Der Kabarattist Richard Rogler ist tot. Wie seine Tochter Marianne mitteilte, starb Rogler am Sonntag im Alter von 74 Jahren in Köln. Über Jahrzehnte hinweg stand Rogler auf der Kabarettbühne und war auch einem großen Fernsehpublikum bekannt. So war er der Erfinder der bis heute laufenden WDR-Kabarettshow "Mitternachtsspitzen" und zwischen 1988 und 1991 auch deren erster Moderator. Später gehörte er auch zum festen Ensemble des legendären "Scheibenwischers" im Ersten.

Daneben präsentierte er für den Saarländischen Rundfunk die Sendungen "Gesellschaftsabend" und "Roglers rasendes Kabarett" und war in der 3sat-Show "Roglers Freiheit" zu sehen. Während seiner Karriere erhielt Richard Rogler zahlreiche Preise, darunter den Telestar und den Grimme-Preis. 

1949 geboren in der Porzellanstadt Selb, machte Richard Rogler nach seinem Studium in Würzburg zunächst durch alternatives Kindertheater auf sich aufmerksam. Er war auch Mitbegründer der Kölner Kinderbühne "Ömmes und Oimel". Neben seinem Engagement am Kölner Schauspielhaus wandte er sich schließlich verstärkt dem politischen Kabarett zu. 2018 verabschiedete sich Rogler von der Bühne.

Roglers langjähriger Weggefährte, der Kabarettist Wilfried Schmickler, würdigte Rogler als "Riesen-Vorbild". "Es war für mich gewissermaßen ein Erweckungserlebnis, als ich ihn zum ersten Mal auf der Bühne gesehen habe", sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Roglers "schnoddriger Humor und seine große Kraft, Dinge vorzutragen" hätten ihn fasziniert, so Schmickler. "Er hat mich und viele andere Kabarettisten nachhaltig beeinflusst."