Denis Scheck© SWR/Alexander Kluge
Dennis Scheck, der jeden Monat das Literaturmagazin "Druckfrisch" im Ersten moderiert, ist nun auch regelmäßig bei WDR 5 zu hören. In einem trimedialen Projekt gemeinsam mit dem SWR Fernsehen und der "Welt" stellt Scheck freitags ab 10:05 Uhr in "Neugier genügt" einmal pro Woche die in seinen Augen wichtigsten Bücher der Menschheitsgeschichte vor. Er will Werke ins Scheinwerferlicht rücken, die im Gedränge der laut betrommelten Neuerscheinungen in Vergessenheit zu geraten drohen: "Es ist Zeit für einen neuen Kanon, weil sich die Lebensbedingungen in den letzten 20 Jahren grundlegend verändert haben. Heute leben wir vernetzt. Grenzen spielen in unserem Leben und in unserer Literatur zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine immer geringere Rolle." Daher sollen Märchen neben Krimis, Fantasy neben Comic, Science Fiction neben Parzival stehen. Los geht's am 24. März mit "Karlsson vom Dach". Scheck erklärt die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinende Wahl so: "Bis heute ein Meisterwerk eben nicht nur der  Kinderliteratur, sondern der Weltliteratur. Punkt!"

Deutschlandradio© Deutschlandradio
Wer wird neuer Intendant des Deutschlandradios? Zum 1. Mai nimmt Willi Steul vorzeitig seinen Hut, doch die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich einem "Tagesspiegel"-Bericht zufolge offenbar schwierig. Der Verwaltungsrat hat zwar eine vierköpfige Findungskommission bestehend aus ZDF-Intendant Bellut, WDR-Intendant Buhrow, Kulturstaatsministerin Grütters (CDU) und SPD-Mann Björn Böhning aus der Berliner Staatskanzlei gebildet, die verschiedene Kandidaten vorgebracht hat - doch die zuletzt im Rennen befindlichen Andreas-Peter Weber (bislang Programmdirektor des Deutschlandradios) und Stefan Raue (bislang MDR-Chefredakteur) fanden bislang keine Zwei-Drittel-Mehrheit im Verwaltungsrat, der dem Hörfunkrat mindestens einen, besser zwei Kandidaten vorschlagen soll, aus denen dann wiederum einer per Zwei-Drittel-Mehrheit gewählt wird. Laut "Tagesspiegel" ist die Wahl wohl ein Politikum: Die SPD-Vertreter sind mit dem konservativen Kandidaten nicht einverstanden, die CDU-Vertreter nicht mit dem Kandidaten der SPD-Seite. Zudem wird das Fehlen einer Frau bemängelt. Noch scheint das Rennen um den Posten also offen.

Bayerischer Rundfunk© BR
Im Herbst letzten Jahres starteten BR und Spotify ihren "Call for Podcast", suchten also nach Ideen für neue Podcat-Formate mit dem erklärten Ziel "die Erfahrung, Expertise und die Gestaltungsmöglichkeiten eines öffentlich-rechtlichen Medienhauses mit der Kreativität und den Zugängen der Szene zusammen zu bringen". 601 Ideen wurden eingereicht, aus denen die 51-köpfige Jury die ihrer Meinung nach zehn besten Konzepte herausgefiltert hat. Diese bekamen sechs Wochen Zeit, um mit finanzieller Unterstützung des BR eine Pilotfolge zu produzieren, die nun unter callforpodcast.de sowie bei Spotify online gestellt wurden. Daraus werden bis Ende März nun nochmal drei Sieger bestimmt, die in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk eine mehrteilige Staffel produzieren dürfen. BR-Hörfunkdirektor Wagner: "Allein der Zuspruch und die Zahl der Einsendungen beim 'Call for Podcast' haben gezeigt, dass Radio in dieser Darstellungsform stark ist und die Autoren erfindungsreich sind. Podcasts liegen immer noch im Trend. Wir als BR haben schon jetzt starke Podcast-Formate. Wir werden die Entwicklung weiter fördern und sind sehr gespannt auf die fertigen Produkte aus dem 'Call for Podcast'." Daniel Nikolaou von Spotify sagt: "Podcasts werden in Deutschland immer häufiger und von immer mehr Menschen gehört – auch, weil man sie in zahlreichen Situationen nutzen kann, in denen Video, Print und andere visuelle Medien nicht funktionieren. Wir sind sehr froh darüber und stolz darauf, diesen Trend mit Projekten wie dem 'Call for Podcast' weiter voranzutreiben, um die Vielfalt der Podcast-Formate zu erweitern." Die einzelnen Podcasts finden sich unter callforpodcast.de oder bei Spotify.

Digitalradio© DAB+
Vier Unternehmen haben sich als Betreiber für den geplanten zweiten bundesweiten DAB+-Multiplex beworben. Im Einzelnen sind das: Digital Audio Broadcasting Plattform DABP GmbH, Absolut Digital GmbH & Co. KG, Media Broadcast Digital Radio GmbH sowie die Radi/o digital GmbH. Die ZAK hat nun das gesetzlich vorgesehene Verständigungsverfahren eingeleitet. Damit wird ausgelotet, ob mehrere Antragsteller berücksichtigt werden können, indem sich einzelne Bewerber auf eine gemeinsame Bewerbung einigen. Die Bewerber haben nun bis Ende April die Möglichkeit, ihre Bewerbungen zu konsolidieren. Sollten danach weiterhin mehrere Bewerbungen vorliegen, wird  es zu einer Auswahlentscheidung durch die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) kommen. Geführt werden die Gespräche von Thomas Fuchs und Martin Deitenbeck.