Die für den September geplante Verabschiedung der Gesetzentwürfe zur Reform der Filmförderung muss möglicherweise verschoben werden. Das geht aus einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hervor. Demnach ist von deutllichen Unstimmigkeiten  zwischen Bund und Ländern die Rede, weil der Bund offenbar plant, einen Teil seiner Unterstützung künftig auf die Länder abzuwälzen.

"Die Bundesregierung hat nunmehr die Unterstützung für einen Systemwechsel zu einem Steueranreizmodell der Filmförderung in Aussicht gestellt, dabei jedoch wesentliche Fragen der Finanzierung und Umsetzung offengelassen", erklärte Matthias Schuppe, Regierungssprecher in Sachsen-Anhalt, gegenüber der "FAZ". "Es bedarf noch umfangreicher Diskussionen und Abstimmungen. Für uns sind die Auswirkungen auf kleinere und mittlere Produktionsstandorte und die Finanzierung der Länderfördereinrichtungen von besonderer Bedeutung. Konkrete Gespräche mit den zu­ständigen Stellen sind dazu dringend er­forderlich." Dabei werde es auch um die Kompensation von Steuerausfällen in den Landeshaushalten gehen. 

Aus dem rheinland-pfälzischen FInanzministerium heißt es derweil, eine Erweiterung der Förderung sei ein nachvollziehbares Ziel, das jedoch nicht zwangsläufig durch ein Steueranreizmodell umgesetzt werden müsste. Das vorgelegte Konzept enge die finanzpolitischen Handlungsspielräume der Bundesländer weiter ein, sagte eine Sprecherin der "FAZ". Und auch aus dem hessischen Finanzministerium ist zu hören, dass eine Reform zu begrüßen sei, "solange einvernehmliche Rahmenbedingungen zwischen Bund und Ländern gefunden werden können, die nicht zulasten der Länder gehen".

Die Bundesregierung hatte zuvor eine "effektive, transparente und unbürokratisch funktionierendee Anreizförderung" angekündigt, die Deutschland als Filmproduktionsstandort wettbewerbsfähiger machen soll. Konkret sollen Produktionsfirmen von Filmen und Serien künftig eine Förderung in Höhe von bis zu 30 Prozent der deutschen Herstellungskosten erhalten, einen Deckel soll es nicht geben. Der Steueranreiz in Höhe von 30 Prozent wird im kommenden Jahr das bisherige Fördermodell ablösen, der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) und der German Motion Picture Fund (GMPF) laufen dann aus.