dabei offenbar nicht ganz einfach. "Solange der Riese UKW toll performt, ist ein Mindchange immer schwieriger. Aktuell erleben wir gute Zeiten und das Geld für Investitionen in die Zukunft ist da. Aber es bleibt nicht viel Zeit dafür." Er erinnert dabei an seinen früheren Arbeitgeber OMS, der Investitionen in die Zukunft unterlassen habe und daher dann an Ströer verkauft wurde. "Wir haben den Ehrgeiz, RMS dieses Los zu ersparen." Investitionen fordert er zudem in den Aufbau einer eigenen Plattform, die alle Senderangebote bündelt. Bestehende, von anderen betriebene Angebote hält er dafür nicht für ausreichend. "Ich glaube, dass die Sender selbst eine solche Plattform besitzen sollten. Für einen direkten Zugriff auf ungeschmälerte Werbegelder und auf Daten ist das notwendig." Um auch 2025 noch Marktführer zu sein, müsse man jetzt schnell agieren.

gamescom fm© Shunshine Live
Der auf Dancemusik spezialisierte Sender Sunshine Live startet anlässlich der vom 21. bis 25. August in Köln stattfindenen Messe "Gamescom" einen eigenen Channel. "gamescom fm - von Gamern für Gamer". Moderator Justin und seine Crew werden mit Highlights, News und Interviews live von der gamescom berichten. Musikalisch gibt's unter anderem  Remixe beliebter Gaming-Melodien und elektronische Soundtracks aus Gametiteln, geplant sind etwa Reviews zu aktuellen Spielen, Previews, Berichte zu eSports-Turnieren und ähnliches. In der Rubrik "Gamer of the Week" wird es zudem Portraits über und Interviews mit den Influencern und Ikonen der Gaming-Szene geben.

The Radio Group© The Radio Group
Nachdem sich Media Broadcast aus dem UKW-Geschäft zurückgezogen hat, setzt die Radio Group, Betreiber der Lokalfunkketten in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Brandenburg, nun auf Sendebetrieb in Eigenregie. Am 1. August ist die erste Anlage für den Sender Cityradio Trier in Bitburg auf Sendung gegangen. Damit beginnt ein Migrationsprozess, bei dem nach und nach weitere Senderstandorte mit eigener Technik ausgestattet werden sollen. "Dieser Prozess bietet uns neben der Vereinheitlichung der Infrastruktur auch die Möglichkeit, über alternative Senderstandorte nachzudenken”, so Radio Group Geschäftsführer Stephan Schwenk. “Gerade vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Funkturm GmbH, also die Firma, der die Sendetürme und Masten zum größten Teil gehören, auch an einen Verkauf Ihrer Infrastruktur denkt, wollen wir unabhängiger sein. Der Verkauf der Radioantennen an Investoren hat bereits vielerorts zu deutlichen Preissteigerungen geführt; bei einem Verkauf der Türme ist gleiches zu befürchten. Daher wollen wir auf alternative Standorte, wie Hochhäuser oder Werbemasten setzen." In Bitburg wurde der bisherige Sendemast bereits aufgegeben und die Frequenz zum Flughafen der ehemaligen US-Militärbasis verlagert.