Der Western "Rust" feiert im November seine Weltpremiere auf dem Camerimage-Filmfestival in Polen, das haben die Veranstalter jetzt bekanntgegeben. Drei Jahre nach dem tödlichen Unfall am Set des Films wird der Streifen dort also erstmals zu sehen sein. Der Ort der Weltpremiere geht auf die beim Unfall getötete Kamerafrau Halyna Hutchins zurück: Die hatte sich zu Beginn der Dreharbeiten gewünscht, dass der Film bei dem Festival gezeigt wird.
Bei der "Rust"-Premiere soll es auf dem Camerimage-Filmfestival auch um Themen wie Sicherheitsvorkehrungen am Set und die Rolle von Kamerafrauen in der Filmindustrie gehen, heißt es von den Veranstaltern. Eins jedenfalls scheint klar: Das Interesse an der Premiere dürfte weltweit groß sein. Persönlich vor Ort ist auf dem Festival in jedem Fall Regisseur Joel Souza. Ob Hauptdarsteller und Produzent Alec Baldwin auch bei der Premiere sein wird, ist unklar.
Am 21. Oktober 2021 ereignete sich am Set des Westerns ein tragischer Unfall: Als Baldwin bei der Probe für eine Szene mit einer Waffe hantierte, löste sich ein Schuss. Kamerafrau Hutchins starb, Regisseur Souza wurde verletzt. Die Dreharbeiten wurden daraufhin unterbrochen und erst im April 2023 wieder aufgenommen - dann mit dem Witwer von Halyna Hutchins in der Rolle eines Executive Producers.
Auch rechtlich hatte der Vorfall am Set diverse Auswirkungen. Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wurde wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Dennoch ist bis heute unklar, wie scharfe Munition überhaupt an das Set kommen konnte. Alec Baldwin musste sich im Sommer einem Prozess stellen, der wurde allerdings schon nach wenigen Tagen beendet und der Schauspieler ist seither ein freier Mann. Grund für das überraschend schnelle Ende des Verfahrens sind vorenthaltene Beweise durch die Staatsanwaltschaft. Baldwins Verteidigung monierte das und die zuständige Richterin folgte der Argumentation und beendete den Prozess.