Ab dem 7. Januar 2025 endet das SD-Zeitalter für Das Erste und die Dritten. Obwohl die KEF, die über die Finanzen der Öffentlich-Rechtlichen wacht, die Sender schon seit 2016 dazu auffordert, die parallele Verbreitung in HD und SD einzustellen und die im Satelliten-Bereich anfallenden Kosten seit 2019 auch nicht mehr anerkennt, hielten sowohl die ARD als auch das ZDF mit Ausnahme einiger kleinerer Programme wie Phoenix oder One daran fest. Die ARD hatte ihren SD-Ausstieg via Satellit für 2020 zwar schon einmal beschlossen, dann aber mit Blick auf die Umstände der Corona-Pandemie nochmal einen Rückzieher gemacht.
Doch Anfang kommenden Jahres wird nun Schluss sein - und das nicht nur via Astra, sondern im gleichen Zug auch im Vodafone-Kabelnetz, wie das Unternehmen nun anlässlich der IFA in Berlin mitteilte. Für die allermeisten Kundinnen und Kunden von Vodafone dürfte das kein Problem sein: Anders als bei den privaten Sendern ist der HD-Empfang der Öffentlich-Rechtlichen kostenlos. Nötig ist dafür nur ein HD-fähiger Fernseher, wie sie dann seit 15 Jahren Standard sein werden, oder zumindest ein HD-fähiger Receiver, an den man auch SD-Geräte anschließen kann.
Laut Vodafone nutzten zuletzt deutlich weniger als zwei Prozent der Kabelkunden einen TV-Receiver, der ausschließlich SD-Qualität unterstützt. Es handelt sich dabei um Geräte von Kabel Deutschland oder Unitymedia, die älter als zwölf Jahre sind und damit nun getauscht werden müssten. Alle anderen, die möglicherweise noch immer ARD-Sender in SD-Qualität sehen, müssen lediglich die ohnehin parallel verbreiteten HD-Versionen der Sender einschalten und ggf. auf die vorderen Programmplätze legen. Für diejenigen Kundinnen und Kunden, die von der Umstellung betroffen sein werden, will Vodafone Unterstützung und Informationen auf einer eigenen Serviceseite anbieten, die rechtzeitig vor der Abschaltung verfügbar sein soll.
Während die SD-Abschaltung via Satellit vor allem der ARD Kosten spart, ist die Einstellung der SD-Verbreitung im Kabel vor allem für Vodafone ein Vorteil. Schließlich belegen die SD-Sender dort bislang größere Kapazitäten, die durch die Abschaltung frei werden. Damit erhalte man "einen größeren Gestaltungsspielraum für die künftige Netzgestaltung", heißt es in der Mitteilung von Vodafone. "Internetkunden können beispielsweise künftig von mehr Leistung und höheren Datenraten profitieren".