Ab Oktober ist Ralf Hape neuer CEO von ARD Media – er kommt von Sky Media und dürfte an neuer Wirkungsstätte gleich mit dem ein oder anderen Problem konfrontiert sein. Tobias Lammert, Geschäftsführer von ARD Media, gab nämlich nun gegenüber epd Medien zu Protokoll, das mit deutlich rückläufigen Werbeeinnahmen in den kommenden Jahren zu rechnen sei. Im digitalen und non-linearen sieht er derweil ein beträchtliches Wachstum, von dem aber die ARD nicht unbedingt etwas hat.

 

Entsprechend kritisierte Lammert auch, dass es aktuell nicht gestattet ist, in der ARD Mediathek Werbung zu platzieren. Das komme einem Werbeverbot durch die Hintertür gleich, sagte er. Das werde "in einigen anderen europäischen Märkten, zum Beispiel in Österreich, erfolgreich anders gehandhabt". Die Einführung von Werbung in der ARD Mediathek würde aber sicherlich auf Kritik stoßen, insbesondere aus den Reihen der komplett werbefinanzierten Anbieter.

Optimistischer hatte sich noch Ralf Hape vor wenigen Tagen geäußert. In einer Medienmitteilung war gar von "guten Voraussetzungen für Wachstumspotential" die Rede. Hape sagte dies in Zusammenhang mit "unseren Angeboten in den beiden großen Mediengattungen Bewegtbild und Audio" und der "uniquen Qualitätspositionierung". "Die drei Monate bis zum Jahresende werden wir nutzen, um im Werbemarkt das eine oder andere Ausrufezeichen zu setzen", erklärt Hape vor wenigen Tagen.

Von 2025 bis 2028 rechnet die ARD gemäß KEF-Bericht mit Werbeeinnahmen von 1,37 Milliarden Euro – die Kommission hielt diese Schätzung für zu niedrig und hob die Erwartung leicht auf 1,45 Milliarden an.