NBC hat den Kampagnenkampf gegen den Hauptkonkurrenten "American Idol" gewonnen. Außerdem: Neue Zeitreisen-Serie "Alcatraz" ein würdiger "Lost"-Nachfolger? Neueste TV-Geräte: Mit Gesichtserkennung bei Facebook einloggen...
Das Duell der beiden Castingshows von NBC und FOX geht in New York in die nächste Runde. Auch wenn "The Voice" erst Anfang Februar mit der zweiten Staffel auf den Bildschirm zurückkehrt und NBC mit der Programmierung im Anschluss an den "Super Bowl" auf einen gigantischen Quotenstart hoffen darf, konnte die Castingshow bereits jetzt den direkten Konkurrenten "American Idol" ausstechen. Seit gut einer Woche ist New Yorks meist besuchter Touristenmagnet fest in der Hand von NBC und imponiert mit einer überdimensionalen Werbekampagne. Nur ein einziges Billboard-Plakat ist zu "American Idol" am Times Square zu sehen, wohingegen "The Voice" gemeinsam mit dem neuen Musical-Format "Smash" omnipräsent ist. Besonders auffällig ist bei dieser Kampagne allerdings der Schwerpunkt auf den Subway-Bereich. Unterhalb des Times Squares sind sämtliche Werbeflächen mit Plakaten für "The Voice" und "Smash" versehen - von den Wänden über die Treppen bis hin zu den Säulen tauchte NBC den meist frequentierten Subway-Knotenpunkt Manhattans in ein rotes Werbemeer. Und auch online häufen sich die Online-Banner zu "The Voice", die größtenteils auf Musik-, TV- und Lifestyle-Seiten erscheinen und eine Sneak Peek zum Anschauen anbieten. Wie auch schon in Deutschland startete "American Idol" in der letzten Woche mit einem Zuschauerrückgang im Vergleich zum Vorjahr und musste ganze 24% einbüßen. Dennoch spielt die erfolgreichste US-Show mit 21,6 Mio. Zuschauern weiterhin in einer anderen Liga. Doch nicht nur am Times Square, sondern auch quotentechnisch hat "The Voice" in diesem Jahr eine realistische Chance, "American Idol" in die Schranken zu weisen und mit dem "Super Bowl" als Vorlage die 21,6 Mio. Zuschauer zu toppen. Am 6. Februar wissen wir mehr. Schauen Sie sich hier die Dominanz von "The Voice" und "Smash" am Times Square an:
Menschen verschwinden auf einer Insel, tauchen wieder auf und durchleben eine unerklärliche Zeitreise? Das alles klingt sehr bekannt, aber nein - hier ist nicht die Rede von einer Neuauflage des TV-Epos "Lost", doch die neue FOX-Serie "Alcatraz" mag für den ein oder anderen wie ein "Lost"-Nachfolger aussehen. Letzte Woche legte das Format mit über 10 Millionen Zuschauern einen soliden Start hin und ließ sein Publikum nach den ersten beiden Folgen absichtlich mit vielen Fragen zurück, die eine spannende Mythologie versprechen. Während des Vorspanns jeder Folge stimmt der Off-Sprecher die Zuschauer auf das große Geheimnis der Serie ein: "Am 21. März 1963 wurde das Gefängnis Alcatraz offiziell geschlossen und sämtliche Insassen von der Insel abtransportiert. Doch das ist in Wirklichkeit nicht passiert." Zu Beginn der Pilotfolge wird bei einer Touristenführung auf Alcatraz ein Mann gefunden, der sich als ehemaliger Alcatraz-Häftling herausstellt und in San Francisco mehrere Morde begeht. Die zuständige Morddetektivin Rebecca Madsen stößt bei einem der Tatorte auf seinen Fingerabdruck, der sie nach Alcatraz führt, wo sie auf den FBI-Agenten und Ex-Gefängniswärter Emerson Hauser trifft, der sie in die ominösen Geschehnisse einweiht. Sämtliche Gefangene, die 1963 Alcatraz verlassen sollten, verschwanden damals spurlos und tauchen nun in der Gegenwart ungealtert nach und nach wieder auf, um Unruhe zu stiften. Somit wird Madsen damit beauftragt, die 256 frei gekommenen Häftlinge in San Francisco zu fangen und mit Hilfe des Alcatraz-Experten Dr. Diego Soto aufzuspüren. Letzterer wird von "Lost"-Schauspieler Jorge Garcia verkörpert. Diverse Vergleiche zu "Lost" oder "Fringe" lassen sich nicht vermeiden und der Einfluss von J.J. Abrams ist deutlich zu sehen. Bildsprache, Musik und Erzählweise erinnern sehr an "Lost" und das Thema Zahlen wie bspw. die Häftlingsnummern scheint bei "Alcatraz" ebenfalls eine große Rolle zu spielen. Die ersten beiden Folgen legten einen rasanten Start hin und die Tatsache, dass anscheinend 256 ehemalige Schwerverbrecher in San Francisco ihr Unwesen treiben, gibt den Machern eine große Auswahl an Erzählsträngen - nicht zu vergessen die ebenso vermissten 46 Wärter. In bekannter "Lost"-Manier wurde der Zuschauer mit vielen offenen Fragen zurückgelassen: Wo befanden sich die Gefangenen die ganzen Jahre über? Warum tauchen auf einmal alle wieder auf? Wer steckt hinter dem Ganzen?
Die neuesten TV-Geräte werden immer interaktiver und verschmelzen immer mehr mit dem Internet. Doch der neueste Trend wurde auf der kürzlich stattgefundenen Consumer Electronics Show in Las Vegas von den TV-Herstellern Samsung und Lenovo vorgestellt. Mit der so genannten Smart-Interaction-Funktion und einer oben im Gerät eingebauten Kamera reagiert der Fernseher auf Gesten, Sprachbefehle und Gesichtserkennung. Bei den brandneuen Samsung-Geräten der Serie 7500/7800 genügt ein einfaches "Hi, TV", um den Fernseher zu starten und bspw. die Favoritensender angezeigt zu bekommen und direkt bei Facebook eingeloggt zu werden. Beim Lenovo-Modell ist sogar ein ID-Service eingebaut, der verhindert, dass Kinder gewisse Programme schauen können. Speziell für die Werbewirtschaft ist diese Entwicklung ein eventuell lukrativer Schritt, da zum ersten Mal genau analysiert werden kann, wer eigentlich die Werbung konsumiert und wie das Zuschauerverhalten während der Werbeblocks ist. Wer widmet sich seinem Handy und wer verlässt das Wohnzimmer komplett? Cisco entwickelte sogar bereits eine entsprechende Software, die die Gesichtsausdrücke der Zuschauer analysiert und einordnet, ob der Zuschauer von dem Programm oder der Werbung angetan ist oder nicht. Und auch für die Quotenmessung wären diese neuen TV-Geräte hilfreich, da genau nachverfolgt werden kann, wer zu welchem Zeitpunkt vor dem Fernseher saß. Sicher ist aber auch, dass bei diesen Geräten eine Diskussion bezüglich der Privatsphäre und Transparenz aufkommen wird.
Times Square-Battle: "The Voice" siegt mit "Smash"