Seit Januar laufen die Tarifverhandlungen beim NDR, WDR, BR und SWR - ein Ergebnis ist bislang allerdings nicht in Sicht. Weil es auch nach neun Verhandlungsrunden keine entscheidende Annäherung gegeben hat, fordert die Gewerkschaft ver.di jetzt zunächst im SWR zu einer Tarifschlichtung auf.
Zusammen mit dem DJV und der Gewerkschaft unisono wurde dem öffentlich-rechtlichen Sender der Entwurf einer entsprechenden Schlichtungsvereinbarung zugeleitet und die Bereitschaft erklärt, sich darüber am kommenden Mittwoch zu verständigen. Eine Entscheidung des SWR wird bis zur Verwaltungsratssitzung erwartet, die am 19. und 20. September stattfindet.
"Gegen Reallohnverlust nach zwei Jahren mit außergewöhnlich gestiegenen Lebenshaltungskosten wehren sich die Beschäftigten der Sender mit Streiks, und ver.di versucht, in Verhandlungen zufriedenstellende Einkommensnachbesserungen auf der Höhe eines Inflationsausgleichs zu erreichen", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. "Doch bei den Sendern ist kein Einigungswille zu erkennen." Eine neutrale Person, so der Vorschlag, solle daher zwischen den Tarifparteien eine Einigung per Schlichtung vermitteln, "nachdem dies auch nach neuen Monaten Verhandlungen nicht gelungen ist".
Wähernd die ARD-Anstalten darauf verweisen, dass auch aufgrund des von der KEF zugebilligten Budgets keine großen Schritte möglich sind, wollen die Gewerkschaften erreichen, dass sich die Tariferhöhung am Öffentlichen Dienst orientiert. Konkret fordert ver.di eine Erhöhung um 10,5 Prozent bei Honoraren und Gehältern, mindestens jedoch 500 Euro Gehaltserhöhung beziehungsweise 250 Euro mehr Vergütung für Auszubildende und Volontärinnen und Volontären.