• Henryk M. Broder© ARD
    Henryk M. Broder
    und der RBB gehen nach über 13 Jahren getrennte Wege. Seit 1999 hatte sich Broder freitags auf Radio Eins um 8:08 Uhr mit einem Kommentar zu Wort gemeldet. Am 4. Januar ließ der RBB die Reihe aber ausfallen. Hintergrund war die Antisemitismus-Diskussion um Verleger Jakob Augstein. Augstein war kurz zuvor vom Simon-Wiesenthal-Center in eine Liste der zehn schlimmsten antisemitischen/antiisraelischen Verunglimpfungen des Jahres aufgenommen worden, wobei man sich in der Begründung explizit auf eine Eintrag Broders in dessen Blog, in dem er Augstein einen "lupenreinen Antisemiten" genannt hatte, berief - wogegen ihn sogar der Zentralrat der Juden in Schutz nahm. Beim RBB wollte man die Diskussion zunächst mit einem Streitgespräch zwischen Broder und Augstein auffangen, was Augstein aber offenbar ablehnte. Daraufhin entschied der RBB, statt Broder einmalig Antisemitismus-Experte Julius Schoeps zu Wort kommen zu lassen. Das wiederum wollte Broder nicht einsehen: Er verwies darauf, dass die Hörer das als Distanzierung des Senders von ihm verstehen würden. Der RBB blieb trotzdem bei seiner Entscheidung - und Broder erklärte daraufhin die komplette Zusammenarbeit für beendet. Das Verhalten des Senders sei "illoyal und sachlich durch nichts zu rechtfertigen", so seine Begründung auf welt.de.
  • Energy NRJ© NRJ
    Die Radio NRJ GmbH hat den Sender Energy Rhein-Main, der zunächst bei den Radio-MAs deutliche Hörerverluste verkraften musste und zuletzt gar nicht mehr gelistet war, verkauft: 49 Prozent der Anteile wurde an die Radio Group übertragen, die damit nun Hauptgesellschafterin ist. Die Medienhüter haben dem Verkauf bereits die medienrechtliche Unbedenklichkeit bescheinigt. Gerüchten zufolge dürfte aus Energy Rhein-Main wohl Antenne Rhein-Main werden. In einer Mitteilung der LPR Hessen heißt es: "Auch mit der neuen Gesellschafterin wird es ein 24-stündiges Hörfunkprogramm mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsberichterstattung geben. Die eigenständigen Produktionskapazitäten am Standort Frankfurt am Main und die dort ansässigen Redaktionen werden beibehalten. Programmliche Anpassungen soll es im Bereich der Musikfarbe, die auch ältere Hörer ansprechen soll, geben. Parallel hat die Versammlung die Verlängerung der Zulassung für das Frankfurter Wirtschaftsradio bis Ende 2017 erteilt."
  • Bundesliga© DFL
    Die DFL hat nun ganz offiziell die Ausschreibung der Audio-Verwertungsrechte für die Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17 angekündigt. Dafür müssen sich alle Interessenten nun registrieren lassen, die Entscheidung über die Rechtevergabe soll bis Ende März 2013 fallen. Exklusiv vergeben werden drei Rechtepakete: für UKW (Paket "Audio Broadcast"), für Web und Mobile (Paket "Audio Netcast") sowie ein Zusatzpaket mit erweiterten
    Stadion-Zutrittsrechten ("Audio Erweiterungspaket"). Nicht Teil der Ausschreibung sind nicht-exklusive Rechte für eine kurze Audio-Berichterstattung über Spiele von Clubs in regionalen Verbreitungsgebieten, die im Nachgang noch vergeben werden sollen.
  • WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz© WDR/Herby Sachs
    Die ARD muss sich nun also um die Rechte bemühen, wenn sie ihre legendäre Schlusskonferenz weiter anbieten will. WDR-Hörfunkdirektor Schmitz kündigte gegenüber dem "Tagesspiegel" auch an: "Ja, wir wollen weiter Spitzen-Fußball im öffentlich-rechtlichen Radio bieten. Aber sicher nicht um jeden Preis." Er gehe aber davon aus, dass man auch künftig die Übertragungen in gewohnter Qualität anbieten könne: "Wir gehen mit Selbstbewusstsein in die nächsten Monate, weil wir ein seit vielen Jahren erfolgreiches erstklassiges Produkt anbieten. Das wissen auch die Verantwortlichen der Liga." Auch bislang schon zahlt die ARD Geld an die DFL, etwa für die Bereitstellung von technischer Infrastruktur, wie Schmitz bestätigt. Zur genauen Summe wollte er sich nicht äußern, kolportiert werden sieben Millionen Euro.
  • Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk© APR
    Die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) hat unterdessen ein Recht der Kurzberichterstattung auch für den Hörfunk gefordert. Das Kurzberichterstattungsrecht im Rundfunkstaatsvertrag gilt bislang nur für das Fernsehen. "Wenn die DFL nun erstmals so genannte Hörfunkrechte exklusiv ausschreibt, muss der Rundfunkgesetzgeber reagieren und das bewährte Kurzberichterstattungsrecht auch für das Radio festschreiben", so Felix Kovac, Vorsitzender der APR. Der private Radioverband unterstrich, dass es keine umfassenden „Hörfunkrechte“ für die Fußballberichterstattung gebe. Der Bundesgerichtshof habe einzig das Hausrecht der Fußballvereine im Stadion als Grundlage gesehen, um für die Berichterstattung von der Spielstätte aus Geld zu verlangen. "Die Berichterstattung der Stationen aus dem eigenen Studio hängt hingegen nicht von einer entgeltpflichtigen Erlaubnis der Bundesliga ab, weder vor dem Spiel noch während des Spiels noch im Anschluss", umreißt Kovac die Position des Verbands. Er habe aber Verständnis dafür, dass die Möglichkeit exklusiver vertraglicher Vereinbarungen für solche Radioangebote geschaffen werde, die mit der Berichterstattung aus den Stadien einen programmlichen Schwerpunkt bilden.
  • SWR 2© SWR
    Zum neuen Jahr hat SWR2 zwei neue Sendungen ins Programm genommen. In "SWR2 am Samstagnachmittag" gibt's zwischen 14 und 17 Uhr einen "Mix aus Klassik, Jazz und Weltmusik, Beiträgen zur Alltagskultur und Einblicken in die Welt von Kulturschaffenden. "SWR2 Cluster - das Musikmagazin" versammelt ab kommendem Montag werktags um 15.05 Uhr die Ideen der gesamten Musikredaktion, vom Besuch bei "Musikmachern" aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bis zum akustischen Ausflug auf die "Klanginsel". Im Zuge der Umgestaltung des Programms wird die Sendung "SWR2 Spielraum" verlegt und neu ausgerichtet. Der neue "SWR2 Spielraum" bietet samstags um 18.40 Uhr Geschichten, Lesetipps und Kulturthemen für Kinder von sechs bis 12 Jahren im Gepäck. Dazu kommen die "SWR2 Spielraum"-Hörspiele, die künftig an Feiertagen um 14 Uhr zu hören sein werden. Einen neuen Sendeplatz hat auch die traditionsreiche "SWR2 Jazztime" erhalten: Sie läuft nun samstags ab 22 Uhr.
  • Radio Berlin 88,8© RBB
    Runderneuert präsentiert sich auch radioBerlin 88,8. Ab sofort starten Alexander Schurig und Diana Holtorff bereits um 5 statt 6 Uhr mit "Guten Morgen Berlin" in den Tag. Um 10 Uhr übernimmt Ingo Hoppe mit seiner neuen Personalityshow. "Bei mir gibt es Berlin total, tolle Gäste, spannende Interviews und natürlich ganz viel Service für die Berlinerinnen und Berliner", so Hoppe. Ab 13 Uhr führt Jasmine la Noutelle durch den Nachmittag, um 16 Uhr übernimmt Djamil Deininger, der neu zum Sender kommt. Ab 18.00 Uhr gibt es zudem eine kompakte Zusammenfassung des Tagesgeschehens in Berlin. Neu ist nun auch das Klangdesign des Programms. "Nach sieben Jahren wurde es Zeit für einen neuen Anzug", sagt der Programmchef von radioBerlin 88,8, Konrad Kuhnt. "Wir wollten etwas zeitgemäß modernes, ohne aber die Hörer vor den Kopf zu stoßen - und das ist uns gelungen."
  • Foto: photocase.com© photocase.com
    Kurz im Überblick einige weitere Personalien vorm Mikro: Nils Söhrens ist seit Beginn der Woche bei Antenne MV montags bis freitags in der Sendung "Mein Abend" zu hören. Söhrens kommt von R.SH, wo er jahrelang die Morgensendung und zuletzt den "Endspurt" am Abend präsentiert hatte. 95.5 Charivari hat sich unterdessen mit Marc Hindelang verstärkt. Der gelernte Sportmanager bringt sowohl viel Radio-Erfahrung, unter anderem von Hitradio FFH mit, gehört aber auch zur Kommentatorenriege von Sky. Künftig wird er "in regelmäßigen Abständen" den Feierabendclub ab 17 Uhr moderieren. Abschied nimmt am kommenden Samstag Uschi Nerke vom "Beat-Club" bei Bremen Eins, den sie fast zwölf Jahre lang moderiert hatte. Schon zum Jahreswechsel beendet wurde die sonntägliche Radioshow "Club" von Günter Fink bei Radio NORA. Programmchef Küffner kündigte an, künftig "die Musik und die Interpreten der 70er und 80er Jahre verstärkt in den Vordergrund rücken" zu wollen.
  • Radio Gold© Radio Gold
    Einen neuen Sender gibt's in Berlin: Anfang des Jahres ist "radio GOLD" via DAB+ auf Sendung gegangen. Musikalisch setzt man auf die Musik der 60er und 70er von den Beatles über die Rolling Stones bis zu den Kinks. Angereichert wird das etwa mit Musikexperte "Dr. Rock", der stündlich "spannenden, skurrilen und lustigen Musikgeschichten" erzählen soll. Zur vollen Stunde gibt's Nachrichten. Auch dabei: US-Moderator Casey Kasem mit den American Top 40. Zu hören sind Originalaufnahmen aus den 70er Jahren aus den Archiven des Soldatensenders AFN. Senderchef Oliver Dunk: "Ich freue mich, dass wir mit radio GOLD einen Sender entwickelt haben, der das digitale Radio-Angebot in Berlin-Brandenburg um eine Musikfarbe bereichert und damit noch attraktiver macht."
  • Matthias Spang© Radio Energy
    Einen Wechsel an der Spitze gibt es unterdessen bei Energy Region Stuttgart: Seit dem 1. Januar steht Matthias Spang an der Spitze des Unternehmens. Er hat Kai Müller abgelöst. Spang ist bereits seit 1998 für Energy tätig und war nach Stationen als Mediaberater und Verkaufsleiter bei Energy Berlin zuletzt Regionaler Verkaufsleiter für Deutschland und leitete die sechs lokalen Verkaufsbüros der Energy-Kette. Olaf Hopp ,CEO International Operations der NRJ Group und Geschäftsführer von Energy Deutschland: "Ich freue mich sehr, dass wir mit Matthias Spang einen absoluten Radioexperten mit langjähriger Verkaufserfahrung für unsere Stuttgarter Station als Geschäftsführer gewinnen konnten. Ich bin überzeugt, daß er mit seinen Führungs-Qualitäten die besten Voraussetzungen für diese Position mitbringt."
  • Energy NRJ© NRJ
    Wie macht man PR mit der erneuten Verschiebung der Eröffnung des neuen Berliner Flughafens? Energy Berlin versucht's so: Per Pressemitteilung verkündet man, dass man "aufgrund aktueller Geschehnisse die AGB des Gewinnspiels 'Energy verdreifacht euer Gehalt'" ändere - und zwar dahingehend, dass man "alle Mitglieder des Aufsichtsrats der Berlin-Brandburger Flughafengesellschaft ab sofort von der Teilnahme ausschließt". Heißt: Weder Wowereit noch Platzeck dürfen teilnehmen - was die freilich kaum vorgehabt haben dürftne. Programmdirektor Tim Torno: "Das wäre wirklich ein schlechtes Zeichen, wenn Personen, die für dieses Flughafen-Desaster verantwortlich sind, und ihren Job nicht professionell machen, beziehungsweise sich neben ihrem Hauptberuf nicht genügend um diese Aufgabe kümmern, auch noch jedwedes Gehalt verdreifacht bekämen." Billige PR-Nummer - hat aber geklappt, wie man an diesem Bericht sieht.