Eigentlich wollte Jan Fleischhauer beim Online-Portal "Nius" mit einer eigenen Sendung an den Start gehen, nun könnte überraschend das ZDF zur neuen Heimat des "Focus"-Kolumnisten werden. Wie der "Spiegel", für den Fleischhauer vor seinem Wechsel zum "Focus" drei Jahrzehnte lang schrieb, berichtet, soll der Journalist mit dem ZDF derzeit in Gesprächen über ein eigenes Format stehen, von dem noch in diesem Jahr eine Pilotfolge für die ZDF-Mediathek produziert werden könnte.

Auf "Spiegel"-Nachfrage äußerte sich der öffentlich-rechtliche Sender zu den möglichen Plänen nicht. Dem Bericht zufolge soll es sich jedoch um ein Talkformat handeln, in dem Jan Fleischhauer jeweils mit einem Gast spricht. Erklärtes Ziel ist es offenbar, verstärkt konservative Stimmen abzubilden - eine Forderung, die immer wieder von Teilen der Politik geäußert wird.  

Im vergangenen Jahr hatte Fleischhauer noch geplant, ein eigenes Format auf "Nius" zu moderieren - jener Plattform, die eng mit dem ehemaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt verbunden ist. Doch noch bevor es losging, machte Fleischhauer einen Rückzieher (DWDL.de berichtete). Er habe bereits bei "Nius" unterschrieben, bevor die Website online ging, so Fleischhauer, der sich anschließend - warum auch immer - von der Ausrichtung überrascht zeigte. Das Programm habe dann doch anders ausgesehen "als es mir in meinen Gesprächen angekündigt worden war", betonte der Journalist Ende des Jahres in der "Süddeutschen Zeitung".

Schon damals kündigte Fleischhauer an, mit seinem Late-Night-Format "Fleischhauers Welt" nun "fröhlich weiterziehen" zu wollen. Sein Konzept erklärte er damals so: "Zehn Minuten Stand-up und dann 20 Minuten mit einem Gast, bevorzugt mit einem von der anderen Seite - also nicht die Verdopplung meiner Meinung, sondern zum Beispiel der Klimaschützer, der erzählt, wie sehr das Festkleben an den Fingern schmerzt. Und auch das eher in einem heiteren Ton. Für mich geht nicht jeden Tag die Welt unter."