- Nun hat die Affäre um RBB Fritz-Moderator Ken Jebsen also doch personelle Konsequenzen - und zwar nicht nur für den Moderator selbst. Stefan Warbeck, der seit 2005 Programmchef bei der Jugendwelle des RBB war, hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt erklärt. So seien in den letzten Monaten "mehrere nicht ausreichend redaktionell geprüfte und abgenommene Beiträge" in der Sendung "KenFM" gelaufen, zudem habe Jebsen selbst ohne Abstimmung mit der Redaktion Beiträge auf KenFM.de online gestellt. Warbeck übernahm für diese redaktionellen Versäumnisse die Verantwortung. Er sehe sich "nicht mehr in der Lage, das Programm angemessen zu leiten", so der RBB.
© RBB
- Gleichzeitig hat sich der RBB auch von Ken Jebsen getrennt, nachdem dieser nach einer einwöchigen Auszeit zunächst wieder auf Sendung hatte gehen dürfen. Am Mittwochabend gab Programmdirektorin Dr. Claudia Nothelle nun hingegen bekannt: "Der Sender hat Herrn Jebsen gegen den Vorwurf verteidigt, er sei Antisemit und Holocaust-Leugner. Allerdings mussten wir feststellen, dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des rbb entsprachen. Daraufhin haben wir mit ihm verbindliche Vereinbarungen über die Gestaltung der Sendung "KenFM" getroffen. Diese hat er wiederholt nicht eingehalten. Wir bedauern das und müssen auf seine Mitarbeit künftig verzichten".
© rbb/Stefan Wieland
- Über ein auf der KenFM-Facebook-Seite gepostetes YouTube-Video meldete sich der geschasste Moderator inzwischen selbst zu Wort. Darin heißt es: "Soeben erfahre ich aus der Presse, dass meine 18-jährige Tätigkeit bei Radio Fritz mit sofortiger Wirkung beendet wurde. Als Begründung wird behauptet, ich hätte mich zuletzt wiederholt nicht an verbindliche Vereinbarungen über die Gestaltung der Sendung KenFM gehalten. Dieser Vorwurf wird von mir zurückgewiesen. Aufgrund laufender Verhandlungen erfolgt derzeit keine weitere Stellungnahme."
© RBB
- Große Umwälzungen gibt es auch beim Sender Energy Rhein-Main: Nachdem der Sender bei der letzten Radio-MA mit einem Hörer-Rückgang von 43 Prozent abgestraft wurde, wurden nun fünf Mitarbeiter entlassen. Betroffen sind die "No Angels"-Sängerin Jessica Wahls, die erst im Februar zum Sender gestoßen war und dort "Energy@Work" von 10 bis 14 Uhr präsentierte, "Toastshow"-Moderator Frisco Richter, der vor einem Jahr von hr3 kam, sowie die Nachrichtensprecher Sven Huck und Oliver Günther und Online-Redakteur Andre Ebert. Gegenüber der "Bild" ließ das Unternehmen verlauten: "Unser Konzept hat nicht so funktioniert, wie es gedacht war. Wir werden jetzt umdenken." Ein neues Konzept und neue Moderatoren sollen baldmöglichst präsentiert werden.
© NRJ
- Radio PSR, führendes Privatradio Sachsens, hat einen neuen Programmchef: Rik de Lisle übernimmt mit sofortiger Wirkung die Programmverantwortung von Ulrich Müller, der aus persönlichen Gründen eine Auszeit nimmt. "Ich freue mich und bedanke mich sehr, dass Rik De Lisle kurzfristig zur Verfügung steht und mit seiner langjährigen Erfahrung als Programmchef und Radioberater Radio PSR unterstützen wird", so Geschäftsführer Boris Lochthofen, der Uli Müller dankte und Verständnis für dessen Auszeit zeigte: "Persönliche Themen haben immer Vorrang."
© Radio PSR
- "Herr Strömmel vom Amt für öffentliche Angelegenheiten" wirbt künftig fürs Radio: Die Gattungskampagne "Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf", die in den Werbeblöcken sowohl von privaten als auch öffentlich-rechtlichen Radiosendern zu hören ist, erhält mit der fiktiven Figur ein neues "Gesicht". Rechtschaffen und stets korrekt geht er in einer fiktiven Behörde den aktuellen Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern nach und bedient sich - da die Fragen nicht nur für Einzelne interessant sind - des Mediums Radio, getreu dem Subclaim "Mit Radio erreichen Sie immer die Richtigen." "Damit bekommt unsere Kampagne pro Radio einen tagesaktuellen Anstrich. Indem wir gesellschaftlich diskutierte Themen aufgreifen, präsentieren wir eine der wesentlichen Stärken unseres Mediums: Kein Medium ist so nah am Alltag der Menschen dran wie Radio, der Tagesbegleiter Nummer eins", erklärt Radiozentrale-Chef Lutz Kuckuck die Intention hinter der Kampagnen. Anhören kann man die Spots auch bei der Radiozentrale.
© Radio Zentrale
- RPR1 setzt auf Regionales: Aus sechs Regionalstudios in Mainz, Trier, Koblenz, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Köln werden künftig speziell auf die Region zugeschnittene lokale Nachrichten, Verkehrs- und Wettervorhersagen gesendet. Lokale Wetter- und Verkehrshinweise gibt's künftig immer morgens und nachmittags zur halben Stunde. Werktags von 6:30 bis 9:30 sowie von 15:30 bis 18:30 sind dann die lokalen Infos zu hören. Weitere Neuerungen: Unter dem Titel "RPR1.Sixpack" gibt's künftig häufiger sechs Musiktitel am Stück ohne Moderations-Unterbrechung. Zudem sind neue Moderatoren auf Sendung: Ums lokale und regionale Wetter kümmert sich Heino Strunk, Jessica Ludwig ist aus ihrer Mutterschafts-Pause zurück und moderiert vormittags und am Wochenende, zwischen 14 und 18 Uhr ist seit 1. November Julian Krafftzig zu hören, der von bigFM kommt, zwischen 20 und 24 Uhr moderiert Sarah Berg, die gemeinsam mit Bob Murawka auch als die "Samstags2" zu hören ist.
© RPR1
- Der paneuropäische Nachrichtensender Euronews plant den Start eines Radiosenders. Im Gespräch mit Infosat kündigte Managing Director Michael Peters an: "Wir wollen bis spätestens Anfang des kommenden Jahres 'Euronews Radio' auf den Markt bringen." Dazu sei man ein Joint Venture mit einer großen Radiogruppe eingegangen, die sich um die radiogerechte Aufarbeitung der Inhalte kümmern soll. Verbreitet werden soll das ganze zunächst übers Web in fünf bis sechs unterschiedlichen Sprachen.
© Euronews
- Der NDR bleibt in Sachen DAB+ im Norden vorerst allein auf weiter Flur. Zwar werden die über UKW ausgestrahlten NDR-Sender seit kurzem nun auch via Digitalradio verbreitet, das Interesse der Privatsender hält sich aber offenbar in engen Grenzen. Auf den Aufruf der NLM und MA.HSH, Interessensbekundungen für Frequenzen in den Großräumen Hannover und Hamburg abzugeben, haben sich nur zwei Interessenten gemeldet, wie die "Radiowoche" meldet. Ein eigener privater Multiplex in Hannover und Hamburg ist damit wohl kaum zu realisieren.
© Digitalradio
- Der zu Radio NRW gehörende Sender Antenne Düsseldorf bekommt womöglich Konkurrenz: Am Montag haben Vertreterinnen und Vertreter des Rates, der Wohlfahrtsverbände, der Gewerkschaften, Kirchen und weiterer gesellschaftlicher Gruppen die Veranstaltergemeinschaft Neues Lokalradio Düsseldorf e.V. gegründet. Betreiben soll den geplanten Sender die CityRadio Düsseldorf GmbH i.G. mit Geschäftsführer Florian Schluck an der Spitze. Ziel ist es, rund um die Uhr ein lokales Programm zu betreiben. Bislang senden die NRW-Lokalradios nur zeitweise wirklich von vor Ort und übernehmen ansonsten das Radio-NRW-Mantelprogramm. Bei der LfM soll nun die Zuteilung einer Frequenz beantragt werden. Düsseldorf wäre damit die erste nordrhein-westfälische Stadt mit zwei Lokalradios, nachdem die grundsätzliche Beschränkung auf nur einen Lokalfunk im neuen Landesmediengesetz aufgehoben worden war.
© Photocase
Fritz: Programmchef tritt zurück, Jebsen gefeuert

URL zu diesem Artikel: https://www.dwdl.de/radioupdate/33769/fritz_programmchef_tritt_zurck_jebsen_gefeuert/
© DWDL.de GmbH, 2001-2021