Wegen eines Warnstreiks von Beschäftigten von Radio Bremen ist das Programm des Senders in den vergangenen knapp zwei Tagen stark beeinträchtigt gewesen. Die Hörfunkwellen Bremen Eins, Bremen Vier und Bremen Next sendeten streckenweise Notprogramme mit Servicemeldungen und Musik. Und auch die Hörfunknachrichten waren beeinträchtigt. Im linearen Fernsehprogramm war auch das Regionalmagazin "buten un binnen" betroffen. 

Die Hauptausgabe des Magazins um 19:30 entfiel am Dienstag und auch die Kompakt-Versionen um jeweils 18 Uhr konnten sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch nicht gesendet werden. Die Hauptausgabe am Mittwoch lief zwar, aber in einer spürbar abgespeckten Version, worauf Moderator Felix Krömer zu Beginn der Sendung auch hinwies. Demnach wurde die Ausgabe nicht live gesendet, sondern vorab aufgezeichnet. "Ein Stück weit improvisiert" werde die Ausgabe, erklärte Krömer. 

Die Warnstreiks bei Radio Bremen, an denen sich nach Gewerkschaftsangaben mindestens 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt haben sollen, starteten am Dienstagnachmittag und wurden in der Nacht auf Donnerstag beendet. Am Donnerstagvorabend sollte "buten un binnen" also wieder ganz regulär senden können und auch die Radiowellen dürften wieder in ihren Regelbetrieb übergehen. 

Hintergrund des Warnstreiks sind, wie bei vielen ARD-Anstalten in diesen Wochen, stockende Tarifverhandlungen. Auch bei Radio Bremen fordern die Gewerkschaften Ver.di, DJV und VRFF Gehalts- und Honorarerhöhungen von 10,5 Prozent, analog zum öffentlichen Dienst der Länder. In einer knappen Mitteilung zum Streik sprechen die Gewerkschaften von einem "nicht verhandlungsfähigen Angebot der Sendeanstalten". Die wiesen über Radio Bremen hinaus zuletzt immer wieder darauf hin, dass man nur so viel Geld ausgeben könne, wie man zur Verfügung bzw. wie man von der KEF für Gehaltserhöhungen zugesprochen bekommen habe. Noch ist keine Lösung in Sicht, bei Radio Bremen werden die Tarifverhandlungen am 1. Oktober fortgesetzt.