- Das Fußballradio 90elf hat sich prominente Verstärkung an Bord geholt: Günter Netzer, der jahrelang als Experte für die ARD vor der Kamera stand, wird künftig gemeinsam mit dem ehemaligen MDR-Sportchef Wilfried Mohren seine Analysen zu ausgewählten Spielen im 90elf-Kultkanal zum Besten geben. Auch sonst soll er regelmäßig als Experte im Programm zu hören sein. Zum ersten Mal war er bereits am Mittwochabend beim DFB Pokal-Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München im Einsatz. "Ich beobachte 90elf schon eine ganze Weile. Was das 90elf-Team so exzellent auf die Beine stellt, geht nur mit echter Leidenschaft. Hier wird Fußball in vollen Zügen gelebt. Das ist es, was zählt. Ich freue mich sehr, künftig öfter mit Wilfried Mohren hinterm Mikro zu sitzen und mit 90elf in die Offensive zu gehen", so Netzer. Während des Spiels soll es auch Interaktion mit den Hörern via Facebook geben. Mohren gegenüber dem "Tagesspiegel": "Das wird eine ganz neue Form. Einen Experten gab es bisher bei Fußballreportagen im Radio nicht. Ich wünsche mir, dass sich das zu einer kultigen Nummer entwickelt, die Leute den Fernsehton ausschalten und uns zuhören.“
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Der SWR will im Hörfunk seine Regionalberichterstattung neu aufstellen und damit auf notwendige Einsparungen reagieren. So soll SWR4 mittelfristig auch in Baden-Württemberg eine landesweite Morgensendung bekommen. Bislang fahren die sieben Regionalstudios zwischen 6 und 9 dort jeweils komplett eine eigene Sendung. SWR-Intendant Peter Boudgoust: "Es hat nichts mit Information und auch nichts mit Regionalität zu tun, wenn in sieben SWR-Studios in Baden-Württemberg siebenfach parallel für ein einziges Hörfunkprogramm der Regler am Mischpult hochgezogen wird für eine regionale Sendung, der wir mangels Geld in den vergangenen Jahren mehr und mehr die Beiträge und damit eben die regionale Information heraus streichen mussten. Deshalb wollen wir mittelfristig - wie in Rheinland-Pfalz und wie auch ansonsten überall in der ARD praktiziert - in Baden-Württemberg ebenfalls zu einer landesweiten Frühsendung in SWR4 kommen." Die Studios sollen trotzdem erhalten bleiben, ihre Beiträge aber stattdessen "viel selbstverständlicher als bisher in allen Programmen des SWR zu sehen und zu hören sein, im Internet zum Beispiel oder in SWR3. Denn nicht nur Menschen, die gerne Schlager hören, interessieren sich dafür, was um sie herum passiert." Umgesetzt wird die Reform allerdings erst bis 2016.
- Bei WDR 2 wurde eine Reform der Regionalberichterstattung schon Anfang des Jahres umgesetzt. Nachdem dem WDR in Sachen WDR 3-Reform der Wind gerade schon kräftig ins Gesicht bläst, regt sich nun auch im Falle von WDR 2 Protest. In diesem Fall sind es die Freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in einem öffentlichen Schreiben zu Wort melden. Man fürchte, dass derartige Reformen Kritikern nur Argumente liefern würden, wieso ein solches Programm nicht mehr mit Gebühren finanziert werden müsse. Durch die Reform nähere man sich nämlich dem Dukturs privater Lokalnachrichten an, wobei diese immerhin keine Mittagspause machen würden, heißt es darin. "Durch die WDR 2-Sendelücke von 10:30-14:30 Uhr verlieren wir Hörer, die kontinuierlich über den Tag informiert werden wollen und nicht darüber nachdenken möchten, ob der WDR gerade Regionales bringt oder nicht." Marken wie "Resonanzen" und das "WDR 2 Mittagsmagazin" würden abgeschafft, zu viel Wert auf "Durchhörbarkeit" gelegt. Allgemein gebe es weniger Platz für Meldungen aus den Städten und Gemeinden und vor allem für die Beobachtung von Lokal- oder Regionalpolitik. Statt journalistische Einordnung setze man zunehmend auf O-Töne und Voxpop-Umfragen. Aufgrund dessen klagen die Freien unter anderem auch über massive Honorareinbußen.
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- Während sich der WDR nun also auch noch mit öffentlicher Kritik an der WDR 2-Reform auseinandersetzen muss, ist die geplante Reform des Senders WDR 3 weiter längst nicht über die Bühne. Nachdem die Initiative "Die Radioretter" die Mitglieder des Programm-Ausschusses am Montag zu einem Gespräch geladen und dort ihre Argumente vorgebracht hatten, die sie aus ihrer Sicht noch einmal in einem Handzettel zusammengefasst haben, hätte am Dienstag eigentlich die Diskussion im Programmausschuss folgen sollen. Diese Diskussion musste allerdings vertagt werden, weil Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte, wie es beim WDR auf Nachfrage heißt. Nun soll die Diskussion auf der nächsten Sitzung nachgeholt werden, die am 24. April ansteht.
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- 1Live ist in seinem neuen Domizil angekommen: Am heutigen Donnersag um 5 Uhr startete mit "1Live mit Tobi Schäfer und dem Bursche" die erste Sendung der jungen Welle des WDR aus dem neuen 1Live-Haus in der Innenstadt Kölns, für das eine ehemalige Lagerhalle umgebaut wurde. Das Besondere: Das gläserne Sendestudio befindet sich im Zentrum des Gebäudes, alle Bereiche haben einen direkten Blick auf die Live-Sendung. Die redaktionellen Workflows, die Technik und die Produktionsweisen sind dabei auf Multimedialität ausgerichtet. Programmchef Jochen Rausch: "Nach 15 Jahren war es Zeit für einen Tapetenwechsel. Das neue 1Live-Sendezentrum bietet uns die Möglichkeit, Radio mit Fernsehen und Internet zu verbinden und ist eines der modernsten Studios in Europa.“ Bislang sendete 1Live aus dem Mediapark. Nun rückt der Sender räumlich wieder näher an den WDR heran, wodurch das Projekt "Radio 2020" vorangetrieben werden soll. Aus Redaktionen sowie Sende- und Produktionstechniken soll ein integriert arbeitendes Team entstehen. Der WDR sieht 1Live damit als Vorreiter für die weitere Entwicklung neuer Sende- und Produktionskonzepte.
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- Carola Jung, seit drei Jahren Programmdirektorin von Energy Sachsen, wechselt mit sofortiger Wirkung zu Radio PSR. Dort wird sie an der Seite von Rik de Lisle, der seit Herbst schon als Programmchef amtiert, zweite Programmchefin und sich um "taktische Programmaufgaben" kümmern. Rik de Lisle: "Ich habe mit Carola schon in den unterschiedlichsten Funktionen zusammengearbeitet und habe sie mir als zweite Programmchefin gewünscht. Sie ist tough, sie weiß, worauf es ankommt und ich freue mich sehr darauf, die Erfolgsgeschichte von Radio PSR gemeinsam mit ihr und dem Team weiterzuschreiben." Jungs Nachfolge bei Energy Sachsen tritt Oliver Harrington an, der einst schon 1998 als Praktikant seine Laufbahn bei dem Sender begann. Später moderierte er, seit Mitte 2011 war er Chef vom Dienst und bereits stellvertretender Programmchef. Künftig verantwortet er nun also die Programmgestaltung sowie die strategische Programmentwicklung.
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- Gerade gingen in Barcelona die diesjährigen Radiodays Europe zu Ende, nun steht fest: Die europaweite Radiokonferenz kommt 2013 nach Deutschland und macht Halt im Berlin Congress Centrum in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz. Die zweitägige Radio-Konferenz versteht sich als Austausch-Plattform für öffentlich-rechtliche wie private Radioanbieter für die Themenbereiche Programm, Strategie, Marketing und Verkauf und findet kommendes Jahr zum vierten Mal statt. Die Radiozentrale, die die Konferenzen in Kopenhagen und Barcelona bereits als Hauptpartner für Deutschland begleitet hat, wird den Veranstalterkreis 2013 vor Ort federführend unterstützen.
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- Die Webradio-Plattform radio.de hat ihre Hörerreichweiten für 2011 bekannt gegeben. 196,7 Millionen Mal wurden Radio-Streams gestartet, ein Wachstum von 155 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Inzwischen entfallen 61 Prozent davon bereits auf die mobile Nutzung, etwa über die App. Klassische UKW- und Web Only-Sender werden nach Angaben von radio.de dabei zu etwa gleichen Teilen gehört. Am gefragtesten war dabei die Top 100 Station mit 13,9 Millionen Brutto-Audiokontakten (+108 Prozent). Auf Platz 2 hat sich 1Live nach vorne geschoben mit nun 8,2 Millionen Brutto-Audio-Kontakten (+191 Prozent), bigFM fiel mit 7,7 Millionen Kontakten (+110 Prozent) auf Rang 3 zurück. Platz 4 teilen sich SWR 3 und Jam FM mit 3,4 Millionen Brutto-Audio-Kontakten.
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Netzer analysiert für 90elf, SWR 4 vor Umbau

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