11. September© WDR/ECO Media TV
Am vergangenen Dienstag wurde in den ganzen USA, aber besonders natürlich in New York, anlässlich des 11. Jahrestages an die Opfer des 11. Septembers gedacht. Auch wenn im Vergleich zum letzten Jahr die Specials und Dokumentationen im Fernsehen eher sparsamer programmiert wurden, wurde an der Tradition festgehalten, zu einer landesweiten Schweigeminute auf allen TV-Kanälen aufzurufen und das Programm zu unterbrechen. Um Punkt 08:46 Uhr, als damals das erste Flugzeug das World Trade Center traf, wurde auf allen Broadcast- und Cable-Networks eine Minute lang kein Programm gesendet und nur mit Texttafeln auf die schrecklichen Ereignisse des 11. Septembers 2001 hingewiesen. Mit einer Ausnahme:

Kris Jenner bei Today Show© Screenshot: NBC
Zu diesem Zeitpunkt lief auf NBC die "Today"-Morningshow, die an jenem Dienstag die Reality Show-Mutter der Nation, Kris Jenner vom "Kardashian"-Clan, zu Besuch hatte. Anstatt zumindest das Programm um 08:46 Uhr anlässlich der Schweigeminute zu unterbrechen, entschied NBC als einziger Sender, ganz normal weiterzusenden, so dass die NBC-Zuschauer während der landesweiten Schweigeminute von den neuen Brustimplantaten Kris Jenners erfuhren, was im Nachhinein für große Aufregung sorgte. Zwar nahm der New Yorker NBC-Lokalsender an der Schweigeminute teil, doch im restlichen Land wurde NBC schwer in Beschuss genommen und besonders die Zuschauer reagierten empört über diese geschmacklose und ungeschickte Entscheidung NBCs.

NBC Logo© NBC
Überraschenderweise gab es von der Presseabteilung weder ein offizielles Statement noch eine öffentliche Entschuldigung, lediglich der NBC-News-Chef Steve Capus meldete sich einen Tag später mit einem Schreiben an die NBC-Lokalsender zu Wort, welches die New York Times in die Hände bekam: "Wir haben gestern direkt eine Redaktionskonferenz einberufen, da die Schweigeminute zum 11. September nicht zu sehen war (…) Obwohl wir einen großen Anteil unseres Programms mit 9/11-Specials gefüllt haben, haben wir mit dieser Entscheidung viele unserer Zuschauer verärgert (…)  und dafür entschuldigen wir uns." Keine wirkliche Schadensbegrenzung also von NBC und zusätzlich echauffierte sich im Nachhinein auch noch Kris Jenner über NBC, die ebenfalls von der Presse und den Zuschauern angegriffen wurde und sich daraufhin zu wehren versuchte. Berichten zufolge sei sie stinkwütend auf NBC, weil der Sender sie in solch eine Situation gebracht habe: "Sie hatte keine Ahnung, dass sie während der Schweigeminute On Air war. Sie hatte absolut nichts mit der Entscheidung zu tun, die Schweigeminute zu ignorieren." 

The Voice Logo© NBC
Nach den Negativschlagzeilen hatte NBC in der letzten Woche aber auch einen Grund zur Freude. Der Auftakt zur dritten "The Voice"-Staffel lief nach Plan und auch die Kampfprogrammierung am Mittwoch direkt gegen den Staffelauftakt von "The X Factor" stellte sich als Erfolg heraus: "The X Factor" hatte 8,7 Mio Zuschauer gesamt im Vergleich zu 10,9 Mio. für "The Voice". Dabei konnte Simon Cowell in den letzten Wochen für große Schlagzeilen sorgen, da er die Popprinzessin schlechthin, Britney Spears, als Jurorin gewann und FOX sich daher sicherlich mehr neugierige Zuschauer erhofft hatte. Im direkten inhaltlichen und dramaturgischen Vergleich geht der Sieg aber auch ganz klar an "The Voice", da es NBC mit den vier Juroren Blake Shelton, Adam Levine, Cee Lo Green und Christina Aguilera geschafft hat, ein eingespieltes Juryteam zu präsentieren, welches viel authentischer und glaubwürdiger rüberkommt, da alle vier auch selbst gesanglich in fast jeder Folge in Aktion treten. Die perfekte Kombination aus hervorragenden Gesangstalenten, einer unterhaltsamen Interaktion zwischen den Juroren und natürlich dem genialen Blind Audition-Element macht "The Voice" zum absoluten Muss in dieser TV-Saison.

Britney Spears und Demi Lovato© FOX
"The X Factor" hingegen präsentierte sich in deutscher "DSDS"-Manier mit inszenierten Drama-Geschichten und fiesen und erniedrigenden Kommentaren der Jury. Abgesehen von den teilweise peinlichen Auftritten, die aber natürlich Teil des Konzept sind, waren am enttäuschendsten allerdings die beiden Jury-Neulinge Demi Lovato, deren Wortschatz sich gerade mal zwischen "awesome", "amazing" und "great" bewegte, und Britney Spears, die den Anschein machte, sich am Jurypult nicht wirklich wohl zu fühlen. Lovato wurde von einem Kandidaten nach einer schlechten Beurteilung sogar verbal attackiert, da dieser ihr vorwarf, nie live zu singen und Autotune-Techniken einzusetzen, um ihren Gesang auf der Bühne zu verbessern. Die Reaktion war natürlich Entsetzen und Empörung seitens der Juroren, doch traf er damit offensichtlich den Nerv.

American Idol Logo© FOX
Vierer-Jurys scheinen in den USA nun im Trend zu liegen, da am Sonntag nun endlich auch die endgültige neue "American Idol"-Jury bekannt gegeben wurde und die Gerüchte um Nicki Minaj bestätigt wurden. Die extrovertierte Rapperin und Country-Sänger Keith Urban werden in der im Januar startenden Staffel das Panel vervollständigen und neben Mariah Carey und "American Idol"-Urgestein Randy Jackson Platz nehmen. Am Wochenende starteten bereits die ersten Castings in New York und an den Gerüchten um einen Machtkampf zwischen den beiden Diven Mariah Carey und Nicki Minaj scheint laut Insiderinformationen wohl doch etwas dran zu sein. Journalisten vor Ort berichteten von ständigen Sticheleien zwischen den beiden Sängerinnen, was viel Zündstoff für die neue Staffel verspricht. Beim Kritisieren eines Kandidaten soll Minaj anscheinend ständig von Mariah Carey unterbrochen worden sein, so dass es zu einem heftigen Streit kam. Carey ließ bereits vor der Entscheidung der weiteren Juroren durchsickern, dass sie Nicki Minaj nicht unbedingt am Tisch haben wolle. Wie Sie hier im ersten veröffentlichten Gruppenfoto sehen können, entschied FOX sicherlich absichtlich, die beiden Damen nicht direkt nebeneinander zu setzen:

American Idol Juroren© FOX

Ende Januar können sich die amerikanischen Zuschauer dann selbst ein Bild von der neuen Jury machen.