ProSiebenSat.1 hat seinen Umsatz im zweiten Quartal 2024 um fünf Prozent auf 907 Millionen Euro steigern können. Auch auf Halbjahressicht stand damit ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum - unterm Strich wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 1,774 Milliarden Euro umgesetzt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig stieg der Betriebsgewinn, das adjusted EBITDA, im zweiten Quartal trotz höherer Programmaufwendungen um 14 Prozent auf 91 Millionen Euro. Die leichten Anzeichen der Erholung des Marktes setzen sich damit fort.
Beim Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche sind jedoch Unterschiede zu erkennen. Der Außenumsatz des Segments Entertainment erhöhte sich im zweiten Quartal zwar um drei Prozent auf 612 Millionen Euro, allerdings verweist ProSiebenSat.1 jedoch darauf, dass die Umsatzentwicklung des Werbegeschäfts im zweiten Quartal wie erwartet durch die Marktanteilsverschiebung vor dem Hintergrund der Fußball-EM geprägt war. Die TV-Werbeumsätze lagen somit nur auf dem - schwachen - Vorjahresniveau, fielen mit 349 Millionen Euro sogar leicht geringer aus als damals. Die digitalen & smarten Werbeumsätze verzeichneten in der DACH-Region hingegen erneut ein zweistelliges Wachstum, was insbesondere auf die Umsatzdynamik bei Joyn zurückzuführen ist. Mit 76 Millionen Euro liegt der Umsatz aber hier noch deutlich hinter jenem der klassischen TV-Werbung zurück.
Negative Vorzeichen gibt es hingegen im Segment Dating & Video, wo der Außenumsatz um neun Prozent auf 98 Millionen Euro zurückging. Besonders betroffen war der Dating-Bereich, dessen Umsätze um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Bei ProSiebenSat.1 führt man diese Entwicklung auf das "herausfordernde und sehr wettbewerbsintensive Marktumfeld" zurück. Dagegen wuchs der Bereich Commerce & Ventures kräftig: Hier stieg der Außenumsatz im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 197 Millionen Euro, organisch betrug das Wachstum sogar 21 Prozent. Wichtigster Umsatztreiber war demnach das Geschäft mit flaconi, das man - ebenso wie etwa Verivox - ja bekanntlich verkaufen will, um die Reduzierung der Verschuldung voranzutreiben.
Höhere Programmaufwendungen ab Herbst
Gespart wird unterdessen auch an anderer Stelle: Verglichen mit dem Vorjahr zählt ProSiebenSat.1 inzwischen 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weniger. "Unsere Strategie sowie die damit verbundenen Kostenanpassungen wirken sich sehr positiv auf unsere Gewinnentwicklung aus", sagte Finanzvorstand Martin Mildner. "Sie stärken unsere Profitabilität und ermöglichen es, unsere Programmstrategie konsequent umzusetzen und unser Angebot an lokalen Inhalten auszubauen." Mildner kündigte an, dass die Programmaufwendungen nach der EM und den Olympischen Spielen dem über Vorjahr liegen werden.
Für das Gesamtjahr hält der Konzern weiter an seinen Zielen fest. So streibt ProSiebenSat.1 an, den Umsatz auf rund 3,95 Milliarden Euro - mit einer Varianz von plus/minus 150 Millionen - zu steigern.