"American Idol" versucht mit allen Mitteln den Quotenschwund aufzuhalten und zeigt einen halbnackten Steven Tyler. Außerdem: NBC mit erfolgsversprechender neuer Serie "Awake" und auffällige und außergewöhnliche Plakatkampagnen...
"American Idol" muss in dieser Saison gewaltig kämpfen, um die Casting-Krone nicht an "The Voice" zu verlieren. Der Vorsprung bei den Gesamtzuschauern war mit 16,1 Mio. in der letzten Woche nur noch hauchdünn ("The Voice" hatte 16,04 Mio. Gesamtzuschauer) und es ist förmlich zu spüren, dass die "Idol"-Produzenten momentan jede nur mögliche Schlagzeile lancieren, um wieder etwas mehr Spannung in das Format hineinzubringen und neue und alte Fans für die diese Woche anstehende Liveshow-Phase wieder zu gewinnen. So überraschte in der letzten Woche die Top24-Show mit zwei unerwarteten Elementen, die dafür sorgten, dass es "American Idol" an den darauffolgenden Tagen in sämtliche Boulevardblätter und auf Entertainment-Webseiten im Internet schaffte. Eigentlich sollte das Kandidatenfeld in der letzten Sendung auf 24 reduziert werden, doch zum Schluss der Sendung eröffnete der Moderator Ryan Seacrest in einem Voice Over, dass neben den jeweils zwölf männlichen und weiblichen Kandidaten in der kommenden Sendung ein weiterer männlicher Kandidat nachnominiert wird. Dieser Kampf um den 25. Platz wird unter vier Kandidaten ausgemacht, die eigentlich bereits von der Jury eliminiert wurden.
Doch für die wirkliche Überraschung des Abends sorgte der Juror und Sänger Steven Tyler, der spontan alle seine Kleider vom Leib riss und sich bis auf die Unterhose vor dem TV-Publikum Amerikas und vor seinen Jurykollegen Jennifer Lopez und Randy Jackson auszog, die sichtlich irritiert schienen. Nach dieser Striptease-Einlage folgte ein Sprung in den Pool, in dessen Mitte sich die Jurybühne befand. Zur Erleichterung vieler Zuschauer wurde der blanke Hintern des Jurors mit dem "American Idol"-Logo verdeckt. Ob dieser kleine Skandal für "American Idol" hilfreich war, wird sich in dieser Woche zeigen, wenn die Live Shows starten. Sehen Sie hier den Striptease von Steven Tyler
Im März stehen in den USA einige Neustarts auf dem Programm, die natürlich auch in New York City beworben werden. Drei Kampagnen stechen dabei besonders heraus und gewinnen die Aufmerksamkeit der Amerikaner und Touristen. Zum Einen setzt ABC auf sein neues Comedyformat mit dem Namen "GCB", was eine Abkürzung für Good Christian Belles ist. Ursprünglich sollte die Serie wie die Buchvorlage "Good Christian Bitches" heißen, doch in dem teilweise immer noch prüden Amerika gab es einen Aufschrei bei Christen- und Frauenvereinigungen, die das Wort Bitch verbannt sehen wollten. So gab ABC klein bei und entschied sich für die weniger anstößige Version. In ganz Manhattan ist das Konterfei von Hauptdarstellerin Kristen Chenowith zu sehen und an den Plakaten an Bushaltestellen und Bahnhöfen ist kaum ein Vorbeikommen. Auch am Times Square sind die auffälligen pinken Billboards der absolute Hingucker.
Im Vergleich dazu eher dezent gehalten ist die Kampagne zur neuen NBC-Serie "Awake", deren Plakate vorwiegend auf Taxen und an Bahnhöfen zu finden sind. Auch wenn die neue Serie erst am 1. März startet, entschied sich NBC, dem aktuellen Trend zu folgen und die Pilotfolge bereits vor TV-Ausstrahlung im Internet als Streaming zur Verfügung zu stellen. Über Hulu, YouTube und iTunes haben die Amerikaner die Möglichkeit, die Pilotfolge anzuschauen. Wenn man nach den Kommentaren auf diesen Plattformen geht, scheint das Urteil über die erste Folge von "Awake" durchweg positiv auszufallen. Sollte es also doch mal wieder einen vielversprechenden Serien-Neustart für NBC geben, nachdem "Smash" bereits Federn lassen musste? Polizeidetektiv Michael Britten kehrt nach einem Autounfall, in dem auch seine Frau Hannah und sein Sohn Rex involviert waren, zur Arbeit zurück. Doch seit dem schrecklichen Erlebnis sieht sich Michael zwischen zwei Realitäten hin- und hergerissen. Jedes Mal, wenn er einschläft befindet er sich entweder in einer Realität, in der er nur seine Frau beim Autounfall verlor, oder aber in einer Realität, in der nur sein Sohn ums Leben kam. Zwei Therapeuten versuchen ihm zu helfen und beide versuchen ihm klarzumachen, dass er nicht träumt. Doch welche Realität ist die wahre und wann träumt Michael? Damit der Zuschauer die beiden Realitäten besser auseinander halten kann, trägt Michael ein rotes Armband, wenn seine Frau am Leben ist und ein grünes, wenn er sich um seinen verbliebenen Sohn kümmert. Schleichend scheinen beide Realitätsebenen auch noch miteinander zu verschwimmen, was Michael fast in den Wahnsinn treibt. NBC liefert eine spannende Thriller-Serie, die den Zuschauer auf eine mysteriöse Reise mitnimmt und ihn immer wieder rätseln lässt, in welcher Realität er sich momentan befindet und was Traum oder Albtraum ist. Sehen Sie hier eine Preview zu "Awake":
Doch die mit Abstand originellste Kampagne hat das Cable Network AMC auf die Beine gestellt. Die mehrfach preisgekrönte Erfolgsserie "Mad Men" geht Ende März in die fünfte Staffel und wird mit einem auf den ersten Blick etwas verwirrenden Plakatmotiv in New York beworben, da auf sämtliche textliche Infos zur Serie verzichtet wird und lediglich der 25. März als Starttermin abgedruckt ist. Bspw. wurde in der New Yorker Grand Central Station ein kompletter Wandbereich mit dem "Mad Men"-Plakatmotiv versehen, welches den Mann aus dem Serienvorspann zeigt, wie er aus der Höhe Richtung Boden fliegt. Vor dieser Werbung bleiben auffallend viele Passanten stehen und harren teils verwundert teils begeistert davor aus. Die Kampagne ist nur an ganz wenigen Stellen in Manhattan zu finden, doch gerade deshalb scheint sie einen bleibenden Eindruck bei den New Yorkern zu hinterlassen. Sehen Sie hier die drei Plakatkampagnen zu "Mad Men", "Awake" und "GCB":