Nachdem der WDR seine übrigen Hörfunk-Wellen in den letzten Jahren mit dem neuen Corporate Design ausgestattet hat, ist nun auch die 1Live an der Reihe. Wie bei allen anderen WDR-Logos setzt man nun auf die typische Raute, die nun anstelle eines Quadrats die "1" von 1Live einfasst. Außerdem hat man dem Logo klein den Zusatz "WDR" vorangestellt. Damit solle "noch deutlicher werden, dass auch das erfolgreiche, junge Radioprogramm von 1Live ein Angebot des WDR ist", heißt es dazu seitens des Senders. 1995 hatte man sich noch bewusst dafür entschieden, "WDR" aus dem Namen der damals neuen jungen Welle zu streichen, um den Sender befreit vom öffentlich-rechtlichen Image starten zu können, wie Wellenchef Jochen Rausch im DWDL.de-Interview ausführte. Nun geht es nicht zuletzt darum, mit dem guten 1Live-Image für andere WDR-Angebote sowie die Akzeptanz des Rundfunkbeitrags bei Jüngeren zu werben, die etwa mit dem WDR Fernsehen nur schwer erreicht werden. Auf einem der Motive der aktuellen Kampagne, in der das neue Logo derzeit erstmals zum Einsatz kommt, heißt es dann auch wenig subtil: "WDR macht 1Live - Euer Rundfunkbeitrag für Euer Lieblingsradio". An fast allen anderen Stellen ist übrigens noch das alte Logo im Einsatz - und das könnte noch eine ganze Weile so bleiben: "Die Umgestaltung des 1LIVE-Auftritts soll bis Ende 2016 abgeschlossen sein", heißt es auf DWDL.de-Anfrage.
Neues Logo für 1Live, neue Namen für MDR-Sender
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Wie der MDR gegenüber "Flurfunk Dresden" bestätigt hat, bekommen die beiden Hörfunkwellen MDR Info und MDR Figaro in Kürze neue Namen. Ab dem 2. Mai wird der Info-Sender zu "MDR Aktuell", aus MDR Figaro wird "MDR Kultur - Das Radio". Hintergrund ist die trimediale Aufstellung des MDR. "MDR Aktuell" heißt heute schon die TV-Nachrichtensendung des MDR, künftig ist es der gemeinsame Name aller Nachrichtenangebote der Hauptredaktion Information, "MDR Kultur" ist die trimediale Kulturmarke. Während die Sender derzeit noch an ihrem jeweiligen bisherigen Sitz betrieben werden, sollen alle Info-Angebot voraussichtlich ab Ende 2018 aus einem gemeinsamen Newsroom in Leipzig kommen, alle Kultur-Angebote aus Halle. Weitere Details dazu hat flurfunk-dresden.de recherchiert.
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Größere Änderungen stehen bei Funkhaus Europa an, das von WDR, Radio Bremen und dem RBB gemeinsam betrieben wird. Schon Anfang 2015 hatte der WDR den Kooperationsvertrag gekündigt, der dann Ende letzten Jahres auch ausgelaufen ist. Weiter betrieben wird der Sender trotzdem, allerdings ringt man noch um die neue Ausrichtung. Einen "taz"-Bericht aus der vergangenen Woche, demzufolge das Programm "radikal zusammengestrichen" werden soll, weist man beim WDR zurück. Allerdings soll sich der Sender, der bislang vor allem die traditonellen Zuwanderernationalitäten bediente, künftig verstärkt auch Flüchtlingen und neuen Migrantengruppen widmen und als junges, europäisches Kulturradio positioniert werden. Insgesamt gehe es nicht um eine Abwicklung, sondern eine Modernisierung des Senders. Zu Details zum neuen Konzept hält man sich noch bedeckt, die WDR-Gremien beschäftigen sich derzeit aber bereits damit. Weitere Informationen beim "Weser Kurier" und dem "Tagesspiegel"
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Diskutiert wird beim WDR weiterhin auch über die Auswirkungen des neuen WDR-Gesetzes, das eine schrittweise Reduzierung der Hörfunk-Werbung vorschreibt. Marc-Jan Eumann, Staatssekretär im in NRW unter anderem für Medien zuständigen Ministerium, räumte in einem Interview mit dem Medienjournalisten Jörg Wagner ein, dass das für den WDR "zweifellos nochmal eine besondere Herausforderung mit Blick auf die Sparbemühungen, die der Sender ohnehin schon unternehmen muss" sei. Die von der ARD geforderte Kompensation durch höhere Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag stellt er aber dabei nicht infrage - allerdings könne es sein, dass dieses Geld nicht komplett beim WDR ankommt. "Gibt es weniger Einnahmen durch Werbung wird das selbstverständlich durch den Beitrag kompensiert. Ob das dann 1:1 bei jeder Landesrundfunkanstalt ankommt, hängt nicht an der Finanzierung, sondern an den Verteilmechanismen in der ARD." Eumann betonte unterdessen, dass sich die NRW-Landesregierung eigentlich dafür einsetzt, das 60-Minuten-NDR-Modell ARD-weit einzuführen. Das würde für einen 25 Cent höheren Beitrag sorgen, so frühere Berechnungen der KEF. Da nach dem aktuellen Entwurf des KEF-Berichts aber ein Senkungs-Potential von 29 Cent besteht, könnte man das zur nächsten Beitragsperiode bei stabilem Rundfunkbeitrag durchsetzen. Für Eumann ist der Ausstieg aus der Teilfinanzierung durch Werbung "vor allem auch eine Frage der Unterscheidbarkeit der Inhalte, die öffentlich-rechtlich produziert sind". Allerdings lehnt selbst ein großer Teil der Privatradios einen vollständigen Ausstieg der Öffentlich-Rechtlichen aus der Radiowerbung ab - das könnte nämlich dem Medium Radio als Werbeträger wegen dann zu geringer Reichweiten insgesamt schaden, so die Rechnung.
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Noch eine Auswirkung des neuen WDR-Gesetzes: Die angedachte neue Schlagerwelle, die via DAB+ hätte verbreitet werden sollen, kann in dieser Form erst einmal nicht kommen. Weil WDR4 diese Klientel nicht mehr ausreichend bedient, wollte der WDR damit die Schlagerfans unterhalten, die Pläne wurden vom Gesetzgeber aber nicht genehmigt. Geprüft wird laut radiowoche.de aber noch, ob ein reiner Internet-Stream gestartet werden könnte. Was der WDR mit seiner Schlagerwelle vorhatte, hat der Bayerische Rundfunk in Sachen Volksmusik mit BR Heimat schon umgesetzt. Im Gegenzug werden an Pfingsten auch die letzten Volksmusik-Reste aus Bayern 1 verschwinden - und das rief nun die Politik auf den Plan. Bei einer Debatte im Landtag forderten Politiker von CSU, SPD und Freien Wählern den Bayerischen Rundfunk auf, vom Vorhaben abzulassen. Der BR nahm noch einmal ausführlich Stellung und betonte, dass man durch BR Heimat nicht nur mehr Geld in Volksmusik investiere, sondern auch deutlich größere Sendeflächen zur Verfügung stelle als zuvor auf Bayern 1, wo es derzeit wöchentlich ohnehin nur noch acht Stunden Volksmusik zu hören gibt. Zudem investiere man stark in den DAB+-Ausbau. Das komplette Statement gibt's auf br.de.
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Radio Fritz sendet am kommenden Montag erstmals aus seinem neuen Studio mit dem schönen Namen "Fräulein Fritz" in Kreuzberg. Es befindet sich im Obergeschoss des Clubs "Musik & Frieden" in direkter Nachbarschaft zur Baumhausbar. Gäste der Bar können durch eine große Glasfront den Radiomachern live zuschauen. "Der Kiez, der Club und Fritz passen verdammt gut zusammen! Wir sind sehr glücklich, aus dem 'Fräulein Fritz' live und regelmäßig Programm zu machen - zum Hören, Zuschauen und Mitmischen", sagt Fritz-Programmchefin Karen Schmied. Die erste Sendung aus dem Studio in der Falckensteinstraße, die "Radiofritzen am Nachmittag" ab 15.00 Uhr, moderiert Chris Guse. Nach besonderen Aktionen in den ersten beiden Wochen sollen dauerhaft montags bis freitags der "Soundgarden am Abend" sowie die Freitagsausgaben der "Radiofritzen am Nachmittag" und des "Blue Moon" aus dem "Fräulein Fritz" kommen.
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Michael Dietz, der bis Ende vergangenen Jahres gemeinsam mit Christian Terhoeven eines der bekanntesten Moderationsduos von 1Live bildete, ist nun bei WDR 2 zu hören. Immer freitags präsentiert er dort "Liga Live", die Bundesliga-Sendung des WDR, die zwischen 19 und 22:30 Uhr vom Freitagsspiel der ersten und den zwei Partien der zweiten Liga berichtet. Dietz hatte seine Radio-Einsätze reduziert, weil er seit 2015 auch im WDR Fernsehen als Moderator der "Aktuellen Stunde" im Einsatz ist.
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