Am heutigen Dienstag, den 1. Oktober, treffen sich nun doch die Gewerkschaften Verdi, Unisono, DJV und VRFF mit diversen ARD-Entscheidern, darunter SWR-Intendant Kai Gniffke, zu einem vertraulichen Gespräch. Das ist durchaus überraschend, hatten Verdi und Unisono ihre Teilnahme an dem Treffen doch erst am Montag öffentlichkeitswirksam abgesagt (DWDL.de berichtete).
Die beiden Gewerkschaften kritisierten, dass der SWR eine Tarifschlichtung ablehne und darüber hinaus mit der VRFF eine bislang unbeteiligte Partei in das Verfahren geholt habe. Nun aber die Kehrtwende, die Gespräche finden doch statt, wie ARD und Verdi gegenüber DWDL.de bestätigen. Demnach wird auch VRFF an dem Gespräch teilnehmen.
Grund für den Sinneswandel der Gewerkschaften ist wohl ein Umdenken bei der ARD. Wie ein Verdi-Sprecher gegenüber DWDL.de erklärt, habe sich die ARD nun doch dazu bereit erklärt, "ergebnisoffen" über den Schlichtungsvorgang zu sprechen. Das ist durchaus überraschend, hatte man ein solches Verfahren in der vergangenen Woche doch noch mehrmals mehr oder weniger deutlich abgelehnt. Bei den Gewerkschaften sieht man nun jedenfalls wieder eine Gesprächsgrundlage.
Ein Selbstläufer dürfte das Treffen, das keine offizielle Tarifverhandlung ist, aber nicht werden. Die Forderungen der Gewerkschaften liegen weiter deutlich über den Angeboten der ARD-Anstalten, die immer wieder die Realitätsferne der Forderungen betonen. "Eine Schlichtung ändert nichts an den begrenzten finanziellen Rahmenbedingungen, denen der SWR unterliegt", erklärte der SWR in der vergangenen Woche gegenüber DWDL.de. Dicke Bretter also, die der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke, der Vorsitzende der ARD-Finanzkommission Jan Büttner, drei weitere ARD-Intendanten und zwei Verwaltungsdirektoren zusammen mit den Gewerkschaften zu bohren haben.