Around The World In 80 Plates Logo© Bravo
Der Reality-Show-Sender Bravo ist neben dem "Real Housewives"-Franchise auch für sein Aushängeschild-Format "Top Chef" bekannt, in der Top-Köche aus ganz USA um die Krone des besten Küchenchefs kämpfen. "Top Chef" zeigte auch in der zuletzt gelaufenen neunten Staffel keine Ermüdungserscheinungen und bringt dem NBC-Sender durchweg Spitzenquoten. Neben den beiden Spin-Offs "Top Chef: Just Desserts" und "Top Chef: Masters" plant Bravo in naher Zukunft auch noch "Top Chef Junior". Um den Erfolg des Koch-Competition-Genres weiter auszureizen, beauftragte Bravo die "Top Chef"-Produzenten, ein neuartiges Koch-Format zu entwickeln, welches noch mehr Action, Drama und Competition beinhalten sollte. Das groß angekündigte Event-Show-Format "Around The World In 80 Plates" feierte nun am 9. Mai Premiere und setzte sich als Ziel, alle bisherigen Koch-Shows zu übertrumpfen und wie der Name schon erahnen lässt, die Kandidaten rund um die Welt zu schicken. Insgesamt 12 Köche, die bereits ein erfolgreiches Restaurant führen, müssen gegeneinander antreten und in 10 verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt innerhalb von 44 Tagen unter Beweis stellen, dass sie das Preisgeld von 150.000 Dollar verdient haben. Jede Folge findet in einer anderen Stadt statt und stellt die Kandidaten vor die Herausforderung, die jeweilige lokale Küche zu erkunden und danach so gut wie möglich die Gerichte nachzukochen. In zwei Teams eingeteilt startet jede Folge mit einer besonderen Challenge, bei der das Gewinnerteam für die darauffolgende Hauptaufgabe einen Vorteil bzw. eine so genannte 'exceptional ingredient' erhält. Jedes der beiden Teams bekommt danach ein Restaurant zugeteilt, welches sie für einen Abend übernehmen und in welchem sie typisch lokale Speisen servieren müssen.



Around The World In 80 Plates Promo© Bravo
Die Kandidaten bekochen 50 Stammgäste des Restaurants und setzen natürlich zusätzlich alles daran, die 2-köpfige Jury, bestehend aus den Promi-Köchen Curtis Stone und Cat Coar, zu beeindrucken. Offensichtlich haben die Kandidaten mit den lokalen kulinarischen Spezialitäten ihre Probleme und müssen häufig experimentieren und improvisieren, um am Ende ein perfektes Mahl zu präsentieren. Die Restaurant-Gäste entscheiden mit ihren Stimmen, wer die lokalen Speisen am besten nachkochen konnte und welches Team somit sicher in der nächsten Runde ist. Anders als beim "Top Chef"-Format liegt es dann aber nicht in der Hand der Jury, welcher Kandidat des Verliererteams gehen muss, sondern das Verliererteam selbst muss abstimmen, welcher Kandidat nach Hause geschickt wird. Dadurch ist eine große Portion Drama vorprogrammiert, da bei "Around The World In 80 Plates" neben den Kochkünsten auch ein Geschick für Strategie und Manipulation gefragt ist. Die Pilotfolge präsentierte eine gute Mischung an Kandidaten, die alle ihre Krallen ausfuhren und somit für viel Drama und Unterhaltung sorgten. Etwas unglücklich war allerdings die Wahl der Destination für die erste Folge, da die Kandidaten in London mit keinerlei Sprachschwierigkeiten und -barrieren zu kämpfen hatten, was dem Format in der zweiten Folge in Lyon (Frankreich) schon einen viel interessanteren Touch gab. Bravo hält offenbar große Stücke auf das Sommerformat: Die Kampagne für "Around The World in 80 Plates" wird im Vergleich zu seinen anderen Sommerformaten sehr groß gefahren. Allein in New York sind sämtliche Busse und Bahnhaltestellen mit unzähligen Plakaten versehen, wie Sie hier sehen können.

Doch all die Werbung half dem Bravo-Format nichts, da die amerikanischen Zuschauer den Sender mit desaströsen Quoten abstraften. Gerade einmal 795.000 Zuschauer insgesamt und ein Zielgruppenrating von 0,3 reichten nur für einen der letzten Plätze unter den Primetime-Formaten der Cable Networks. Ob Bravo bei diesen Quoten die komplette erste Staffel ausstrahlen wird, bleibt abzuwarten, und für einen internationalen Verkauf des Formats stehen die Chancen ebenfalls eher schlecht.

Lady Gagy bei The Simpsons© FOX
Für Bravo und viele weitere Cable Networks bedeutet der Mai der Start für die wichtige Sommersaison, wohingegen die Broadcast Networks momentan die Staffelfinals ihrer Serien feiern, die in den USA sowohl in den Entertainment-Magazinen als auch unter den Leuten für viel Gesprächsstoff sorgen. In dieser Woche entscheidet sich bspw., wer der neue "American Idol" wird und "dank" einer Not-Nieren-OP des männlichen Finalisten Phillip Phillips werden die Quoten für FOX am Mittwoch und Donnerstag sicherlich noch einmal kräftig anziehen. Außerdem schockte Shonda Rhimes die Fans ihrer Langzeit-Erfolgsserie "Grey’s Anatomy" (ABC) am letzten Donnerstag mit einer emotionalen Staffelfinal-Folge, bei der ein unerwarteter Tod eines Hauptcharakters für sehr gute Quoten sorgte. Doch die wohl meiste Presse erhielt in der letzten Woche die TV-Urgestein-Serie "The Simpsons", die sich für das Finale der mittlerweile 23. Staffel einen ganz besonderen Gast sicherte. Keine Geringere als die momentan erfolgreichste Popsängerin der Welt Lady Gaga stattete Springfield und der Simpsons-Familie einen Besuch ab und versuchte in der Folge "Lisa Goes Gaga" alle Einwohner von Springfield mit ihrer positiven Energie anzustecken. Lisa wird in dieser Folge zur unbeliebtesten Mitschülerin gewählt und ist daher von schrecklichen Selbstzweifeln geplagt.

Lady Gaga© FOX
Doch Lady Gaga versucht mit allen Mitteln, die niedergeschlagene Lisa wieder aufzumuntern, damit sie zu ihrem Selbstbewusstsein zurückfindet. In einer der wohl lustigsten Folgen der gesamten Staffel wird die Ausnahmesängerin mit sämtlichen Klischees um ihre Person aufs Korn genommen und in insgesamt 18 ausgefallenen Kostümen präsentiert. Sogar ihr legendäres Fleisch-Kleid, welches sie vor einigen Jahren bei einer Award-Show trug, wurde eingesetzt und von Homer persönlich angefressen. Der eigens für die Folge geschriebene Song "Little Monsters" diente auch gleichzeitig als Trailer. Lady Gaga fühlte sich geehrt, einen so großen Auftritt in "The Simpsons" haben zu dürfen, doch selbst der routinierte Superstar ließ sich von der gelben Zeichentrickserien-Familie nervös machen: "Ich mache Musik und kein Synchronsprechen jeden Tag. Die Simpsons-Charaktere sind so unglaublich überzeugend und wild und lustig zugleich. Ich musste mir ständig die Ernsthaftigkeit des Humors bewusst machen… Ich würde sagen, das ist das Coolste, was ich jemals gemacht habe."