Es war der größtmögliche Promo-Trailer, den RTL am Samstagabend sendete, um die neue Show von Stefan Raab zu bewerben. Ein neuerlicher Boxkampf gegen Regina Halmich, verbunden mit Pyro-Show, Klamauk und der längsten Showtreppe, die es bis dato wohl im deutschen Fernsehen gegeben haben dürfte. Entsprechend hoch sind nun auch die Erwartungen an "Du gewinnst hier nicht die Million", wie Raabs erstes Show-Projekt heißt.

Zu sehen gibt es das Format allerdings nicht im linearen Programm von RTL, sondern beim Streamingdienst RTL+, für den die augenscheinliche Mischung aus "TV total" und "Schlag den Raab" ein entscheidendes Vehikel darstellen soll, um nicht nur neue Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen, sondern diese im Idealfall auch noch langfristig zu binden.

Vor diesem Hintergrund kommt es durchaus überraschend, dass RTL+ ausgerechnet zum Start von "Du gewinnst hier nicht die Million" ohne Programmdirektorin dasteht. Nach DWDL.de-Informationen übt Frauke Neeb diese Funktion nicht mehr aus. Offiziell will sich RTL nicht zu der Personalie äußern – was sicher auch damit zusammenhängt, dass beide Seiten aktuell über die Details der Trennung sprechen.

Die gebürtige Duisburgerin war bis 2017 für Produktionsfirma Bantry Bay tätig, wo sie unter anderem den Vox-Serienhit "Club der roten Bänder" verantwortete. Aufgrund dieses Erfolgs wechselte Frauke Neeb anschließend auf die Senderseite und zeichnete bei Vox als Redakteurin für Serien wie "Milk & Honey" und "Rampensau" verantwortlich, ehe sie zwei Jahre lang zusammen mit Hauke Bartel den gesamten Fiction-Bereich von RTL Deutschland leitete. Seit 2021 war Neeb schließlich als Programmdirektorin von RTL+ tätig.

Nicht der erste Abschied: Bereits im Juli war bekannt geworden, dass auch Andrea Zuska das Unternehmen verlässt (DWDL.de berichtete). Auch sie war – neben ihrer Funktion als Geschäftsleiterin der Audio Alliance – Programmdirektorin von RTL+, allerdings mit dem Schwerpunkt auf Non-Video-Inhalte. Unklar ist, ob die Posten überhaupt noch einmal nachbesetzt werden, immerhin hat RTL Deutschland mit Inga Leschek als Chief Content Officer eine Fernsehmacherin mit gutem Gespür für Inhalte an der Spitze. Zwingend notwendig erscheint der Posten einer Programmdirektorin - oder gar zwei - für den Streamingdienst somit also nicht.