In der vergangenen Woche gab es nochmal ein Hollywood-reifes Drama rund um die Zukunft des Paramount-Konzerns. Eigentlich war schon am 7. Juli nach monatelangem Hin und Her eine Einigung zwischen dem Konsortium um Skydance-Boss David Ellison und Paramount verkündet worden, in den allerdings eine Hintertür eingebaut wurde. Während einer 45-tägigen "Go-Shop-Period" konnte das Paramount nochmal nach alternativen Bieter und einem besseren Angebot Ausschau halten. Und wenige Stunden vor Ablauf der Frist, spazierte ein Konsortium um Edgar Bronfman Jr. tatsächlich durch diese Hintertür.
Also verkündete das für den Übernahmeprozess eingesetzte "Special Committee" des Board of Directors von Paramount Global, dass man sich weitere 15 Tage Zeit nehmen werde, um das Angebot zu prüfen. Bei Skydance schäumte man und warf Paramount einen "unheilbaren, wesentlichen Verstoß gegen die Transaktionsvereinbarung" vor und drohte damit, den Deal im Nachhinein platzen zu lassen. Die Argumentation: Weil eine solche Verlängerung der "Go-Shop-Period" nur bei einem "überlegenen Angebot" möglich sei.
Ein solches lag aus Skydance-Sicht aber schon deswegen nicht vor, weil das Bronfman-Angebot sich in Summe nur auf etwa 6 Milliarden Dollar belief, das vom Skydance-Konsortium aber auf etwa 8 Milliarden Dollar. Allerdings umfasst der Skydance-Deal auch, dass in einem zweiten Schritt Skydance selbst von Paramount übernommen wird - wobei Skydance selbst mit 4,75 Milliarden Dollar bewertet wird, was von einigen als überteuert kritisiert wird. Zweifel, ob das letztlich ein guter Deal ist, waren also überhaupt der Grund dafür, dass man noch einmal nach alternativen Bieter Ausschau hielt.
Doch die Gedankenspiele haben sich nun schneller als erwartet ohnehin erledigt, weil das Konsortium und Edgar Bronfman Jr. das Angebot nämlich kurzerhand wieder zurückgezogen hat, wie Paramount Global nun bekannt gab. Damit hat man die verlängerte Go-Shop-Period nun also endgültig für beendet erklärt, dem Vollzug des ursprünglichen Skydance-Deals steht damit nun in dieser Hinsicht nichts mehr im Wege - wenn man von den üblichen regulatorischen Hürden mal absieht.
"Nachdem wir fast acht Monate lang gründlich nach Möglichkeiten für Paramount gesucht haben, ist unser Sonderausschuss nach wie vor der Meinung, dass die Transaktion, die wir mit Skydance vereinbart haben, einen unmittelbaren Wert und das Potenzial für eine kontinuierliche Beteiligung an der Wertschöpfung in einer sich schnell entwickelnden Branchenlandschaft bietet", sagte Charles E. Philips, Vorsitzender des Special Committees. Man erwartet den Abschluss der Transaktion nun für das erste Halbjahr 2025. Falls nicht von irgendwoher doch noch irgendeine unerwartete Wendung in der Paramount-Saga kommt.