Mehr als sieben Jahre ist es inzwischen her, dass Pantaflix sich anschickte, den deutschen Streaming-Markt aufzumischen - ein Projekt, hinter dem neben Dan Maag dem Vorstandschef der damaligen Pantaleon Entertainment AG auch Schauspieler Matthias Schweighöfer stand. Nichts weniger als ein "Milliardenunternehmen" sollte daraus werden. "Pantaflix soll systemrelevant sein", kündigte Maag einst ein.

Inzwischen ist der Streamingdienst Geschichte - und auch der Name, auf den zuletzt auch den Mutterkonzern hörte, wird bald verschwinden. Ein entsprechender Schritt wurde am Montag auf der Hauptversammlung des Unternehmens beschlossen. Demnach soll die Firma nach dem Eintrag in das Handelsregister künftig auf den Namen PAL Next AG hören. Im Zuge dessen stimmten die Aktionäre auch für eine "Erweiterung des Unternehmensgegenstands über den Bereich der Unterhaltungsindustrie und Kreativwirtschaft", wie es heißt.

"Der erweiterte Unternehmensgegenstand gibt uns größeren Spielraum, um neue, wachstumsstarke Märkte und Geschäftsfelder zu erschließen", erklärte Stephanie Schettler-Köhler, Vorstand der Pantaflix AG. "Dadurch können wir die Gesellschaft noch stabiler und widerstandsfähiger aufstellen und durch Investitionen in zukunftsträchtige und innovative Geschäftsmodelle auch langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern und stärken. Mit der Erweiterung des Unternehmensgegenstands ist eine neue Firma erforderlich, die die Breite und Vielfalt unserer zukünftigen Geschäftstätigkeiten widerspiegelt."

Mit der Entwicklung zeigte sich Schettler-Köhler indes zufrieden - zumal es 2023 gelang, den Umsatz deutlich zu steigern (DWDL.de berichtete). "Im Geschäftsjahr 2023 haben wir uns erfolgreich auf unsere Stärken in der Film- und Serienproduktion konzentriert und gleichzeitig unsere Pionierarbeit bei der Entwicklung innovativer KI-Workflows weiter vorangetrieben", sagte sie. "Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz können wir kreative Ideen schneller und effizienter umsetzen."

Jüngst hatte Pantaflix angekündigt, mit der Tochtergesellschaft Storybook Studios die Kinder-Animationsserie "Space Vets" produzieren zu wollen. Der teilautomatisierte Entwicklung und Herstellung erfolgte nach Angaben des Unternehmens in nur 60 Tagen und mit einem Bruchteil der herkömmlichen Größe von Animations-Teams.

Paalzow in den Aufsichtsrat gewählt

Nicolas Paalzow © Pantaflix Nicolas Paalzow
Unterdessen haben die Pantaflix-Aktionäre am Montag einen neuen Aufsichtsrat gewählt - neues Mitglied ist Nicolas Paalzow, der das Unternehmens bestens kennt. Erst Mitte vergangenen Jahres hatte er sein Amt als Vorstandsvorsitzender von Pantaflix niedergelegt, was auch deshalb überraschend kam, weil sein Vertrag weniger als zehn Monate zuvor noch um drei Jahre verlängert worden war (DWDL.de berichtete).

Ursprünglich wollte es Pantaflix unter der Führung von Nicolas Paalzow noch mit eigener Streaming-Plattform mit der ganz großen Konkurrenz aus den USA aufnehmen. "Dass das nicht so funktioniert hat, wie es gedacht war, wurde oft genug geschrieben. Da haben wir uns 2018 viel Häme abgeholt", kommentierte Paalzow bereits vor zwei Jahren im DWDL.de-Interview und kündigte damals eine Neuausrichtung als "Content-House" an. Nun ist Paalzow zwar in neuer Funktion zurück, der alte Unternehmensname aber wird bald verschwunden sein