Wolfgang Krüger ist neuer Vorsitzender des RBB-Verwaltungsrats, das hat das Aufsichtsgremium der ARD-Anstalt nun bestätigt. Der 74-jährige Krüger ist demnach einstimmig gewählt worden und tritt nun die Nachfolge von Benjamin Ehlers an, der sein Amt nach einem Zerwürfnis mit seiner Vize-Vorsitzenden Dagmar Tille am Dienstag zurückgelegt hatte (DWDL.de berichtete). 

"Ich freue mich sehr über die Wahl und bedanke mich bei dem gesamten Gremium für das Vertrauen. Mein besonderer Dank gilt Benjamin Ehlers, der in sehr schwierigen Zeiten eine hervorragende Arbeit geleistet hat. Der RBB braucht handlungsfähige Aufsichtsgremien, um die schwierigen Aufgaben, die vor ihm liegen zu meistern. Ich bin sicher, es wird uns gemeinsam mit dem Rundfunkrat, der Geschäftsleitung und der gesamten Belegschaft des RBB gelingen", sagte Krüger nach der Wahl.

Wolfgang ist gelernter Journalist und arbeitete unter anderem für die "Westfälische Rundschau", "Bild" und den WDR. Er war Chefredakteur und Fernsehdirektor von RIAS TV, später Fernsehdirektor und stellvertretender Intendant der Deutschen Welle. 2004 wechselte er als Staatssekretär ins Brandenburgische Wirtschaftsministerium und wurde 2008 Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus.

Der Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsführung der Intendantin. Vor allem im Hinblick auf finanzielle Entscheidungen wirkt der Verwaltungsrat beratend und unterstützend. Das Gremium hat acht Mitglieder und konstituierte sich im April 2023 neu. Kurz darauf musste das Gremium das Verfahren zur Intendantenwahl stemmen - was dem bisherigen Vorsitzenden Benjamin Ehlers auch intern reichlich Kritik einbrachte (DWDL.de berichtete). Ehlers’ Zerwürfnis mit Dagmar Tille geht aber auf einen anderen Sachverhalt zurück.

Ehlers warf Tille zuletzt vor, "alles" dafür getan zu haben, um seine Teilnahme an einer außerordentlichen Sitzung des Verwaltungsrats zu verhindern. In der "SZ" weist Tille diese Vorwürfe nun zurück. "Es gab einen wichtigen Grund für die kurzfristige Einberufung einer Sondersitzung", sagt Tille da. Die Einberufung der Sitzung sei ordnungsgemäß organisiert worden und Ehlers hätte sich "wie alle anderen Teilnehmenden online in die Sitzung einwählen können, wenn er dies trotz seines Urlaubs gewollt hätte", sagt die Vize-Vorsitzende des Gremiums. 

Hinweis (9:50 Uhr): Wir haben den Text um die Aussagen von Dagmar Tille ergänzt.