Auf der Plattorm innn.it ist eine an die Rundfunkkommission, die Ministerpräsidentenkonferenz sowie Kultur-Staatsministerin Claudia Roth gerichtete Petition gestartet, die den Erhalt von 3sat fordert. Hintergrund ist der Entwurf des Reform-Staatsvertrags für die Öffentlich-Rechtlichen, in der eine Zusammenlegung der beiden länderübergreifenden Sender mit Kultur-Schwerpunkt, also 3sat und Arte, angedacht wird.

Initiiert wurde die Petition von Katja Riha, die als Fernsehjournalistin und mit ihrer Produktionsfirma Can Do Berlin auch regelmäßig für den Sender sowie dessen tägliches Magazin "Kulturzeit" tätig ist. "Kein Kulturmagazin im deutschsprachigen Raum hat solch einen breiten Kulturbegriff wie die 'Kulturzeit'. Doch nun soll es mit diesem Journalismus ein Ende haben – 3sat könnte schon bald Geschichte sein", schreibt Riha und fordert im Petitions-Text: "Lasst uns das nicht tatenlos hinnehmen. Wir brauchen 3sat als Plattform für kritische Debatten, als Bühne für kreative Vielfalt und als Stimme der europäischen Kultur."

Sie sei "fest davon überzeugt, dass Kultur, Kunst aber auch Bildung gerade in diesen Zeiten einen festen Platz in der deutschen Medienlandschaft haben müssen. Unsere Gesellschaft braucht Kunst,Theater, Kino, Literatur, Musik, Tanz, Comedy und all die vielen kreativen Menschen, die uns auf 3sat täglich bereichern, irritieren und nachdenken lassen".

Zu den Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichnern gehören die Musiker Rocko Schamoni, Jan Delay und Wolfgang Niedecken, der Schauspieler Ulrich Matthes die Schriftstellerinnen Sibylle Berg und Elke Heidenreich, der Satiriker, Journalist und Politiker Martin Sonneborn und die Künstler Marcel Odenbach, Björn Melhus und der Politiker Gerhart Baum. Mittlerweile zählt die Petition rund 19.000 Unterschriften.

Auch die beim ZDF für 3sat zuständige Koordinatorin Natalie Müller-Elmau hatte sich - ebenso wie ZDF-Intendant Norbert Himmler - gerade für einen Verbleib von 3sat eingesetzt. Wörtlich heißt es im Entwurf des Reform-Staatsvertrags aktuell: "In Abstimmung mit den beteiligten öffentlich-rechtlichen europäischen Veranstaltern sollen die Inhalte des Vollprogramms 3sat teilweise oder vollständig in das Vollprogramm „arte – Der europäische Kulturkanal“ und dessen Telemedienangebote überführt werden." In der Erläuterung wiederum steht, dass man die Zusammenführung lediglich "ermögliche" und: "Eine Verpflichtung hierzu besteht nicht." Nach bisheriger Rechtslage wäre eine Zusammenlegung nicht möglich, weil 3sat explizit beauftragt ist.

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