Nach zwölf Jahren an der Spitze hört Peter Limbourg als Intendant der Deutschen Welle auf. Der 65-Jährige hat sich dazu entschieden, sich im kommenden Jahr nicht noch einmal zur Wahl zu stellen. Das hat ein Sprecher des deutschen Auslandssenders gegenüber DWDL.de bestätigt. Limbourgs Vertrag läuft damit regulär im September 2025 aus. Zuvor hatte bereits die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" über den Abschied berichtet.

Über Limbourgs Entschluss wurden am Donnerstag zunächst die Gremien der Deutschen Welle informiert, ehe im Anschluss ein Brief des Intendanten an die Belegschaft, der DWDL.de vorliegt, im Intranet veröffentlicht wurde.

"In den letzten Monaten erreichten mich – aus dem Haus und aus den Gremien – viele Fragen, ob ich mir vorstellen könnte weiterzumachen", so Limbourg in dem internen Schreiben. "Ich habe viel Zuspruch erfahren und mich darüber sehr gefreut. Ich bin aber überzeugt, dass zwölf Jahre an der Spitze der DW genug sind." Zugleich verweist Limbourg darauf, dass der Sender während seiner Amtszeit "strukturell und strategisch modernisiert" wurde und sowohl Reichweite als auch Relevanz gestiegen seien. "Gerade in Autokratien und Diktaturen verlassen sich viele Millionen Menschen auf uns als Stimme der Freiheit."

Mit Blick auf sein letztes Jahr als Intendant versprach Peter Limbourg, er werde sich "auch in den nächsten zwölf Monaten mit ganzer Kraft für das Wohl der DW und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen". Und weiter: "Bis zu meinem Abschied im Spätsommer 2025 wird sich in unserer Zusammenarbeit nichts ändern. Ich werde meine Rolle als Intendant voll und ganz ausfüllen und stehe für alle Anliegen und Fragen zur Verfügung."

Wer Limbourgs Nachfolge antreten wird, steht freilich noch nicht fest. Die Wahl werde jedoch, so der scheidende Intendant, voraussichtlich nicht vor Frühjahr kommenden Jahres stattfinden.

Vor seinem Wechsel zur Deutschen Welle war Peter Limbourg ein Mann des Privatfernsehens. Nach diversen Medien-Stationen übernahm er 1996 das Bonner Büro von ProSieben, ehe er 1999 zum Co-Chefredakteur des damaligen Nachrichtensenders N24 und Politikchef von ProSieben berufen wurde, später zusätzlich auch von SAT.1. Zwischen 2008 und 2010 verantwortete er als alleiniger Chefredakteur das Programm von N24 und war Anchorman der "Sat.1-Nachrichten". Zudem war er mehrere Jahre als Informationsdirektor von ProSiebenSat.1 tätig.

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