Chozen© FX
FX ist neben seinen Drama-Erfolgsserien wie bspw. "American Horror Story" oder "The Americans" auch für sein Animationsformat "Archer" bekannt, welches in diesem Monat bereits in die 5. Staffel ging und eine stetig wachsende Fangemeinde unterhält. Um diesen Trend weiter auszubauen, ließ der Kabelsender eine neue animierte Comedyserie namens "Chozen" entwickeln, die letzte Woche Premiere feierte und direkt im Anschluss an "Archer" programmiert wurde. Im Mittelpunkt der Serie steht der schwule Rapper Chozen, der frisch aus dem Knast entlassen in die Musikwelt zurückkehrt und es an die Spitze der Rapcharts schaffen will. Neben der Tatsache, dass er schwul ist hat er auch noch mit dem Problem zu kämpfen, dass er als Weißer mit seinen oft unkonventionellen Texten von seinen afroamerikanischen Rapkollegen meist belächelt und nicht ernst genommen wird.

Chozen Dope Rhymez Contest© FX
Um die neue Show ins Gespräch zu bringen, überlegte sich FX eine smarte Promotion, die besonders auf die Nachwuchsrapper in den USA abzielte. FX rief zu einem sogenannten "Chozen Dope Rhymez Contest" auf, bei dem Rapper aus dem ganzen Land ihre Hip Hop-Texte einsenden sollten mit der Chance auf einen ganz besonderen Preis. Der Gewinner wird unter der Führung von professionellen Rappern und Produzenten in einem Tonstudio in New York City einen Song aufnehmen. Der Wettbewerb fand vom 10. bis 15. Januar statt und auf Nachfrage von DWDL hin gab sich FX bezüglich der Einsendungen mehr als zufrieden: "Wir haben eine große Menge an vielversprechenden Raptexten erhalten und sind momentan noch im Prozess den Gewinner zu ermitteln. In voraussichtlich einem Monat werden wir mit dem Gewinner den Song in New York aufnehmen." 


Looking© HBO
Neben "Chozen" gibt es seit Sonntag noch eine weitere neue Serie, in deren Mittelpunkt ein schwuler Charakter steht. HBO zeigte sein neues halbstündiges Serienformat "Looking", welches das Leben dreier schwuler Freunde in San Francisco porträtiert, die mit Beziehungs- und Existenzproblemen zu kämpfen haben. Die Pilotfolge begann mit Patrick (gespielt von Jonathan Groff), der beim Cruisen im Wald mit einem wildfremden Mann rummacht. Was zuerst als fürchterliche Klischeeszene beginnt, wird glücklicherweise damit aufgefangen, dass Patrick währenddessen plötzlich einen Anruf von seinen Freunden erhält und somit in peinliche Erklärungsnot gerät, was den Zuschauer zum Schmunzeln bringt. Neben Patrick, dem 29-jährigen Software-Entwickler für Videospiele, kämpft sich auch sein bester Freund Agustin als Künstler durchs schwule Leben San Franciscos, der sich endlich dazu durchringt mit seinem Freund zusammenzuziehen. Im Vergleich zum eher naiven Patrick, der sich auf Datingportalen und -Apps tagtäglich rumtreibt und von einem Datingdesaster ins Nächste rennt, findet Agustin mit seinem Freund heraus, dass die beiden ihre Beziehung ganz gerne mal mit einem Dreier auffrischen. Der Dritte im Bunde ist der knapp 40-jährige Dom, der als Kellner seine Brötchen verdient und weiterhin seinem Traum nacheifert, eines Tages sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Dom lebt mit seiner Ex-Freundin zusammen, die ihm mit Rat und Tat und Sarkasmus pur zur Seite steht. Auch wenn sich die Prämisse von "Looking" nach einer Anreihung von schwulen Klischees anhört, darf das HBO-Format nicht in die "Queer As Folk"-Schiene abgeschoben werden.

Looking© HBO
"Looking" bietet einen weitaus erwachseneren Inhaltsbogen, da alle Charaktere geoutet sind und eher mit Allgemeinproblemen wie jeder Mensch zu kämpfen haben. Natürlich spielen Sex bzw. ausgefallene Sexabenteuer und Dating eine dominierende Rolle, aber die Produzenten legten spürbar auch den Fokus auf die Sehnsüchte, Probleme und Freuden der Freunde. "Looking" erinnert ein wenig an eine schwule Version von "Girls", absolut ungezwungen und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Unter-der-Gürtellinie-Sprüchen. Bei den TV-Kritikern erhielt das neue HBO-Format vorwiegend gute Resonanz. Machen Sie sich selbst ein Bild mit dem folgenden Trailer:



Juan Pablo Galavis© ABC
Ob der aktuelle Bachelor Juan Pablo Galavis unter den "Looking"-Zuschauern am Sonntag war, bleibt nach letzter Woche eher fraglich. Eigentlich sollte sich der Schönling, bei dem es sich zum ersten Mal in der Geschichte des ABC-Formats um einen Lateinamerikaner handelt, auf das Verteilen seiner Rosen konzentrieren, doch in der vergangenen Woche machte sich Juan Pablo durch eine unglückliche Interviewaussage bei einigen Amerikanern und vor allem der Presse unbeliebt. Auf die Frage von The TV Page hin, ob er sich vorstellen könne, dass in der Zukunft auch einmal ein schwuler oder bisexueller Bachelor antritt, redete er sich mit folgender Antwort um Kopf und Kragen: "Ich glaube nicht, dass das ein gutes Beispiel für Kinder wäre, das im Fernsehen zu sehen. Es gibt Mann und Frau und Kinder und so wurden wir groß gezogen." Im weiteren Verlauf des Interviews beschrieb der Bachelor Schwule als "etwas perverser als Heteros". Gefundenes Fressen für die amerikanische Presse, so dass Juan Pablo in Erklärungsnot geriet.

The TV Page© The TV Page
Über seine Facebook-Page entschuldigte er sich zwar aufrichtig und versuchte die Angelegenheit wieder gerade zu biegen, doch gleichzeitig schob er die Schuld u.a. auf seine Sprachprobleme, da Englisch nicht seine Muttersprache sei: "Manchmal benutze ich falsche Worte um mich auszudrücken. Was ich sagen wollte ist, dass Schwule viel liebevoller und leidenschaftlicher sind." Allerdings machte er auch klar, dass seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen wurden: "Wenn man das gesamte Interview hört, wird einem klar, dass ich Schwule und ihre Familien absolut respektiere. Ich habe viele schwule Freunde…" Doch diesen schwarzen Peter ließ sich der Interviewer Sean Daly von The TV Page nicht zuschieben und reagierte direkt mit einem schnippischen Kommentar bezüglich des Wortes "pervers": "Juan Pablos Kommentare waren nicht aus dem Zusammenhang gerissen und es ist lächerlich, das auf Sprachprobleme zurückzuführen… Die Englisch-Spanisch Übersetzung von 'pervert' ist 'pervertido', weshalb es sich hierbei um alles andere als einen Sprachirrtum handelt."