Ihren Namen hat die "Initiative 18" daher, dass man sich dafür einsetzen will, freie, sichere und nachhaltige Medien als 18. Nachhaltigkeitsziel in die Agenda 2030 der Vereinten Nationen aufzunehmen. Initiiert wurde die Initiative 18 von einer Reihe an namhaften Managerinnen und Mangern aus der Kommunikations- und Medienbranche. Den Vorsitz hat Manfred Kluge, Chairman DACH der Omnicom Media Group, sein Stellvertreter ist Norman Wagner, Managing Director von Utiq und ehemaliger Vorsitzender der Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband OWM. Auch Klaus-Peter Schulz, Geschäftsführer des Verbandes Die Mediaagenturen ist dabei, dazu Nina Haller, Daniel Knapp, Holger Thalmeier, Leah Gash, Jesper Doub und Karl Graf von Stauffenberg.
Diese Zusammensetzung macht vor allem Punkt 3 der insgesamt acht definierten Unterziele spannend: "Verantwortungsvolle Allokation von Werbeinvestitionen" - denn die wandern bekanntlich in zunehmendem Maße zu wenigen global agierenden Plattformen ab, während es Medien zunehmend schwer haben, sich über Werbung zu refinanzieren. Es ist also ein Appell an die eigene Branche und die eigene Kundschaft, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden.
Manfred Kluge sagt dazu: "Medienvielfalt und vertrauenswürdige Inhalte sind unabdingbar als Korrektiv für Desinformation und Fake News. Werbekunden und Mediaagenturen können einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Medienvielfalt leisten und damit die Demokratie stärken. Ebenso braucht es einen Diskurs mit werberelevanten Plattformen und Medienhäusern zu deren gesellschaftlichen Verantwortung."
Gleichzeitig ist damit aber auch ein Appell an die Politik verbunden, Medien nicht beispielsweise durch Werbebeschränkungen das wirtschaftliche Überleben schwerer zu machen. "Die Politik setzt Medien mit immer mehr Regularien unter Druck und versucht mit ‚Werbung ist schlecht‘-Argumenten zu punkten – verliert dabei aber den Beitrag der Refinanzierung von Medienvielfalt durch Werbung aus den Augen. Vor diesem Hintergrund ist die Förderung der politischen Akzeptanz und die Unterstützung hybrider, datengetriebener und werbefinanzierter Geschäftsmodelle im Medienbereich – formuliert im zweiten Unterziel – ein weiteres wichtiges Anliegen unserer Initiative", sagt Norman Wagner.
Die komplette Liste der Unterziele lautet:
- Sicherstellung der Presse – und Rundfunkfreiheit
- Erhalt der Medienvielfalt mit hybriden Geschäftsmodellen
- Verantwortungsvolle Allokation von Werbeinvestitionen
- Bekämpfung von Desinformation und weiteren schädlichen Inhalten
- Medienkompetenz und Bildung fördern
- Verantwortungsvolle Nutzung von Technologie und Datenethik
- Förderung einer legalen Gerechtigkeit (level playing field) im Medien- und Werbeumfeld
- Anerkennung von urheberrechtlich geschützter journalistischer Leistung
Mit einer bei change.org eingerichteten Petition will man nun breitere Unterstüzung für seine Anliegen gewinnen, für Aufmerksamkeit soll eine Werbekampagne mit dem Claim "Freiheit braucht das ganze Bild. Medienvielfalt schützt Demokratie" sorgen. Gestaltet hat sie TEAMBBDO mit ihren Agenturen BBDO und Peter Schmidt Group. Klaus-Peter Schulz dazu: „Mit freundlicher Unterstützung vieler Medien, von TEAMBBDO, BBDO, Peter Schmidt Group und schoesslers wollen wir unsere Themen breit in der Öffentlichkeit verankern und auch unsere Branche hinter der Initiative 18 versammeln. Uns ist der Dialog mit allen Marktpartnern wichtig." Christian Rätsch, CEO von TEAMBBDO ergänzt: "Wir leben in politisch herausfordernden Zeiten, in denen der Journalismus unbedingt gestärkt werden muss. Medienvielfalt, Medienfreiheit und unabhängige Berichterstattung sind Fundamente unserer Demokratie, die es zu schützen gilt."